Posted by: Kaffeetasse
Durch Slowenien von Süd nach Nord - Tag 6 - 09/23/19 07:27 PM
Tag 6: Bled – Lom pod Storžicem
Wie sich das gehört, geht es nach einem reichhaltigen Frühstück bei schönstem Sonnenschein in Richtung Karawanken. Über kleine Orte wie Žirovnica, Breznica, Doslovče geht es ostwärts.
Im winzigen Ort Poljče stehe ich plötzlich vor dem „NATO Centre of Excellence for Mountain Warfare“. Aha, hier wird also der Bergkrieg geübt. Die hier in der Nähe im Fünfminutentakt herabschwebenden Gleitschirmflieger sehen aber sehr zivil aus: bunte Schirme in knalligen Farben. Vielleicht auch nur ein besonders raffinierte Tarnung. Egal, - beides nicht mein Metier.
Im nächsten Ort (Begunje) erfahre ich, dass ich mich im internationalen Zentrum des Slavko-Avsenik-Kultes befinde. Dessen oberkrainer Gute-Laune-Musik ist zwar auch nicht gerade mein Genre, aber mir zumindest hinreichend bekannt, um die besondere Weihe des Ortes würdigen zu können. Gut, dass ich gerade Hunger habe und das Slavko-Avsenik-Stammhaus auch einen Restaurationsbetrieb beherbergt. So finden wir also doch einmal zusammen.
Ich bewundere noch die nur ca. 200 m weiter gelegene psychiatrische Klinik des Ortes (honi soit qui mal y pense) und bin dann auch schon auch schon in gerader Linie unterwegs Richtung Grad Kamen (Burg Stein), - angeblich eine der schönsten Burgruinen Sloweniens.
Bekanntester Einwohner war Kaspar Lamberger, Ritter sonder Furcht und Tadel, unbezwungen in über 85 Turnierkämpfen. Jede Zeit hat so ihre eigenen Glanzleistungen und Heldentaten.
Die Burg gefällt mir wirklich gut und ich stromer ein wenig über das Gelände...

Hier ist der Rundgang aber nun wirklich zuende: DIE Tür ist zu.
Nochmal von etwas weiter oben ein Rückblick auf Begunje:
Es geht weiter grob in Richtung Tržič, ab und zu sind auch Ortsnamen dabei, die man sogar ohne Slawistik-Studium aussprechen kann.
Kurz vor Tržič biege ich nach Südosten ab, um noch eine Runde aus dem Radroutenführer von Igor Maher einzubinden. Der erste Teil (südlicher Bogen durch die Ebene in Richtung Bobovek) ist unspektakulär. Sowas sieht man auch im Paderborner Land.
Dann wird es doch noch etwas abwechslungsreicher...
Am Ufer dieses Sees habe ich mich recht sicher gefühlt, - vielleicht weil ich seinen Namen (‚Krokodilnica‘) erst später bei einem Blick auf die Karte erfahren habe.
Als es dann wieder nordwärts mit Blick auf die Karawanken geht, wird es landschaftlich wieder deutlich reizvoller, - natürlich auch vom Geländeprofil etwas anspruchsvoller.
In der Nähe dieser Kirche habe ich den ersten und einzigen Sturz auf dieser Tour, - der Klassiker: abwärts in einer Kurve loser Schotter, und darunter ein vorher unsichtbarer größeren Stein, von dem das Vorderrad dann plötzlich in den Schotter abrutscht. Zum Glück war ich sehr langsam und konnte mich durch einen beherzten Vorwärtssprung vor schlimmeren Verletzungen schützen. Es gab nur einen unangenehmen Schlag irgendeiner Rahmen- oder Lenkerstange in die Weichteile und an den Oberschenkel. Nach 1 Minute ist die Sicht wieder klar, Puls und Atem regelmäßig, - weiter geht’s.
Der Weg arbeitet sich langsam nach oben, was auch schöne Ausblicke nach Süden in die tiefer gelegenen Regionen eröffnet.
Bei Povlje endet der Weg aber plötzlich an einem Weidezaun. Dahinter interessiert schauende Hornträgerinnen. Laut Igor Maher ging‘s hier irgendwann einmal off-grid-mäßig quer durchs Gelände in Richtung Zalog. Nun, - der Bauer hat mittlerweile andere Fakten geschaffen. Also wird improvisiert über Trstenik und Goriče, und dann bin ich wieder auf der Route, die mich über Golnik ins Tal der „Tržiška Bistrica“ und nach Tržic bringt.
Die Stadt macht einen seltsamen Eindruck auf mich. Prägend ist bei Einfahrt von Süden erstmal der Blick auf ausgedehnte (alte) Industriekomplexe (Tržic; war früher Zentrum der jugoslawischen Leder- und Schuhindustrie), und nach einem winzigen Zentrum ist man schon wieder draußen.
Mein Quartier liegt etwas außerhalb in einem östlichen Seitental, im Ort Lom pod Storžicem. Ein knackiger aber kurzer Aufstieg, und ich komme bei Familie Štorman in einem wunderschönen Apartment unter. Normalerweise gibt es hier kein Abendessen, - aber für einen einsamen Radler…. Die slowenische Gastfreundschaft und Flexibilität ist immer wieder überwältigend.
Wie sich das gehört, geht es nach einem reichhaltigen Frühstück bei schönstem Sonnenschein in Richtung Karawanken. Über kleine Orte wie Žirovnica, Breznica, Doslovče geht es ostwärts.


Im winzigen Ort Poljče stehe ich plötzlich vor dem „NATO Centre of Excellence for Mountain Warfare“. Aha, hier wird also der Bergkrieg geübt. Die hier in der Nähe im Fünfminutentakt herabschwebenden Gleitschirmflieger sehen aber sehr zivil aus: bunte Schirme in knalligen Farben. Vielleicht auch nur ein besonders raffinierte Tarnung. Egal, - beides nicht mein Metier.
Im nächsten Ort (Begunje) erfahre ich, dass ich mich im internationalen Zentrum des Slavko-Avsenik-Kultes befinde. Dessen oberkrainer Gute-Laune-Musik ist zwar auch nicht gerade mein Genre, aber mir zumindest hinreichend bekannt, um die besondere Weihe des Ortes würdigen zu können. Gut, dass ich gerade Hunger habe und das Slavko-Avsenik-Stammhaus auch einen Restaurationsbetrieb beherbergt. So finden wir also doch einmal zusammen.

Ich bewundere noch die nur ca. 200 m weiter gelegene psychiatrische Klinik des Ortes (honi soit qui mal y pense) und bin dann auch schon auch schon in gerader Linie unterwegs Richtung Grad Kamen (Burg Stein), - angeblich eine der schönsten Burgruinen Sloweniens.

Bekanntester Einwohner war Kaspar Lamberger, Ritter sonder Furcht und Tadel, unbezwungen in über 85 Turnierkämpfen. Jede Zeit hat so ihre eigenen Glanzleistungen und Heldentaten.
Die Burg gefällt mir wirklich gut und ich stromer ein wenig über das Gelände...



Hier ist der Rundgang aber nun wirklich zuende: DIE Tür ist zu.

Nochmal von etwas weiter oben ein Rückblick auf Begunje:

Es geht weiter grob in Richtung Tržič, ab und zu sind auch Ortsnamen dabei, die man sogar ohne Slawistik-Studium aussprechen kann.

Kurz vor Tržič biege ich nach Südosten ab, um noch eine Runde aus dem Radroutenführer von Igor Maher einzubinden. Der erste Teil (südlicher Bogen durch die Ebene in Richtung Bobovek) ist unspektakulär. Sowas sieht man auch im Paderborner Land.

Dann wird es doch noch etwas abwechslungsreicher...


Am Ufer dieses Sees habe ich mich recht sicher gefühlt, - vielleicht weil ich seinen Namen (‚Krokodilnica‘) erst später bei einem Blick auf die Karte erfahren habe.
Als es dann wieder nordwärts mit Blick auf die Karawanken geht, wird es landschaftlich wieder deutlich reizvoller, - natürlich auch vom Geländeprofil etwas anspruchsvoller.


In der Nähe dieser Kirche habe ich den ersten und einzigen Sturz auf dieser Tour, - der Klassiker: abwärts in einer Kurve loser Schotter, und darunter ein vorher unsichtbarer größeren Stein, von dem das Vorderrad dann plötzlich in den Schotter abrutscht. Zum Glück war ich sehr langsam und konnte mich durch einen beherzten Vorwärtssprung vor schlimmeren Verletzungen schützen. Es gab nur einen unangenehmen Schlag irgendeiner Rahmen- oder Lenkerstange in die Weichteile und an den Oberschenkel. Nach 1 Minute ist die Sicht wieder klar, Puls und Atem regelmäßig, - weiter geht’s.
Der Weg arbeitet sich langsam nach oben, was auch schöne Ausblicke nach Süden in die tiefer gelegenen Regionen eröffnet.

Bei Povlje endet der Weg aber plötzlich an einem Weidezaun. Dahinter interessiert schauende Hornträgerinnen. Laut Igor Maher ging‘s hier irgendwann einmal off-grid-mäßig quer durchs Gelände in Richtung Zalog. Nun, - der Bauer hat mittlerweile andere Fakten geschaffen. Also wird improvisiert über Trstenik und Goriče, und dann bin ich wieder auf der Route, die mich über Golnik ins Tal der „Tržiška Bistrica“ und nach Tržic bringt.
Die Stadt macht einen seltsamen Eindruck auf mich. Prägend ist bei Einfahrt von Süden erstmal der Blick auf ausgedehnte (alte) Industriekomplexe (Tržic; war früher Zentrum der jugoslawischen Leder- und Schuhindustrie), und nach einem winzigen Zentrum ist man schon wieder draußen.
Mein Quartier liegt etwas außerhalb in einem östlichen Seitental, im Ort Lom pod Storžicem. Ein knackiger aber kurzer Aufstieg, und ich komme bei Familie Štorman in einem wunderschönen Apartment unter. Normalerweise gibt es hier kein Abendessen, - aber für einen einsamen Radler…. Die slowenische Gastfreundschaft und Flexibilität ist immer wieder überwältigend.