Plan A Südschweden, Plan B Norditalien

Hallo
Wir sind auf der Suche nach feinen Urlaubsgebieten. Sollte das Wetter top sein, werden wir wohl nach Südschweden fahren. Als Plan B wären wir an Norditalien interessiert.
Aber fangen wir erstmal mit Plan A an. Unsere Urlaubszeit wird VOR den Sommerferien im Juni 2014 sein. Wir denken an eine Bahnfahrt von Hamburg bis Travemünde, dort dann rüber nach Südschweden und dort eine Rundtour (auch um die beiden großen Seen Vänern und Vettern) Gibt es dort in diesem Bereich Sehenswürdigkeiten, die man sich anschauen sollte? Alte Gebäude, Ruinen oder dergleichen?

Sollte das Wetter eher bescheiden sein, so würden wir nach Norditalien ausweichen und zwar eine Strecke von West nach Ost bis Venedig. Die anreise würde vermutlich auch mit der Bahn erfolgen.
Wie sieht es dort i.S. Sehenswürdigkeiten aus und was sollte man auf keinen Fall verpassen. Das Highlight sollte Venedig sein.
Ist eigentlich eine Tour von West nach Ost möglich, OHNE groß über die Abruzzen fahren zu müssen?

Fragen über Fragen. Zum Glück brauchen wir nichts reservieren, da wir in der Vorsaison unterwegs sein werden.

In Trelleborg ist eine alte rekonstruierte Rundburg aus der Wikingerzeit (recht unspektaukulär). Und in Kåseberga östlich von Ystad ist ein prähistorisches Steinfeld in Schiffsform. Aber ob man jetzt extra deswegen da hin fahren muss, weiß ich nicht.

Växjo fand ich übrigens ganz nett. In Mariehamn befinden sich Schloss Gripsholm sowie das Grab von Kurt Tucholsky.



Äääääääh... Wie jetzt? Gegenfrage: Wenn ich mir anschaue, wie groß Italien ist und wie klein die Abruzzen sind, warum zum Geier sollte sich die Frage überhaupt stellen?

Gruß
Thoralf

ok, Abruzzen können vernachlässigt werden

Du meintest wohl den Apennin und nicht die Abruzzen. Die Abruzzen sind ein Teil des Apennin der sich in Nord-Südrichtung durch Italien zieht.

Die Abruzzen liegen in Mittelitalien. Wenn Du von West nach Ost nach Venedig auf direktem Weg nach Venedig fährst und z.B. bei Mailand startest, dann wird es fast nur flach gehen.

Landschaftlich ist diese Strecke aus meiner Sicht allerdings nicht zu empfehlen. Schön ist Italien meistens da, wo es bergig ist. Einigermaßen schön und relativ flach sind im Norden noch die Radwege durch Etsch- und Eisacktal, d.h. Brenner - Verona oder Reschenpass - Verona.

Gruß
Peter

Apennin, ok. Die meine ich ja auch . Für meine Frau ist es flacher besser, da sie nicht so trainiert ist wie ich. Aber deine Vorschläge werde ich mir mal auf der Karte anschauen. Vielen Dank auch für die gpx Datei. Die schaue ich mir auch mal an.

Servus!

Plan A:
In Südschweden bin ich einst von Göteborg nach Oslo geradelt, soweit es ging meist der Küste entlang. Landschaftlich fand ich die Gegend traumhaft, ich glaube etwas anstrengend (ist mittlerweile doch ein paar Jahre her) und von den Städtchen her ganz nett, aber ganz klar kein kultureller Vergleich mit Italien. Verkehr hat es an der Küste einigen gehabt, war aber auch bei den Schweden gerade Hauptreisezeit.

Plan B:
Norditalien kann ganz schön groß sein, mit drei Großräumen - Alpen, Poebene und Appenin.
Um nach Venedig zu gelangen (nehmt bloß nicht die Räder mit in die Stadt!!! - alle 100m hats dort eine Brücke, über die man die Räder tragen muss) müsst ihr zwangsläufig durch die Poebene. Solange der Wind passt zwar gut zu fahren, landschaftlich aber recht eintönig. Größtenteils eine recht monotone, landwirtschaftlich genutzte Großfläche, immerhin mit kleineren und größeren, teils wunderschönen Städten gespickt.
Viel schöner fährt es sich da doch durch die Alpen - besonders anstrengend muss es dort auch nicht sein, wenn man den Flüssen folgt. Klassiker sind z.B. Etschradweg, Via Claudia Augusta, ab Trient gibts durchs Val Sugana einen sehr gut ausgebauten und landschaftlich reizvollen Radweg bis Bassano.

Kannst ja noch konkreter deine Vorstellung der Radtour beschreiben, auch wie lange du unterwegs sein möchtest, dann lassen sich auch leichter Tips geben.

Ich frage mich jedesmal, wieso diese Warnung so drastisch regelmäßig kommt. Dass es in Venedig Brücken gibt, die genauso aussehen wie venezianische Brücken eben aussehen, ist doch lange bekannt. In der Gegend um den Bahnhof lasse ich aber nichts einfach so stehen, Gepäckaufbewahrungen traue ich schon lange nicht mehr (dafür habe ich zu oft beim Abholversuch vor einer zuen Tür gestanden) und seit die Terrorjäger ihr Unwesen treiben ist es mit dem an-eine-passende-Wand-lehnen auch nicht mehr weit her.
Deshalb, wer weiß, auf was er sich einlässt, kann sein Fahrrad ohne weiteres mit nach Vendeig nehmen. Mit etwas Aufmerksamkeit kann man sogar stellenweise fahren. Voll ist es im Prinzip zwischen Rialto und San Marco.

(Allerdings begreife ich auch nicht, wie man jeden Tag im Urlaub halb sieben losstürzen kann, den ganzen Tag ohne Hochgucken durch die Gegend brettert und dann am abend die Mühle in die Ecke stellt und auch zum Essen nicht mehr fährt. Als die »reine Lehre« dran war, muss ich gerade gefehlt haben)

Vielleicht wäre es für Deine Entscheidung wichtig, wie weit vor den Sommerferien Ihr starten werdet. Vielleicht spräche dann -so, wie Du es ja schreibst- wirklich das zu erwartende Wetter für Italien.

Es gibt sicher viele gute Gründe für einen Radurlaub in Schweden. Die Konzentration von Sehenswürdigkeiten zählt sicher nicht dazu. Da werdet Ihr auf ein paar hundert Metern in Venedig mehr als in ganz Südschweden finden.

Weil Venedig eben die Stadt ist, die mit großem Abstand am wenigsten für Räder geeignet ist. Gerade wenn du mit dem vollgepackten Reiserad unterwegs bist ist es eine Qual, alle 100m die Treppen (schieben geht dort nicht) einer Brücke dort hochtragen zu müssen. Stellen, an denen man fahren kann gibts auch nur sehr wenige - entweder zu viele Touristen, zu enge Gassen, mal wieder eine Brücke, offiziell sind Räder glaub ich sogar in Venedig verboten.

Als ich 2009 mit dem Rad in Venedig war kam ich von der Fähre von Punta Sabbioni aus am Markusplatz an. Hab dann gleich eine Stadtbesichtigung gestartet, die ich aber schon bald wegerm Rad verflucht habe. Das nächste mal werde ich gleich mit den Fähren weiter zum Bahnhof bzw. nach Mestre fahren, dort eine Unterkunft/Abstellmöglichkeit suchen und dann Venedig in Ruhe angehen.

Flach bzw. abwärts geht es genau genommen ab Bardonecchia (mit Regionalzug ab Turin erreichbar) bis Venedig (oder bis Triest) - so hätte man die längste West-Ost-Transversale, die man in Italien fahren kann. Zwischen Bardonecchia und Susa hat man allerdings nochmal einen Zwischenhügel - für Flachfahrer ist das möglicherweise schon ein Berg. Ab Susa ist aber flach wie Pottasche. Ggf. Umweg über Avigliana (See) fahren. Man könnte auch am Alpenrand flach über Pinerolo, Saluzzo nach Cúneo (Laubengänge) fahren. Von dort am Apennin-Rand über Alba, Alessandria, Piacenza, Parma, Bologna nach Ravenna und nordwärts nach Venedig oder Triest. Diese Strecke waäre ein attraktive Städteroute durch die Emilia-Romagna - auch eine Gourmetroute. Man kann natürlich auch die Po-Route mehr gerade am Fluss nach Osten fahren - das ist dann recht ländlich zuweilen auf einsameren Kanalwegen und -straßen möglich. Im Sommer wird es aber in Po-Ebene brütend heiß - ein schwül-drückendes Klima. Ich würde da eine Tour im Frühjahr empfehlen.

Die landschaftlich wohl attraktivere Route wäre eine Alpensüdrandroute mit einigen der oberitalienischen Seen. Dazu muss man ein paar Hügel fahren, die aber umfahrbar sind (meist mit viel Verkehr). Flach kann man bleiben, wenn man die Seen stichartig anfährt und ggf. umrundet, aber die bergigen Zwiscneverbindungen ganz auslässt. Von Süden sind zumindest Lago d'Orta, Lago Maggiore, Comer See, Lago d'Iseo und Gardasee flach anfahrbar (und teils auch flach umfahrbar - ggf. auch Schiff benutzen). Die nördlichen Uferregionen sind aber fast immer attraktiver, sodass man die Seen nicht nur im Süden "tangieren" sollte. Auch ist die diese Südalpenrandroute eine attrakive Städtroute, etwa mit Bergamo, Brescia, Verona, Vicenza, Padua.

Also wir waren 2000 von Chioggia kommend (Fähre - Insel - Fähre) über den Lido am Markusplatz angekommen. Wir hatten Stress mit dem Vaporetto zur Jugendherberge zu kommen, aber für die Strecke zum Bahnhof hatten wir eine Stadtplan für Behinderte. Da waren alle Wege, die ohne Stufen verbunden sind, in der gleichen Farbe eingezeichnet. Da haben wir uns die beste Route ausgesucht.Ich habe keine schlechten Erinnerungen daran. Die Stadtbesichtigung selber ging natürlich ohne Rad. Das stand in der JH mangels Hofraum im Vorraum vom Klo neben der Rezeption und jeder, der zum Pinkeln ging, hat darauf aufgepasst

Gruß Gerhard

... und das Rad wurde Gelb?

Weder gelb noch weniger!

Vielen, vielen Dank für die ganzen Ideen und Vorschläge. Scheint wohl Richtung Italien zu gehen, da eure Hinweise in Sachen Schweden meine Gedanken haben ändern lassen. Danke dafür.

Wir werden 3 Wochen unterwegs sein, inklusive Bahnan- und abreise. Ob letztlich Venedig mit im Boot sein wird, wissen wir allerdings noch nicht so genau, denn wir waren schon einmal dort und es war recht voll.

Aber um eure ganzen Ideen und Vorschläge zu sichten, bedarf es jetzt ein wenig Zeit.

BaseCamp ich komme......

LG

Venedig geht auch völlig problemlos, wenn man sich eine Unterkunft nahe Bahnhof oder Piazzale Roma sucht. Anreise über die Brücke mit dem Rad, mit der Bahn oder von den Inseln mit der Auto-Fähre bis Tronchetto.

Voll ist es nur dort, wo der übliche Herdenauftrieb stattfindet, also von Ferrovia über Rialto nach San Marco. Wer sich ein bisschen durch die Gassen treiben lässt (ohne Rad!), wird sich fast einsam fühlen. Auch ein Besuch der Inseln Burano und Murano ist ganz angenehm. Günstig ist eine Tageskarte für den ÖPNV (gilt für alle Vaporettos in der Lagune und auch für die Busse nach Mestre).

Viel Spaß wünscht Dietmar

Letzteres ist sehr zu unterstützen, fallweise sind auch Dreitageskarten zu empfehlen. Mit Einzelfahrten wird man bei der ACTV schnell bettelarm.

Vielen Dank für die netten Informationen.

LG