Hallo Henning,
ich träume auch schon seit ein paar Jahren von einer Radtour durch Bosnien, zu der ich bis jetzt leider nicht gekommen bin.
Es hängst wirklich sehr davon ab, welche Risiken Du auf Reisen einzugehen bereit bist.
Es ist mir durchaus bewusst, dass fast alle Bosnier und Leute, die schon mal mit Hilforganisationen o.ä. dort waren, Dir sehr von einer solchen Radreise abraten. Dabei solltest Du aber eines nicht vergessen. Der durchschnittliche Bosniake fährt absolut kein Fahrrad und die Leute der Hilforganisationen fahren auch nur den liebenlangen Tag mit dem Auto durchs Land. Die allerwenigsten von diesen Menschen werden also richtig einschätzen können, was einen dort als Reiseradler erwarten würde.
Das größte Problem sind wohl wirklich die Minen. Sinnvoll wäre es wohl, wenn Du bei jeder Möglichkeit ein Mine Action Center (so in etwa heißen die) anfährst, und die Leute dort über die folgende Strecke befragst. In der Regel sind das sehr hilfsbereite nette Menschen. Frag doch einfach schon an der Grenze nach dem nächsten Büro dieser UN-Organisation. Im Internet findest Du kaum Material von denen außer
diesem hier.
Ich war 2000 zweimal mit einer Hilforganisation in Bosnien. Neben den Minen soll es wohl eine recht hohe Kriminalitätsrate in den Städten geben, allerdings habe ich mich in Mostar, Sarajevo und Banja Luka immer relativ sicher gefühlt (Caracas in Venezuela ist dagegen die Hölle - nur so als Vergleich).
Zu dieser Zeit hatte ich auch einmal dieses Foto von der Mine Position Map Sarajevos gemacht. Das sollte deutlich machen, dass Du dieses Problem nicht vernachlässigen solltest. Allerdings sind selbst die meisten nicht asphaltierten Straßen inzwischen mit relativ (es ist eben alles nur relativ!) hoher Sicherheit geräumt worden.
Und nun: Viel Spaß beim Planen.
Grüsse
Sasa