Durch Catania sind wir mit dem Zug, ist molochig und nicht wirklich Fahrspaß.
Jein. Die Außenbereiche sind wie oft in Italien molochartig, hier zuweilen noch "süditalienisch" angespitzt chaotisch, die Innenstadt ist aber erstaunlich gut und gepflegt wie strikt verkehrsberuhigt. Zumindest war das meine Erfahrung vor nunmehr schon fast 18 Jahren. Meine Originalzitat im Bericht: "Catania außen ein wüstes Verkehrschaos, innen eine ruhige Oase mit eleganten Einkaufsmöglichkeiten ..." Ich glaube auch nicht, dass sich das entscheidend geändert hat, denn eher sind die lebenswerten Revitalisierungen von Innenstädten in Italien auch in den letzten zwei Jahrzehnten weiter vorangetrieben worden, wie aus Palermo oder Napoli bekannt. In gewisser Weise gilt das für viele Städte auch außerhalb Italiens - schöne, regenerierte und angenehme Kernstädte, aber doch molochartige Randzonen und Einfallsschneißen, welche man nicht recht in Griff bekommt, ggf. sich auch weiter nach außen verlagern.
Für Catania gilt noch etwas Besonderes. Viele Gebäude sehen auf den ersten Blick etwas düster aus, was man fälschlich als ungepflegt oder runtergekommen interpretieren könnte und man schnell noch mit Moloch und Chaos vermischt. Tatsächlich folgt das aus der Bausubstanz aus Lavagestein und unterscheidet sich so auch recht markant von einem fast strahlend weißen Messina. Die Stadt ist entprechend edel, was wiederum nicht erstaunt, wenn man die Baugeschichte und Wirtschaftskraft betrachtet und die Stadt zudem zum UNESCO-Weltkulurerbe zählt, was ja auch zu einer gewissen Achtsamkeit verpflichtet.
