Wir waren im Juli 2003 3 1/2 Wochen mit dem Fahrrad in Kanada-Alaska unterwegs. Begonnen haben wir unsere Tour in Skagway (Alaska) - dorthin sind wir ab Prince Ruppert mit der Fähre die
Inside Passage gefahren. (sehr sehenswert, hatten am ersten Tag etwas Pech mit dem Wetter - alles lag im Nebel und wir haben von den vielen kleinen Inseln gar nicht viel gesehen, dafür war der 2. umso schöner: man sieht kleine Inselchen, Delphine, Wale, Gletscherstücke im Wasser...).
Von Skagway aus sind wir dann den
Klondike Highway 
entlang gefahren (d.h. weil es der 1. Fahrradtag war, haben wir mit der White Pass and Yukon Railroad - wunderschöne Eisenbahnstrecke mit schöner Einstimmung auf das Land der Goldsucher - den White Pass überwunden und sind mit dem Fahrrad erst in Fraser (B.C.) gestartet. Die Strecke dürfte aber kein Problem sein, da der Klondike Highway sehr glatten Belag hat und der Wind fast immer aus Richtung Skagway weht. Wir sind dann über Whitehorse nach Dawson City geradelt (mit einer Unterbrechung per Bus von Pelly Crossing nach Dawson City). Auch auf dieser Strecke war der Belag super glatt und sehr gut befahrbar. Es waren einige Höhenunterschiede zu überwinden, die sind aber zu schaffen, da die Berge allmählich ansteigen und man in gleichmäßigem Tempo "durchtreten" kann. Unterwegs gab es einige "Construction areas", das sind Schotterabschnitte, die nicht so viel Spaß machen - haben sich von der Länge aber in Grenzen gehalten. Wird in diesem Gebiet eine Fahrspur gerade gebaut, wird der Verkehr gestoppt und alle Autos werden von einem "Pilot Car" durch den Abschnitt geleitet. Fahrradfahrer dürfen samt Fahrrad auf dem Pilot Car fahren, da man sonst den ganzen Dreck der anderen Fahrzeuge schlucken würde.
In der Umgebung von Dawson City sind wir dann die
Bonanza Creek Road (auf den Spuren der Goldsucher) gefahren (Tagesausflug). Diese ist nicht asphaltiert, läßt sich aber gut befahren, weil der Schotter festgefahren ist.
Von Dawson nach Boundary (1-Familiendorf gleich nach der Grenze Yukon-Alaska) sind wir den
Top of the world Highway gefahren. Dieser hat teilweise eine dünne Asphaltschicht aber auch eine große Anzahl teilweise auch lange Stücke aufgebrochenen Asphalt (teils Schotter, teils einfach kaputter Asphalt). Die ersten 18km gehts erstmal nur bergauf (von 320m auf ca. 1000m), dort war die Straße aber noch asphaltiert. Im Verlauf fährt man dann auf und ab. Die Schotterstücke zehren dann ganz schön an den Kräften. Kurz vor der Grenze (die 21:00 Yukon-time schließt) erreicht man dann nach einem wirklich steilen Anstieg an ca. km 105) den höchsten Punkt mit 1376m. Nach der Grenze beginnt der Taylor Highway (durchgehend Schotterpiste, den sind wir allerdings nur die 3 Meilen bis Boundary gefahren und haben dann den Bus [fährt nur 3x die Woche!] bis Tok und von da aus bis Kluane Wilderness Village genommen). Diese insgesamt 118km von Dawson City nach Boundary waren die anstrengendsten der ganzen Tour (habe mehrmals gedacht: Die Wohnmobilfahrer sollen sich nicht freuen, daß es Leute gibt, die mit Muskelkraft in diese Region vordringen, sondern mit und mein Fahrrad lieber einladen...

), aber es war auch absolut lohnend. Dort oben hat man wunderschöne Ausblicke, das Wetter wechselt ständig, so daß häufig ein Regenbogen zu sehen ist. Ich würde jederzeit wieder mit dem Fahrrad dort langfahren (auch wennich auf dem "Zieleinlauffooto" gar nicht so aussehe.
Ab dem Kluane Wilderness Village sind wir dann wieder mit dem Fahrrad den
Aaska Highway gefahren. Auch dieser ist durchweg (mit kleinen Bauabschnitten und Pilot Cars) sehr gut zu befahren und auf dieser Strecke auch wunderschön (besonders am Kluane Lake).
Ab Haines Junction haben wir den den
Haines Highway genommen, der schöne Ausblicke auf die Gletscher der St. Elias Mountains bietet. Dort hat man auf der Strecke bis Haines (Alaska) 2 Pässe (980m und 1070m) zu überwinden. Die Straße ist auch gut asphaltiert und steigt allmählich an, so daß das kein Problem ist. Ab dem Three Guardsmen Pass (980m) geht's dann nur noch bergab.
Von Haines aus kann man den mit der Fähre (ca. 45min Überfahrt) nach Skagway zurück fahren.
Unsere Strecke war mit einem normalen Trecking-Bike sehr gut zu befahren. Wir sind insgesamt ca. 1300km mit dem Fahrrad gefahren, haben uns aber auch sehr viel Zeit für andere Aktivitäten genommen (Boot fahren, Wandern, Raften).