Re: Rolle der Akkus beim Forumslader

Posted by: JensD

Re: Rolle der Akkus beim Forumslader - 03/14/10 12:42 PM

Hallo Stephan,

es gibt ja sehr unterschiedliche Vorlieben bezüglich der Akkutechnologie, deshalb empfehle ich immer etwas zurückhaltend. Mal ein paar Anhaltspunkte-
wenn Du sehr hohe Ströme entnehmen musst wie z.B. beim Laden von Netbooks müssen die Zellen das auch sicher liefern können. Hier fallen dann schonmal die ganz kleinen NiMh-AAA-Zellen und auch die Handyzellen raus. Funktionieren werden grössere NiMh-Zellen ab AA, LiFePo sowieso und auch LiPolys aus dem Modellbau würden gehen. Lipoly ist mit meiner Ladetechnik ohne Balancer nur mit einer zusätzlichen Schutzschaltung ladbar (und mancheiner wird sagen auch dann nicht- ich weiss)- deshalb empfehle ich diese sehr leistungsfähigen, leichten und kleinen Zellen nicht.
Minimal kleine Geräte hingegen erfordern sehr leistungsdichte Akkus- hier führt dann nichts an den kleinen NiMh-Zellen (AAA) oder den LiPoly-Handyzellen vorbei. Die Handyzellengeschichte ist manch einem nicht geheuer, derjenige sollte dann NiMh AAA nehmen.
NiMh hat generell höhere Umladeverluste als alle Lithium-Zellen, es wird also hier u.U. etwas vom kostbaren Strom verschenkt (deshalb bin ich inzwischen kein sehr grosser Freund der NiMh-Zellen mehr- aber diese Technologie ist sehr bewährt, robust und eigensicher).
LiIon und LiPoly haben das beste Verhältnis von Gewicht zum Energieinhalt, sind aber nicht eigensicher und erfordern daher zusätzlichen Aufwand über die Schutzschaltungen- ausserdem ist ihre Lebensdauer nicht so sehr hoch.
LiFePo ist eigentlich ein guter Kompromiss- enorme Stromlieferung, sehr hoher Ladewirkungsgrad und eigensicher ohne Schutzschaltung. Aber sie speichern weniger Energie wie LiIon/Lipoly, sind also bei gleicher Kapazität grösser. Achja, billig sind sie auch nicht- haben aber laut Datenblatt eine enorme Lebensdauer.

Es gibt im Moment nicht den für alle geeigneten Akku, ich persönlich habe mich aber in LiFePo verliebt (dadurch werden aber die Geräte grösser und teurer). NiMh ist bewährt, eigensicher, langlebig und wie LiFePo selbstbalancierend bei niedrigem Ladestrom- funktioniert also auf jeden Fall auch. Mit Hochstromzellen lassen sich sogar so exotische Geräte wie HID-Beleuchtung befeuern- aber das geht auch mit NiMh (ein Däne ist bereits vor 2 Jahren mit meinem 12V-Lader, einem 10-Zellen-Racingpack und Laptop um die Nordsee gefahren- NSCR).

Der 12V-Lader hat eine erheblich höhere Ladeleistung als der damalige 6V-Lader. Für den 6V-Lader gibt es ausserdem inzwischen reichlich kommerzielle Konkurenz (wo er entstand gab es gar keine Dynamoladegeräte zu kaufen- hier hat Markus damals absolute Pionierarbeit geleistet!!!). Dennoch ist der 6V-Lader auch heute noch einfach baubar und sehr funktionell- wem er von den Funktionen und von der Leistung her genügt der hat hier einen guten Entwurf für seinen Eigenbau.
Der 12V-Lader ist sehr leistungsstark und enorm universell in der Anwendung- auf seiner Basis lässt sich eine prima autarke Stromversorgung fürs Rad bauen die keine Anschlusswünsche offen lässt, ich möchte dieses Gefühl von Unabhängigkeit nicht mehr missen (auch wenn ich den meisten erzeugten Strom ganz profan nur für starkes Licht verwende).

Achja- natürlich ist grössere Kapazität nie verkehrt- die Energiereserve steigt, aber auch das Bauvolumen und das Gewicht. Da mein 12V-Lader eine hohe Ladeleistung hat braucht man aber für die normalen kleinen Verbraucher fast keine Kapazität- die Ladeleistung ist fast immer höher als der Stromverbrauch der angeschlossenen Geräte. Nur bei z.B. Netbooks sieht das anders aus- da ist auch immer Energie aus dem Pufferakku für die Ladung nötig.

Grüsse von
Jens.