Posted by: Kaffeetasse
Durch Slowenien von Süd nach Nord - 09/23/19 06:07 PM
Hallo zusammen,
nachdem ich jetzt schon seit gut zwei Jahren hier mitlese, und zu einigen Fragen schon sehr hilfreiche Antworten und Anregungen erhalten habe, möchte ich auch mal einen Bericht über eine gerade durchgeführte Radreise beitragen.
Die Motivation
Hier im Forum gibt es ja einige Slowenien-Experten und Enthusiasten, die mich auf das Land neugierig gemacht haben. Auf meiner ersten Radreise in südlicheren Gefilden Kontinental-Europas (Juli 2019) hatte ich bereits den slowenischen Teil des Parenzana-Radwegs sowie die Region Brda und das Soča-Tal bereist (vielleicht kommt dazu auch noch mal ein Bericht). Das Land hatte mir sehr gut gefallen und mich neugierig auf ‚mehr‘ gemacht.
Als sich kurzfristig die Möglichkeit für mich ergab, Anfang September noch einmal eine einwöchige Radreise ‚einzuschieben‘, habe ich mich daher kurzerhand entschlossen, mich Slowenien einmal etwas näher zu widmen.
Der Plan
Mein Plan war, nun etwas weiter östlich (aber immer noch westlich von Ljubljana) eine „ErFAHRungsschneise“ durch das Land zu legen, bei der ich möglichst viele landschaftliche Highlights mitnehmen kann.
Der südliche Ausgangspunkt sollte gut per Direktflug von Dortmund oder Düsseldorf erreichbar sein, der nördliche Endpunkt möglichst eine direkte Zugverbindung zurück ins Ruhrgebiet bieten. Sehr schnell kristallisierten sich damit Rijeka und Klagenfurt als Start- und Endpunkt der Reise heraus. Um genügend Zeit für Sightseeing zu ermöglichen, habe ich mir als Etappenlänge eine Beschränkung von ca. 80 km pro Tag auferlegt. Das ist deutlich kürzer als ich bisher für mich üblich. Aber es sollte mal ein Experiment sein, mehr Zeit für intensiveres Erleben der einzelnen Orte und Stationen einzuplanen, anstatt den ‚Streckengewinn‘ in den Vordergrund zu stellen. Vorweg ein Fazit: es hat sich bewährt. Für mich war der Erlebnisfaktor deutlich höher: Zeit für mehr und längere Pausen, mehr Besichtigungsmöglichkeiten und eine frühere Ankunft am Zielort mit der Möglichkeit, dort noch zu Fuß etwas zu erkunden.
Die Vorbereitung
Zuerst einmal habe ich hier im Forum nach besonderen Empfehlungen für eine Strecke grob zwischen Rijeka und Klagenfurt gefragt, und dabei schon einige wertvolle Tipps erhalten. Daraus ergaben sich dann schon ein paar ‚must haves‘: Die Bergregion um Snežnik, der Zirknitzer See, die Doline von Rakov Škocjan, Höhle von Postojma, das Hügelland westlich von Skofja Loka, Bleder See und Bohinjer See….
Damit waren ein paar erste Wunschpunkte auf der Karte gesetzt. Nun galt es nur noch, die durch eine fahrbare, meinen Wünschen an attraktive Streckenführung entsprechende, und in einer Woche machbare Route miteinander zu verbinden. Dafür waren hilfreich:
Radreiseführer:
Igor Maher: Die schönsten Radtouren in Slowenien, Styria Regional, 2. Aufl. (2014). Enthält auch einen Link zum Download der gpx-Tracks zu allen 72 Touren.
Eberhard Schmitt-Burk: Slowenien per Rad. Cyklos-Fahrrad-Reiseführer, Verlag Wolfgang Kettler, 2. Aufl. (2015). Leider keine Tracks zum Download und auch keine besonders professionellen Karten sondern eher Wegskizzen, aber anhand der guten Beschreibung sind die Tourverläufe unter Zuhilfenahme der u.g. Karten gut rekonstruierbar.
Karten:
Freytag & Berndt, Autokarte Slowenien :150.000, Auflage April 2019
KOMPASS Wanderkarte 2801: Julische Alpen – Steiner Alpen, Wanderkarte mit Radtouren und Skitouren, 1:75.000, 1. Aufl. (2018)
Die Feinplanung meiner Touren mache ich immer mit Basecamp, unter Verwendung von OSM-Karten, wobei die o.g. Papierkarten für die Planung eine unverzichtbare Ergänzung darstellen. In Zweifelsfällen ziehe ich auch google maps bzw. die Satelliten-Ansicht heran.
Ich versuche wo immer möglich, viel befahrene Straßen und größere Städte zu vermeiden. Dafür weiche ich auch gerne auf unbefestigte Wege aus. Ein hoher Anteil an Feld-, Wald- und Wiesenwegen bedeutet für mich einen besonderen Genuss. Dafür nehme ich auch gerne eine gewisse Ruppigkeit des Untergrunds in Kauf, oder auch mal die Notwendigkeit, das Rad für ein paar Meter schieben oder gar tragen zu müssen. Die Planung solcher ‚abseitigen‘ Strecken erfordert etwas mehr Aufwand, - aber die damit verbundene Vorfreude auf die Tour ist bereits ein großer Genuss für mich. Ich frickel‘ ganz gerne an solchen Touren herum, bis mir jeder Kilometer streckenmäßig optimiert erscheint. Bis es wirklich losgeht, bin ich so eine Tour vor meinem geistigen Auge dann schon das eine oder andere Mal ‚abgefahren‘.
Die Slowenien-Tour habe ich im Wesentlichen nun so geplant, dass ich die Verbindungen zwischen den o.g. Fixpunkten durch das ‚Verbauen‘ von Versatzstücken aus den beiden Radtourenführern hergestellt habe. Die restlichen Lücken habe ich dann durch Eigenkreationen anhand der genannten Karten gefüllt. Die resultierende Strecke ist natürlich alles andere als ‚geradlinig‘, - aber das war ja auch kein Kriterium. Dieses Hin- und Her-Mäandern der Streckenführung ist sicher sogar noch besser geeignet, um einen Natur- & Kulturraum zu erfahren und zu erleben.
Das Material
Nix Besonderes, ich bin weder besonders Marken- noch Hightech-affin. Mein Arbeitsgerät ist ein bei einem auf Fahrräder spezialisierten online-Händler (jaja, schändlich!) vor ca. 10 Jahren erworbenes Mittelklasse Herren-Trekkingrad der Marke Vermont, Modell Kilauea, 28 Zoll, 3 x 9 Gänge (Shimano Deore XT), hydraul. Scheibenbremsen. Ein bisschen berg- und geländegängiger gemacht von mir durch Umbau der Übersetzung (vorne das standardmäßige 28er Blatt durch ein 22er ersetzt, - bringt mir eine Entfaltung von ca. 1,5 m), sowie eine etwas robustere Bereifung (Schwalbe Marathon Tour Plus, 42-622).
Navigation erfolgt über komoot am Handy (Import des in basecamp erstellten tracks), die Stromversorgung über ein an den Nabendynamo angeschlossenes ‚USB-Werk‘.
Tag 0 (07.09.2019)
Die holde Frau Gemahlin bringt mich inkl. des in Karton verpackten Fahrrads zum Düsseldorfer Flughafen. Check-in und Sperrgepäckaufgabe klappen reibungslos. Es ist meine zweite Flugreise mit Radmitnahme, also bin also schon fast ein alter Hase und deutlich entspannter als beim ersten Mal. Ich kann aus dem Flugzeug beobachten, wie mein Rad sorgsam eingeladen wird, kann mich also beruhigt zurücklehnen und den Flug in die Abenddämmerung genießen.
Bei der Ankunft auf dem Flughafen Rijeka läuft es auch reibungslos: Mein Rad ist das erste Gepäckstück, das ausgegeben wird. Meine Tasche mit dem restlichen Gepäck aber buchstäblich das allerletzte Stück auf dem Band. Puh, - da stieg nochmal kurzfristig der Adrenalinspiegel. Ich suche mir vor dem Flughafen ein ruhiges Plätzchen, wo genügend Licht durch die Fenster fällt, so dass ich mein Rad fahrbereit machen kann und den Karton in handliche Pappstücke zerschnitten ordentlich aufgestapelt und beschwert neben einem Mülleimer entsorgungsfreundlich zurücklassen kann.
Als ich losradeln kann, ist es schon zappenduster. Von der Insel Krk und der Brücke ans Festland kriege ich daher nicht so richtig viel mit. Es sind aber Dank der späten Stunde hier auch nur sehr wenige Autos unterwegs. In Kraljevica ist das Quartier ‚Apartment Lara‘ schnell gefunden: für den armen Reisenden in der Nacht wurden im Haus meines Gastgebers alle Innen- und Außenleuchten in Betrieb gesetzt.
‚Lara‘ erscheint in Form eines ca. 60-jährigen grauhaarigen Herrn, der sehr freundlich aber nachdrücklich darauf besteht, dass wir erstmal zusammen etwas trinken. Ich kann glücklicherweise durch geschickte Verhandlungsführung mit Händen und Füßen den Schnaps in ein Pivo umwandeln. Wir finden zwar keine wirklich funktionierende gemeinsame Sprache, aber es geht auch so. Radreisende scheinen hier noch nicht so üblich zu sein, die Idee einer Radtour von Kroatien nach Slowenien erscheint ihm wohl ungewöhnlich bis verrückt, - das errate ich zumindest aus dem Tonfall und aus dem heftigen, halb erstaunt halb belustigtem Kopfschütteln, das jedesmal das Wort ‚biciklista‘ begleitet. Egal, - ich bekomme dann noch gute Restaurant-Tipps für das Abendessen, stärke mich also im Restaurant ‚Petrus‘ mit Pizza, Salat und einem weiteren Bier für den nächsten Tag.
An einer Wand sind hier Bierwerbungen verschiedenster Länder versammelt, - manche sind sogar originell bis lustig.
Relativ zeitig (23h) versinke ich in mein Gitterbettchen und schlummere neuen Abenteuern entgegen.
nachdem ich jetzt schon seit gut zwei Jahren hier mitlese, und zu einigen Fragen schon sehr hilfreiche Antworten und Anregungen erhalten habe, möchte ich auch mal einen Bericht über eine gerade durchgeführte Radreise beitragen.
Die Motivation
Hier im Forum gibt es ja einige Slowenien-Experten und Enthusiasten, die mich auf das Land neugierig gemacht haben. Auf meiner ersten Radreise in südlicheren Gefilden Kontinental-Europas (Juli 2019) hatte ich bereits den slowenischen Teil des Parenzana-Radwegs sowie die Region Brda und das Soča-Tal bereist (vielleicht kommt dazu auch noch mal ein Bericht). Das Land hatte mir sehr gut gefallen und mich neugierig auf ‚mehr‘ gemacht.
Als sich kurzfristig die Möglichkeit für mich ergab, Anfang September noch einmal eine einwöchige Radreise ‚einzuschieben‘, habe ich mich daher kurzerhand entschlossen, mich Slowenien einmal etwas näher zu widmen.
Der Plan
Mein Plan war, nun etwas weiter östlich (aber immer noch westlich von Ljubljana) eine „ErFAHRungsschneise“ durch das Land zu legen, bei der ich möglichst viele landschaftliche Highlights mitnehmen kann.
Der südliche Ausgangspunkt sollte gut per Direktflug von Dortmund oder Düsseldorf erreichbar sein, der nördliche Endpunkt möglichst eine direkte Zugverbindung zurück ins Ruhrgebiet bieten. Sehr schnell kristallisierten sich damit Rijeka und Klagenfurt als Start- und Endpunkt der Reise heraus. Um genügend Zeit für Sightseeing zu ermöglichen, habe ich mir als Etappenlänge eine Beschränkung von ca. 80 km pro Tag auferlegt. Das ist deutlich kürzer als ich bisher für mich üblich. Aber es sollte mal ein Experiment sein, mehr Zeit für intensiveres Erleben der einzelnen Orte und Stationen einzuplanen, anstatt den ‚Streckengewinn‘ in den Vordergrund zu stellen. Vorweg ein Fazit: es hat sich bewährt. Für mich war der Erlebnisfaktor deutlich höher: Zeit für mehr und längere Pausen, mehr Besichtigungsmöglichkeiten und eine frühere Ankunft am Zielort mit der Möglichkeit, dort noch zu Fuß etwas zu erkunden.
Die Vorbereitung
Zuerst einmal habe ich hier im Forum nach besonderen Empfehlungen für eine Strecke grob zwischen Rijeka und Klagenfurt gefragt, und dabei schon einige wertvolle Tipps erhalten. Daraus ergaben sich dann schon ein paar ‚must haves‘: Die Bergregion um Snežnik, der Zirknitzer See, die Doline von Rakov Škocjan, Höhle von Postojma, das Hügelland westlich von Skofja Loka, Bleder See und Bohinjer See….
Damit waren ein paar erste Wunschpunkte auf der Karte gesetzt. Nun galt es nur noch, die durch eine fahrbare, meinen Wünschen an attraktive Streckenführung entsprechende, und in einer Woche machbare Route miteinander zu verbinden. Dafür waren hilfreich:
Radreiseführer:
Igor Maher: Die schönsten Radtouren in Slowenien, Styria Regional, 2. Aufl. (2014). Enthält auch einen Link zum Download der gpx-Tracks zu allen 72 Touren.
Eberhard Schmitt-Burk: Slowenien per Rad. Cyklos-Fahrrad-Reiseführer, Verlag Wolfgang Kettler, 2. Aufl. (2015). Leider keine Tracks zum Download und auch keine besonders professionellen Karten sondern eher Wegskizzen, aber anhand der guten Beschreibung sind die Tourverläufe unter Zuhilfenahme der u.g. Karten gut rekonstruierbar.
Karten:
Freytag & Berndt, Autokarte Slowenien :150.000, Auflage April 2019
KOMPASS Wanderkarte 2801: Julische Alpen – Steiner Alpen, Wanderkarte mit Radtouren und Skitouren, 1:75.000, 1. Aufl. (2018)
Die Feinplanung meiner Touren mache ich immer mit Basecamp, unter Verwendung von OSM-Karten, wobei die o.g. Papierkarten für die Planung eine unverzichtbare Ergänzung darstellen. In Zweifelsfällen ziehe ich auch google maps bzw. die Satelliten-Ansicht heran.
Ich versuche wo immer möglich, viel befahrene Straßen und größere Städte zu vermeiden. Dafür weiche ich auch gerne auf unbefestigte Wege aus. Ein hoher Anteil an Feld-, Wald- und Wiesenwegen bedeutet für mich einen besonderen Genuss. Dafür nehme ich auch gerne eine gewisse Ruppigkeit des Untergrunds in Kauf, oder auch mal die Notwendigkeit, das Rad für ein paar Meter schieben oder gar tragen zu müssen. Die Planung solcher ‚abseitigen‘ Strecken erfordert etwas mehr Aufwand, - aber die damit verbundene Vorfreude auf die Tour ist bereits ein großer Genuss für mich. Ich frickel‘ ganz gerne an solchen Touren herum, bis mir jeder Kilometer streckenmäßig optimiert erscheint. Bis es wirklich losgeht, bin ich so eine Tour vor meinem geistigen Auge dann schon das eine oder andere Mal ‚abgefahren‘.
Die Slowenien-Tour habe ich im Wesentlichen nun so geplant, dass ich die Verbindungen zwischen den o.g. Fixpunkten durch das ‚Verbauen‘ von Versatzstücken aus den beiden Radtourenführern hergestellt habe. Die restlichen Lücken habe ich dann durch Eigenkreationen anhand der genannten Karten gefüllt. Die resultierende Strecke ist natürlich alles andere als ‚geradlinig‘, - aber das war ja auch kein Kriterium. Dieses Hin- und Her-Mäandern der Streckenführung ist sicher sogar noch besser geeignet, um einen Natur- & Kulturraum zu erfahren und zu erleben.
Das Material
Nix Besonderes, ich bin weder besonders Marken- noch Hightech-affin. Mein Arbeitsgerät ist ein bei einem auf Fahrräder spezialisierten online-Händler (jaja, schändlich!) vor ca. 10 Jahren erworbenes Mittelklasse Herren-Trekkingrad der Marke Vermont, Modell Kilauea, 28 Zoll, 3 x 9 Gänge (Shimano Deore XT), hydraul. Scheibenbremsen. Ein bisschen berg- und geländegängiger gemacht von mir durch Umbau der Übersetzung (vorne das standardmäßige 28er Blatt durch ein 22er ersetzt, - bringt mir eine Entfaltung von ca. 1,5 m), sowie eine etwas robustere Bereifung (Schwalbe Marathon Tour Plus, 42-622).
Navigation erfolgt über komoot am Handy (Import des in basecamp erstellten tracks), die Stromversorgung über ein an den Nabendynamo angeschlossenes ‚USB-Werk‘.
Tag 0 (07.09.2019)
Die holde Frau Gemahlin bringt mich inkl. des in Karton verpackten Fahrrads zum Düsseldorfer Flughafen. Check-in und Sperrgepäckaufgabe klappen reibungslos. Es ist meine zweite Flugreise mit Radmitnahme, also bin also schon fast ein alter Hase und deutlich entspannter als beim ersten Mal. Ich kann aus dem Flugzeug beobachten, wie mein Rad sorgsam eingeladen wird, kann mich also beruhigt zurücklehnen und den Flug in die Abenddämmerung genießen.
Bei der Ankunft auf dem Flughafen Rijeka läuft es auch reibungslos: Mein Rad ist das erste Gepäckstück, das ausgegeben wird. Meine Tasche mit dem restlichen Gepäck aber buchstäblich das allerletzte Stück auf dem Band. Puh, - da stieg nochmal kurzfristig der Adrenalinspiegel. Ich suche mir vor dem Flughafen ein ruhiges Plätzchen, wo genügend Licht durch die Fenster fällt, so dass ich mein Rad fahrbereit machen kann und den Karton in handliche Pappstücke zerschnitten ordentlich aufgestapelt und beschwert neben einem Mülleimer entsorgungsfreundlich zurücklassen kann.
Als ich losradeln kann, ist es schon zappenduster. Von der Insel Krk und der Brücke ans Festland kriege ich daher nicht so richtig viel mit. Es sind aber Dank der späten Stunde hier auch nur sehr wenige Autos unterwegs. In Kraljevica ist das Quartier ‚Apartment Lara‘ schnell gefunden: für den armen Reisenden in der Nacht wurden im Haus meines Gastgebers alle Innen- und Außenleuchten in Betrieb gesetzt.
‚Lara‘ erscheint in Form eines ca. 60-jährigen grauhaarigen Herrn, der sehr freundlich aber nachdrücklich darauf besteht, dass wir erstmal zusammen etwas trinken. Ich kann glücklicherweise durch geschickte Verhandlungsführung mit Händen und Füßen den Schnaps in ein Pivo umwandeln. Wir finden zwar keine wirklich funktionierende gemeinsame Sprache, aber es geht auch so. Radreisende scheinen hier noch nicht so üblich zu sein, die Idee einer Radtour von Kroatien nach Slowenien erscheint ihm wohl ungewöhnlich bis verrückt, - das errate ich zumindest aus dem Tonfall und aus dem heftigen, halb erstaunt halb belustigtem Kopfschütteln, das jedesmal das Wort ‚biciklista‘ begleitet. Egal, - ich bekomme dann noch gute Restaurant-Tipps für das Abendessen, stärke mich also im Restaurant ‚Petrus‘ mit Pizza, Salat und einem weiteren Bier für den nächsten Tag.
An einer Wand sind hier Bierwerbungen verschiedenster Länder versammelt, - manche sind sogar originell bis lustig.


Relativ zeitig (23h) versinke ich in mein Gitterbettchen und schlummere neuen Abenteuern entgegen.