Iran und Frau auf dem Rad

Das ursprüngliche Thema wurde ja leider geschlossen. Aktuelle Info somit hier in einem neuen Faden, der bitte nicht das Schicksal des alten erleiden möge

Erfahrungen während der Neujahrstour von Bandar Abbas nach Gvater (Baluchestan):
10 Tage auf dem Rad, zumeist in ländlich-abgelegenen Regionen, touristisch völlig unerschlossen (außer Chabahar und Bandar Abbas). Ausländer kommen hier selten bis nie vorbei, auf dem Rad schon gar nicht.

Fazit: Keinerlei Probleme.
Im Gegenteil: Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft, die sogar für iranische Maßstäbe außergewöhnlich war. Auch tagsüber unterwegs keinerlei merkwürdige Situationen, keine missbilligenden Blicke, keine Vorwürfe, keine Feindseligleiten, keine Fragen bezüglich der mitradelnden Frau. Macht dort zwar niemand (die fahren alle Moped), wird aber bei Ausländern vollkommen akzeptiert und unterstützt (mit Applaus, Anfeuerungsrufen, Darreichung von kalten Getränken oder Einladungen nach Hause...).
Also alles bestens.
Angepasste Kleidung und Respekt gegenüber der lokalen Bevölkerung sollten natürlich selbstverständlich sein.

Grüße

zaher

Jetzt wäre nochmal interessant, wie das von Frauen außerhalb des klassischen Pärchenbetriebes empfunden und erlebt wird.

Damit kann ich leider nicht dienen. Was ich aus zweiter Hand mitbekomme, scheint das jedenfalls nicht viel anders zu sein.

Grüße

zaher

Die Tour wäre ich auch gerne gefahren! Bei meinem Vesuch hatte ich mich im Hinterland der Küste so verfranst (und feststellen müssen, dass meine Karten nichts taugten), dass ich irgendwann wieder umgekehrt bin Richtung Bandar Abbas.

Seit ihr die Küstenstrasse gefahren? Warum die paar Kilometer nach Pakistan rein (das Visum ist ja nicht so einfach zu bekommen, oder?)?

Wäre schön, wenn du etwas mehr erzählen könntest

Gruß
Horst

Ist nun doch mehr geworden, daher an anderer Stelle:

Bandar Abbas nach Chabahar und Gvatr (Reiseberichte)

Grüße

zaher

Erscheint mir mit am wichtigsten, nicht nur im Iran

Habe die Makranküste als Tourist im Auto bis ca 100km vor Jask im November kennengelernt. Egal wie man reist: ist sehr zu empfehlen

Gerade auf den Märkten, speziell in Minab sieht man Menschen Dinge tun, die eigentlich nicht legal in der Öffentlichkeit sind und man als Westeuropäer überhaupt nicht erwartet
War ein Highlight in 4 Wochen durch die Randgebiete des Irans.

@Zaher: wohin willst du weiterfahren - gen Nordosten (Queshm oder Shushtar) oder Richtung Bam? oder Quetta?

Erstmal gar nicht. War eine zweiwöchige Radreise, die nun leider schon wieder vorbei ist.
Bis auf Quetta kenne ich die von Dir genannten Orte bereits von früheren Radreisen, ebenso wie den Donnerstagsmarkt von Minab (weshalb er in meinem Reisebericht auch keine Erwähnung findet). Der Markt ist jedoch in der Tat sehr erlebenswert!
Die bunten Frauen mit den lustigen Gesichtsmasken gibt es im übrigen schon in den Dörfern auf dem von mir empfohlenen Abschnitt zwischen Bandar Abbas und Minab.

Grüße

zaher

2 Wochen - lohnt der FLug dann überhaupt?

egal. zum Thema:
In Tabriz habe ich radelnde iranische Frauen gesehen. In Gondbad-e Kavus wurde uns berichtet, dass es gerade verboten ist und einige damit nicht glücklich sind. Scheint also regional sehr unterschiedlich gelebt zu werden.
Südlich von Birjand waren Kinder beiden Geschlechts dabei mit Fahrrädern auf dem Dorfplatz zu spielen.
(alle Beobachtungen Oktober/November 2016)

Das war aber schon immer so. Je nachdem, was der Dorfmufti so von sich gab und wie wichtig der den Leuten war.
Bin früher auch schon durch viele Dörfer gekommen, wo die Frauen ein bisschen neidisch auf meine Begleitung geblickt haben und meinten, dass ihnen selbst das Radfahren ja leider verboten sei.
Insofern hat sich also nichts geändert. Für Ausländerinnen scheint es keine neuen Probleme zu geben.

Grüße

zaher