Re: Anreise mit der Bahn nach Italien

Posted by: veloträumer

Re: Anreise mit der Bahn nach Italien - 01/05/24 10:31 PM

In Antwort auf: Hansflo
Was sollte am Schalter besser sein, als zu Hause am Rechner in aller Ruhe die Verbindungen abklären und buchen?
Es soll vorkommen, dass nicht andere - sogar bessere - Preise am Schalter erhälst als online. Für Auslandsreisen betraf das teils den Railplus-Rabatt mit Bahncard, der online zuweilen nicht berücksichtigt wurde. Ende 2023 lief das Programm allerdings aus.

Das Durchbuchen von Velo-Reservationen ist online oft mit dem Risiko verbunden, dass du Teilstrecken nur separat buchen kannst. Es ist dann nicht sicher, ob beim zweiten Buchungsvorgang der Platz noch frei ist. Mag sein, dass solche Fälle immer seltener werden, war aber lange Zeit ein großes Problem. Es besteht weiterhin für alle Fälle, wo du bei verschiedenen Bahngesellschaften buchen musst, um die Gesamtstrecke zu buchen. Das kann durchaus vom Schalterangebot abweichen und soweit dort buchbar, kannst du eine solch verursachte Fehlbuchung ausschließen. Am Schalter bezahle ich erst, wenn alle Karten gebucht sind - außer, es geht auch dort nicht.

Am Schalter konnte ich schon Verbindungen buchen, die online nicht verfügbar waren. Ich erwähnte oben bereits, dass ggf. nicht alle Halte im Ausland im System sind, was mehr Regionalverbindungen betrifft, aber offenbar auch Strecken, die entfernter sind ("Bologna-Grenze"). Noch eigenartiger gilt das für Frankreich. Auch diesbezüglich gab/gibt es abweichende Ergebnisse zwischen Schalter und Online - zumindest in der Vergangeheit.

Meine letztjährige Verbindung nach Genf habe ich selbst gar nicht online gefunden. Meine ausgedachten Optionen waren durchgehend wegen ausverkauften Veloabteilen nicht buchbar, was sich am Schlater bestätigte. Ich hätte alternativ eine langatmige Regionalverbindung buchen müssen. Die Schalterdame fand aber eine Fernverbindung, die mein Computer nicht ausspuckte und auf die ich nie gekommen wäre (Eingabe von Umweghalten). Das hing mit spezifischen Baustellen im deutschen Schienennetz zusammen, demnach die Gäubahnstrecke Stuttgart - Singen zwar gesperrt war, aber die Züge weiterhin mit Umleitung über die Rheinschiene fuhren. Die Züge waren entsprechend leer, weil kaum einer von den Zügen wusste und teils als Geistertzug ohne Halt durch bekannte Bahnhöfe fuhr.

Ich erinnere mich übrigens auch noch an andere hilfreiche Schalterbesucher und weiterer Vergangenheit - gewiss auch an kleinere Dramen, die ich allerdings nicht per Internet hätte ausschalten können. Vom umschließenden europäischen Online-Eisenbahneldorado sind wird noch weit entfernt - allein schon, weil die entsprechenden Züge gänzlich fehlen. Ob man am Schalter positive Erfahrungen sammelt, hängt auch immer wieder vom Personal ab. Mein letzter Schalterbesuch in Frankreich war eher katastrophal, online ist es aber nicht viel besser bei den Franzosen.