Re: mit dem Rad zum Schwarzen Meer

Posted by: oktopus

Re: mit dem Rad zum Schwarzen Meer - 10/07/16 01:05 PM

Tag 35 – 26. September 2016 (Tulcea bis Jurilovca):
Ich ging heute in die letzte Runde meiner Tour. Ich startete um 7 Uhr 54. Mein Hotel lag direkt an der Route, wobei ich gleich an eine Kreuzung kam: Hauptroute über Mahmudia und Murighiol (südlich entlang des Donaudeltas bis Murighiol und anschließend zum Lacul Razim) oder direkt nach Süden einen Abschneider? Ich wählte die lange Hauptroute, die immerhin um 46 km länger war. Ich wollte noch einmal das Donaudelta entlang fahren, bevor ich die Küste des Schwarzen Meeres Richtung Constanta anpeilte. Auf der Karte waren viele Steigungen eingezeichnet. Aber da es immer nur kurze steile Abschnitte waren, waren sie halb so wild. Vielleicht bin ich das Bergauffahren auch schon ein bissl geübt :-)



Ich kam immer wieder an kleinen und größeren Seen und Kanälen vorbei. Besonders im Umkreis von Murighiol fuhr ich immer wieder am Wasser entlang.







In Agighiol machte ich meine Mittagspause - Picknick am Wegesrand.



Ab hier war ich wieder auf der gemeinsamen Route Richtung Süden unterwegs. Während ich bisher Seitenwind hatte, hatte ich ab Agighiol RÜCKENWIND! Aber so was von einem tollen Rückenwind! Da ging die Post ab. Ich fetzte mit bis zu 30 km/h auf ebener Asphaltstraße dahin. GENIAL! Rückenwind ist viel besser als Bergabfahren. Das Bergabfahren hat immer einen großen Haken: es hat immer ein unmittelbar vorangegangenes oder darauffolgendes Bergauffahren. Das Fahren mit Rückenwind nicht!

Bedrohlich wirkten heute zeitweise die schwarzen Wolken. Sie waren mir bei meiner Mittagspause schon aufgefallen, wurden zeitweise noch schwärzer und brauten sich über mir zusammen.



Aber ich hatte heute echt einen guten Draht zum Wind. Er verhalf nicht nur mir zu flottem Tempo, sondern verscheuchte auch die Wolken :-)

In Enisala fuhr ich an einer Burg vorbei. Hätte ich in dieser Region gar nicht erwartet! Abgesehen von vielen kleinen Seen fuhr ich heute im Wesentlichen ab kurz nach Murighiol den Lacul Razim entlang. Der Lacul Razim ist ein Lagunen-See, der eigentlich eine alte Bucht des Schwarzen Meeres ist, welche durch Anschwemmungen vom Meer getrennt wurde. Teilweise sah ich den See am Horizont, teilweise war ich relativ nah dran.



Um 15 Uhr 44 war ich in Jurilovca





und ein paar Minuten später vor meiner Pension.

Gesamtstrecke 101,35 km

Tag 36 – 27. September 2016 (Jurilovca bis Constanta):
Wieder ein früher Start: um 7 Uhr 44 war ich schon unterwegs. Ein paar Meter zurück, und schon war ich wieder auf meiner Route.



In Fortsetzung der gesterigen Fahrt fuhr ich auch heute Lagunen-Seen entlang. Im Süden grenzen noch weitere Lagunen-Seen an den Lacul Razim an. Zuerst war es der Lacul Golovita, dann der Lacul Zmeica und dann der Lacul Sinoie. So wie gestern sah ich die Lagunen-Seen auch heute teilweise am Horizont, teilweise war ich relativ nahe dran.





Wie schon erwähnt, verwende ich immer 2 Hilfmittel zur Orientierung: das Navi mit den von mir vorher erstellten Routen (meine grüne Linie auf der Kartenansicht auf dem Display) und die Huber-Karten mit den eingezeichneten Hauptrouten und Alternativrouten. Damit bin ich bisher immer sehr gut gefahren.

Ein drittes Hilfsmittel hab ich allerdings vergessen: die Wegweiser! In den meisten Donauländern (ausgenommen Rumänien) waren es die Donauradweg-/EuroVelo6-Schilder. In Rumänien gibt es die Radwegschilder nicht, aber es gibt zumindest auf den Hauptverkehrsrouten die Straßenschilder! Somit weiß man immer genau, wo man ist und wie weit man noch bis zur Ortschaft XY hat.





Bei Corbu erreichte ich wieder das Schwarze Meer. Nach Corbu fuhr ich noch den Lacul Corbu und den Lacul Tasaul entlang und erreichte ca. um 12 Uhr Mamaia. Mamaia ist der nördlichste Stadtteil von Constanta und liegt auf einer ca. 7 km langen und ca. 350 m breiten Landzunge zwischen dem Schwarzen Meer und dem Lacul Siutghiol. Ehrlich gesagt hab ich zwar eine kleine Ortstafel Mamaia gesehen, aber keine Ortstafel Constanta. Ich muss sie echt verpasst haben, denn nach dieser 7 km langen Landzunge war ich schon mitten in Constanta. Ich steuerte gleich die Hafenregion an, um einen guten Blick auf's Meer zu haben.





Somit hab ich das Ende meiner Radtour erreicht. Ich habe von Tulcea aus den EuroVelo 6 noch bis zur Endstation in Constanta fortgesetzt, um hier in den Zug einzusteigen.

Beim Bahnhof war ich bereits, ich kaufte mir ein Ticket Constanta-Bucuresti Nord für morgen Früh um 8 Uhr 40 und ein Schlafwagenticket Bucuresti Nord-Wien für morgen 14 Uhr. Ich komme somit am 29.9. um 8 Uhr 18 in Wien an, sofern ich keinen Zug verpasse :-)

Das Hotel ist 2 Minuten vom Bahnhof entfernt. Ich war um 14 Uhr bereits im Hotel.

Gesamtstrecke 94,99 km

Insgesamt bin ich
2448,89 km

seit Wien gefahren!

to be continued ...