Tipps für unkomplizierte Korsika Anreise?

Hallo, letztes Jahr waren wir auf Sardinen, geil!

Dieses Jahr soll Korsika dran sein vom ca. 20 Juli bis ca. 10.August.

Wir versuchen um Fliegen drum herum zu kommen. Von Hamburg aus (mein Kumpel wohnt aber in Marburg) gib es im genannten Zeitraum Direktflüge. Mit um 400€ pro Person.

Das Reisen per Flieger macht auf Grund der Verpackungsaktion aber Stress. Darum Suchen wir eine Möglichkeit per Zug und Fähre.

Per Zug (EC) käme ich nonstopp bis Freiburg von Bremen aus, das ist schon mal gut. Dann müsste man irgendwie aber noch bis nach Genua, um von dort aus mit der Fähre über zu setzen.
Ein gute Verbindung von Freiburg aus weiter bis Genua hab ich nicht gefunden. Ein Teil der Strecke würde wir auch radeln, denn die Räder und Zelte haben wir ja eh dabei.

Die Haupttour soll aber auf Korsika statt finden.

Etwas Sorgen macht uns der Verkehr in Genua. Kommt man bis zum Hafen einigermaßen gut an, ohne dass ständig 40Tonner nur wenige cm an uns vorbei rauschen?

Oder irgendwer andere Tipps?


Alternativ überlegen wir noch eine reine Alpentour. Von der einen Seite Deutschlands rein, aus der anderen Seite wieder raus. Hin und zurück käme man bequem per Bahn. Schöne Almen und tolle Täler und Schluchten wäre unsere Hauptaugenmerk.


Gruß

Michael

Vielleicht hilft dir der EC151 (Frankfurt ab 8.01-Milano an 15.35)? Danach gibt es wiederum direkte Züge nach Genua, wo es dann je nach Fahrplan noch auf eine Nachtfähre nach Bastia reicht... Bezüglich Velomitnahme in Italien weiss ich zwar nichts.

Oder es gibt auch Fähren ab Marseille oder Toulon? Vielleicht wäre das auch eine zu prüfende Option?

EDIT:
Sehe gerade, der Bahnhof in Genua liegt in Fussdistanz vom Hafen. Wenn also der Verkehr zu heftig wäre, könnte man wohl auch problemlos zur Fähre schieben...

Ich bin (schon langer her) mit der Fähre von Nizza aus rüber. Es gab aber noch mehr Verbindungen an der frz. Mittelmeerküste, vielleicht mal recherchieren.

Die in Hamburg oder Kiel startenden und die Bahnstrecke durch's Rheintal nach Süden fahrenden Fernverkehrszüge fahren alle mindestens bis Basel, teilw. sogar noch weiter in die Schweiz . Laut DB online-Auskunft gibt jeden Tag ein paar Verbindungen mit zweimal / dreimal Umsteigen bis Genua, eine davon über Nacht.
Gruß
Uli

Ja, danke. Hab nun auch gesehen, dass der Zug bis Freiburg sogar bis Basel und Zürich weiter fährt.

Genua ist nicht weiter wild. Es ist einfach eine typische italienische Stadt. Der Straßenverkehr ist nicht so wie in Klein Posemuckel Sonntag nachmittag, aber in Italien wollen alle ankommen und die typisch deutsche Hackordnung gibt es nicht. Irgendwie musst Du in allen Hafenstädten von Bahnhof zum Hafen kommen.
Die Anreise über Frankreich hat sich meiner Erfahrung nach nie angeboten. Dafür sind die Fahrpläne dort vor allem zu fußnotenreich, unregelmäßig und auf Paris ausgerichtet.
Viele Jahre war die beste Anreisemöglichkeit der Nachtzug München–Florenz in Verbindung mit der Seestrecke Livorno–Bastia, doch das haben DB und ÖBB leider einigermaßen vergeigt.

Tja, dort liegt der Pudel von Kolumbus´Ei begraben. Buchstäblich. Denn man muß sich trauen, in den Untergrund zu fahren. Sieht aus wie der Beginn eines langen Straßentunnels, endet aber zum Glück gleich wieder in den höchst ordentlich nebeneinanderliegenden Wartebuchten, an deren Ende man mit dem Ticketschalterinventar kommunizieren darf. Insgesamt ganz unkompliziert, wenn, ja wenn man den Eingang zur Unterwelt gefunden hat.

Vielleicht könnten Fernbusse für euch interessant sein.
Ab München fährt z.B. regelmäßig Flixbus nach Mailand oder Florenz, ab dort ists dann nicht mehr allzu weit entweder nach Genua oder Livorno. Spontan in Italien noch ein Stück mit dem Regionalzug zu fahren ist idR problemlos und recht günstig möglich.

Fähren würde ich selbst nicht im Voraus buchen. Bisher wurde ich als Radler immer auf der gewünschten Fähre in diversen Ländern mitgenommen. Und falls doch eine voll sein sollte - für gewöhnlich müssten mehrere Fähren täglich nach Korsika fahren, notfalls verbringt ihr halt noch ein wenig Zeit am Strand von Genua/Livorno/Toulon.

Es gibt einen Nachtzug von HH-Altona nach Zürich, der allerdings über Hannover und Frankfurt fährt. Von Basel oder Zürich ginge es dann weiter bis Milano. Von dort weiter mit dem Regionalzug nach Genua.
Die Nachtzüge fahren nicht an allen Wochentagen, so dass man ein wenig recherchieren muss.
Gruß, Gerd

danke für den Tipp mit dem Nachtzug über Frankfurt. Dies könnte noch wichtig werden.

Den "Plan haben wir umgeschmissen.

Nun Fliegen wird wohl nach Cagliari, fahren die Ostküste hoch bis in den Norden Sardiens, dann mit der Fähre nach Korsika, dann Ost oder Westküste bis Bastia, dann Fähre nach Genua, und irgendwie mit den Zügen zurück nach Deutschland.

So haben wir auf der gesamten Reise kein Druck einen bestimmten Zug erwischen zu müssen. Dafür könnte es schwierig werden, angenehme Verbindungen zu finden, da die Fahrradstellplätze ausgebucht sein könnten. Aber dafür haben wir Spannung

Von Frankfurt aus kann man angenehm mit Condor fliegen, da die 23 KG auf beliebig viele Taschen aufteilbar sind. Ob das bei Eurowings auch so ist, weiß ich nicht. Aber das bringe in in Erfahrung. Dann könnte ich praktischer weise von Hamburg aus fliegen. Mein Kumpel und ich würden uns dann auf Sardinien treffen.

Ansonsten muss ich erst von Bremen nach Frankfurt mit dem Zug. Würde dann aber mit meinem Kumpel zusammen fliegen. Karton als Verpackung muss ja auch noch mit.

Nachtzug der SNCF nach Nizza gibt es ja nicht mehr, aber soweit Rad verpacken geht, geht auch TGV ab Frankfurt nach Marseille, evtl. weiter nach Nizza. Ggf. gibt es eine bessere Variante ab Hamburg via Paris. Eine Italien-Variante könnte auch über München, Florenz und Livorno gehen (leider auch kein Nachtzug mehr). Nicht zuletzt können die Fährzeiten oder auch die Häfen darüber entscheiden, welche Variante in Frage kommt.

Vielen Dank für die Tipps.

Das Grundproblem bleibt bestehen, eigentlich sogar verschärft, da nun die Fernverkehrszüge ausscheiden.

Denn: Wir haben gebucht. Und zwar fliegen wird nun nach Sardinien Cagliari und fahren hoch bis Bastia. Sardinien per Ostküste, Korsika die Westküste.

Von Bastia aus per Fähre rüber nach Italien aufs Festland, und dann per Kombination Zug und Fahrrad zurück nach Deutschland.

Haben wir so spontan am Telefon entschieden. Sardinien, weil wir das da letztes Jahr so geil fanden und das Bier dort lecker ist, und Korsika, damit was neues dazu kommt.

Die Idee, auf der gesamten Reise nicht darüber nachdenken zu müssen, dass wir einen bestimmten Zug oder Flug erreichen müssen, finden wir sympathisch.

Ähm, naja, irgendwann müssen wir aber die Arbeit erreichen. Mit Pech wird also meine Chefin die Idee weniger sympatisch finden, wenn ich anrufe und sage, "ich brauch noch Urlaub, haben es nicht geschafft schnell genug zu fahren"

Wir fliegen von Frankfurt aus direkt nach Cagliari.

Am 20.07. gab es nur noch für einen Fernverkehrszug einen Fahrradstellplatz. Sonst alles komplett ausgebucht, wenn man mit höchstens ein mal Umsteigen nach Frankfurt will. So fahre ich mit dem EC um 5:40 Uhr nach Frankfurt.

Fliegen per Condor, weil man da sein Fahrrad nur in Luftpolsterfolie verpacken darf und man darf die 20kg auf beliebig viele Taschen aufteilen. Sehr fahrradfreundlich also.

Mit welchem Zug planst Du denn zu fahren? Wenn ich mir die Preise auf der Relation HB-F anschaue, so können die Züge am 19./20.7. nicht sehr voll sein. Hast Du die Reservervierung am Schalter oder per www vorgenommen? Nach meiner Erfahrung misslingt eine Online-Reserierung oftmals.
Gruß, Gerd

Dann kommt sicherlich das korsische Kastanienbier "Pietra" ins neue Portfolio hinzu.

es ging NUR um die Fahrradstellplätze, die sind in alle in Frage kommenden Fernverkehrszügen ausgebucht, außer in dem um 5:40Uhr.

Am Schalter, denn Online kann man keine reine Fahrradtickets kaufen. Den Zug Ticket hab ich direkt bei Condor für 39€ gebucht. Damit kann ich auch ICE fahren. darum brauchte ich ja nur die Fahrradkarte. Nun gut, komme so zwar arg früh in Frankfurt an, das hat aber auch Vorteile

Stimmt, sehr zu empfehlen, leider etwas teuerer. Deutsche Pilstrinker seien allerdings gewarnt, ihnen wird es vermutlich nicht schmecken.

@MichiV, Korsika schlägt als Hochgebirge im Meer meiner Meinung nach Sardinien um Längen. Nur die Ostküste ist südlich der Castagniccia weniger reizvoll. Außerdem hat sich die korsische Eisenbahn vom Fahrradtransport vollkommen verabschiedet, während die »Regione Sarde« der trenitalia nicht auf solche Schnapsideen kommt.

Die gewisse Fixierung auf Paris kann geg. ein Problem sein, wenn Du in den Westen willst.
Marseille und Toulon liegen aber im Süden. Fahrten von Strasbourg nach Marseille gibt 1-3 Züge innerhalb einer Stunde.
Und wenn Du mal bei bahn.de die Fahrten HH-Genua und HH-Toulon eingibst, kommst Du auf die gleichen Fahrtzeiten. Warum sollte sich Frankreich also nicht anbieten??? Nach Marseille kommst du sogar schneller.
Ich bin mal von Toulon nach Bastia geschippert, nachts. In Bastia gefrühstückt und ab über den ersten Berg …
Und ich hatte frühzeitig gebucht und bin die Strecke Mulhouse-Marseille für 30€ in der 1. Klasse gefahren.

Mehrmals pro Stunde von Straßburg Richtung Marseille? Dann habe ich wohl eine Revolution verschlafen, gegen die die von 1789 nur eine Kneipenschlägerei war. Nach dem Ende der Nachtverbindung wurden Fahrten nach Südfrankreich zäh und teuer. Umsteigezeiten von einer Stunde und mehr fraßen den Zeitvorteil durch den Hochgeschwindigkeitverkehr mehr als auf. Dafür waren die Preise erstklassig. Im Sommer 2017 waren die Verhältnisse noch ausgespprochen mies. Hat sich das wirklich so schnell und radikal geändert?

7h59
8h19
9h03
10h43
12h19
13h47
14h46
16h12
16h31
17h17

Wir hatten die Strecke Marseille - Straßburg auf dem Rückweg von unserer Rhone-Tour letzes Jahr im Juni genutzt:

War unkompliziert (TGV alter Bauart mit den Fahrrädern an Klappsitzen und selbst im Vierer gegenüber), günstig (bei Buchung über trainline 20 EUR/Pers. + 10 EUR Fahrrad) und schnell (waren kurz nach 12:00 Uhr mittags in Straßburg).

Von dort ist man mit dem Rad schnell über die Grenze (Kehl) und ca. 2 h später in Offenburg im deutschen Fernverkehrsnetz.

Dass genau diese Verbindung und der entsprechende Zug in die Gegenrichtung seit Dezember gestrichen sind, wurde hier schon mehrfach verbreitet. Somit gibt es zwischen Strassburg und Marseille keine TGV-Verbindung mit unzerlegter Radmitnahme mehr.

Für 450g gibt's eine Fahrradtasche. So ist man sowieso viel flexibler bei der Zugwahl.


Grüße
Peter

Je nach Art von Rad und Gepäck kann ein-/aus-umsteigen damit sehr mühsam bis unmöglich sein. Ist also nicht für alle geeignet.
So lange es noch Radstellplätze gab, hatte man zumindest die Wahl, ob man sich die Buckelei antun will

Grüße

zaher

Falls es Erfolgsberichte unzerlegten Fahrradtransports gibt: ich wäre ebenfalls interessiert

Wie andere auch schon schrieben:
Es war einmal...

Leider sind viele Möglichkeiten im französischen Fernverkehr abgeschafft worden, so dass Du um den leidigen Radsack mit all seinen Nachteilen auf vielen Verbindungen nicht mehr herumkommst.
Außer Du hast endlos viel Zeit und Lust auf ein paar Mal umsteigen. Dann geht es noch mit den Bummelzügen.

Grüße

zaher

Wenn man, wie zaher bereits erwähnt hat, bereit und in der Lage ist, viel Zeit zu investieren und oft umzusteigen, zudem früh losfährt, bestimmte Tage meidet, die relativ hohen Fahrpreise akzeptiert und zu guter Letzt noch in Kauf nimmt, dass der ganze Plan wegen einem einzigen verspäteten Zug platzt, dann kommt man mit dem unzerlegten Rad ab Grenze in einem bis zwei Tagen überall in Frankreich hin.

Bis auf den letzten Punkt trifft das bei mir alles zu. So bin ich kürzlich in zwei Tagen von Ulm nach Perpignan gefahren, gemütlich über Basel, Mulhouse, Lyon (Übernachtung), Narbonne, mit 7 mal Umsteigen, wenn ich mich recht erinnere. Letzten Freitag bin ich von Decize an der Loire nach Ulm gefahren, Abfahrt gegen 10 Uhr, Ankunft kurz vor Mitternacht, sechsmal Umsteigen. Es hätte auch einen Zug um 8 Uhr gegeben, damit wäre das Risiko, um Mitternacht in Singen oder Immendingen zu stranden geringer gewesen. Und wenn nicht die Südbahn zwischen Biberach und Aulendorf gesperrt gewesen wäre, dann wären ein oder zwei Umstiege entfallen.

Das Hauptproblem bei solchen Fahrten ist nicht die Durchführung sondern die Verbindungsrecherche. Oft gibt es komfortable Alternativen mit nur wenig längerer Fahrzeit, z.B. eine Direktverbindung Belfort-Lyon, die von keinem der Auskunftssysteme berücksichtigt werden, bzw. nur wenn man mit die Suchoptionen variiert (Umsteigezeit, schnellste Verbindung, Zwischenhalt). Oft hilft es, wenn man die Gesamtstrecke in Teilstrecken aufteilt, eine Verbindungssuche für die Teilstrecken macht und sich daraus die Gesamtverbindung zusmmenbaut.

also wenn ich das so lese, bleibt es dabei, dass wir von Bastia nach Italien rüber fahren, und uns von dort aus nach Deutschland schlagen. Bei genügend Zeit, kommt auch die Kombination Fahrrad fahren/zelten und Zug in Frage. So würde die Tour einfach verlängert werden.

Auf oft umsteigen haben wir uns schon eingestellt. In den meisten Fernverkehrszügen sind ja jetzt schon die Fahrradstellplätze ausgebucht, obwohl es noch drei Monate hin sind.

Kann ich leider nur unterstreichen. Frankreich hat sich innerhalb von drei, vier Jahren vom Vorzeigeland im Radtransport zum absoluten Schlusslicht entwickelt. Jetzt wurde auch noch das Abo Fréquence gestrichen (äquivalent zur Bahncard50, nur teurer). Die SNCF kotzt mich nur noch an.

Viele Grüße,
Stefan