Posted by: veloträumer
Re: Planung Radtour 2011 - 09/27/10 04:14 PM
In Antwort auf: alder
Vielleicht fehlt mir ja manchmal der richtige Blick für die Dinge ...
Nun, soweit du Pässe im Sinne von Bergfahrten interpretierst, magst du ja mit der einen oder anderen Betrachtung recht haben. Schwierig allerdings, wo ein Pass dann anfängt, von dir so genannt werden zu "dürfen". Du solltest aber dann besser von "Anstiegen" sprechen. Was du wohl als leicht bezeichnen würdest, betrachten andere als Herausforderung. Und es gilt immer: Jeder nach seinen Möglichkeiten. Alles andere ist schlicht Imponiergehabe.
Pass ist aber eigentlich eine geografische Bezeichnung und hat zunächst einmal gar nichts mit hohen Steigungsprozenten oder vielen Höhenmetern zu tun. Einzig, weil eine Pass auch eine Wasserscheide ist, verbindet sich mit dem Begriff auch immer eine Anhöhe, allerdings nie die höchste, sondern die niedrigste zwischen zwei Tälern. Die höchste Anhöhe ist schlicht ein Berg. Da nicht alle Flüsse zu Berge stürzen, sondern zuweilen nur sanft fließen, sind auch nicht alle Pässe steil oder sehr hoch. Das eigentlich Interessante aus Radreisesicht aber ist, dass Pässe, sofern man sie von tief unten ausfährt, einen Wandel von Landschaft und Vegetation auf kurzem Wege bieten können, wie es die Ebene weit weniger gut vermag. Hochgebirgspässe mit vielen Höhenmetern bieten oft dramatische Landschaftswechsel - ich kenne aber auch viele kleine, leichte Pässe, die alle Attribute eines faszinierenden Passes haben. Schließlich gibt es Pässe, die nach einer Seite geradezu flach in einer Ebene verlaufen, nach der anderen aber steil abstürzen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Maloja-Pass.