Re: Wie sich Radreisen im Laufe der Zeit ändern

Posted by: textsalat

Re: Wie sich Radreisen im Laufe der Zeit ändern - 05/26/25 05:44 AM

In Antwort auf: Lionne
Ich merke, dass ich mit jeder Radlreise immer mehr meinen ganz eigenen Flow entwickle.
Headline ist über allem - ich habe Zeit, gelassen bleiben, egal was kommt, schauen, was es zu entdecken gibt, Momente, Ausblicke, schöne Orte...
Es dauert frühs etwas länger? Weil es noch kalt ist, ich mein Zelt trocken einpacken möchte, ich in Ruhe frühstücke -
Die eigene Heimat im weiteren Sinn entdecken, ganz entspannt, die Anreisen sind überschaubar, es ist leichter spontan nach Wetterlage zu starten - und ein vorzeitiges Beenden geht auch problemlos.

Und insgesamt ist für mich eine Radlreise (die manche wohl auch nicht als Reise definieren würden, egal) für mich eine perfekte Auszeit v

Genau das hat sich bei mir auch verändert... ich nehme mir viel mehr Zeit, bin weniger 'getrieben', jeden Tag weiter zu wollen. Und weil ich immer noch supergerne zelte, aber das Auf- und Abgebaue jeden Abend und Morgen mich zu nerven beginnt, bleibe ich öfter auch mal zwei Tage an einem schönen Platz und geh den zweiten gemütlich eine Runde wandern... meine Sommer-Tour habe ich jetzt mit fast doppelt soviel Reisetagen wie Fahrtstrecke geplant, das wäre mir früher nicht in den Sinn gekommen, jeder Urlaubstag mehr hat da meinen Radius erweitert. Für den Sommer hoffe ich, Petrus kapiert, weshalb ich mir für die Übernachtungen immer Plätzchen an einem der 19 Seen, die ich bereisen möchte, ausgeguckt habe...

Und ab übermorgen radele ich eine Runde um Gotland ohne Zeltzeug dabei, es ist mir noch zu frisch. Da hätte ich früher auch nicht drüber nachgedacht, sondern einfach den wärmeren Schlafsack mitgenommen - jetzt genieße ich den Luxus, entspannter auf die Wetter-Apps schauen zu können :-)

Was ich nicht mehr mache: Warmshowers o.ä. Privatübernachtungen bei Unbekannt. Obwohl ich immer noch Menschen mag und mich über nette Begegnungen unterwegs freue. Aber das Übernachten bei privat ist anders in den Erwartungen, ich hatte da tolle lange Abende und Gespräche, aber inzwischen mag ich mich darauf nicht mehr einlassen müssen, und bei einem Gastgeber/ einer Gastgeberin aufzuschlagen und zu sagen sorry, mir ist heute mehr nach Ruhe als Austausch, geht nicht bzw. fände ich extrem unhöflich.

Viele Grüße allen Campierern und Logierern
Anna