Posted by: Mietlewski
Re: Kamerad ? Oder nicht ? - 08/11/02 02:39 AM
Hallo,
ich will mich hiermal ganz parteilos aeussern.
Die zwischenmenschlichen Beziehungen auf einer Radtour sind nicht ganz ohne. Man bedenke, man ist Tag und Nacht mit jemanden zusammen, man isst zusammen und schlaeft zusammen. Und natuerlich radelt man den ganzen Tag zusammen. Man vollbringt teilweise koerperliche Hochleistung. Wie sich der Partner nach einigen dieser Tag mir gegenueber verhaelt, das kann man nicht wissen, wenn man sich vorher nur ein paarmal getroffen hat, geschweige denn sich uebers Froum unterhalten hat. Diesen Menschen kennt man dann noch lange nicht. Wenn man dann eine gewisse Zeit zusammen auf der Tour verbringen will, kann man sich sehr schnell auf den Wecker gehen. Kleinigkeiten des anderen nerven aufeinmal, denn auch das eigene Verhalten wird sich aendern. Manche Leute sagen nicht immer was ihnen nicht passt, sind zu schuechtern, schlucken alles runter, andere sind sehr direkt. Auch diese unterschiedlichen Typen muessen irgendwie doch miteinander auskommen.
Wenn einer von beiden Radlern schneller ist, so sollte man das den anderen aber nicht so merken lassen, macht man vieleicht auch oft unbewusst. Das kann deprimierend sein fuer den Langsameren der Beiden. Er fuehlt sich irgendwie unter Druck gesetzt.
Ausserdem sollte man auch die Moeglichkeit einer Trennung unbedingt vorher besprechen. Ich habe mich einmal von meinem Partner getrennt. Mitten auf einer italienischen Landstrasse haben wir uns angebruellt, was uns einige verdutzte italienische Blicke entgegenbrachte und dann schliesslich an einer Gabelung haben wir uns getrennt. (Die Gabelung war uebrigens wie geschaffen dafuer). Ich habe mich danach erleichtert gefuehlt und habe den restlichen Urlaub trotzdem genossen.
Einige Wochen spaeter haben wir uns versoehnt, unsere Erfahrungen ausgetauscht und sind immer noch Freunde, nur eine Tour wuerde ich nicht mehr mit ihm machen.
Mein Kochrezept fuer eine solche Radtour wie du beschrieben hast:
1. Je laenger du den Partner kennst, desto besser.
2. Vorher ueber alles sprechen, richtig planen, was waere wenn, etc
3. Sagen was einem nicht passt, auch wenn es schwer faellt.
4. Die Moeglichkeit einer Trennung auch zur Diskussion stellen.
5. Nicht den anderen demuetigen, immer hilfsbereit sein
6. Sich die Frage stellen: Kann ich mich 100% auf den anderen verlassen, kann er sich 100% auf mich verlassen.
7. Sich nach einer Auseinandersetzung wieder versoehnen, sei es am Ende des Tages oder wenn es sein muss am Ende der Tour.
Diskutiert euer Verhalten zusammen aus. Suche nicht nur Fehler beim anderen, auch selbstkristisch die Frage stellen, was haette ich besser machen koennen.
Die zwischenmenschlichen Beziehungen auf einer Radltour sind manchmal schwieriger zu bewaeltigen als ein Berg.
In diesem Sinne, viel Erfolg beim naechsten Mal.
Gruss
Peter
ich will mich hiermal ganz parteilos aeussern.
Die zwischenmenschlichen Beziehungen auf einer Radtour sind nicht ganz ohne. Man bedenke, man ist Tag und Nacht mit jemanden zusammen, man isst zusammen und schlaeft zusammen. Und natuerlich radelt man den ganzen Tag zusammen. Man vollbringt teilweise koerperliche Hochleistung. Wie sich der Partner nach einigen dieser Tag mir gegenueber verhaelt, das kann man nicht wissen, wenn man sich vorher nur ein paarmal getroffen hat, geschweige denn sich uebers Froum unterhalten hat. Diesen Menschen kennt man dann noch lange nicht. Wenn man dann eine gewisse Zeit zusammen auf der Tour verbringen will, kann man sich sehr schnell auf den Wecker gehen. Kleinigkeiten des anderen nerven aufeinmal, denn auch das eigene Verhalten wird sich aendern. Manche Leute sagen nicht immer was ihnen nicht passt, sind zu schuechtern, schlucken alles runter, andere sind sehr direkt. Auch diese unterschiedlichen Typen muessen irgendwie doch miteinander auskommen.
Wenn einer von beiden Radlern schneller ist, so sollte man das den anderen aber nicht so merken lassen, macht man vieleicht auch oft unbewusst. Das kann deprimierend sein fuer den Langsameren der Beiden. Er fuehlt sich irgendwie unter Druck gesetzt.
Ausserdem sollte man auch die Moeglichkeit einer Trennung unbedingt vorher besprechen. Ich habe mich einmal von meinem Partner getrennt. Mitten auf einer italienischen Landstrasse haben wir uns angebruellt, was uns einige verdutzte italienische Blicke entgegenbrachte und dann schliesslich an einer Gabelung haben wir uns getrennt. (Die Gabelung war uebrigens wie geschaffen dafuer). Ich habe mich danach erleichtert gefuehlt und habe den restlichen Urlaub trotzdem genossen.
Einige Wochen spaeter haben wir uns versoehnt, unsere Erfahrungen ausgetauscht und sind immer noch Freunde, nur eine Tour wuerde ich nicht mehr mit ihm machen.
Mein Kochrezept fuer eine solche Radtour wie du beschrieben hast:
1. Je laenger du den Partner kennst, desto besser.
2. Vorher ueber alles sprechen, richtig planen, was waere wenn, etc
3. Sagen was einem nicht passt, auch wenn es schwer faellt.
4. Die Moeglichkeit einer Trennung auch zur Diskussion stellen.
5. Nicht den anderen demuetigen, immer hilfsbereit sein
6. Sich die Frage stellen: Kann ich mich 100% auf den anderen verlassen, kann er sich 100% auf mich verlassen.
7. Sich nach einer Auseinandersetzung wieder versoehnen, sei es am Ende des Tages oder wenn es sein muss am Ende der Tour.
Diskutiert euer Verhalten zusammen aus. Suche nicht nur Fehler beim anderen, auch selbstkristisch die Frage stellen, was haette ich besser machen koennen.
Die zwischenmenschlichen Beziehungen auf einer Radltour sind manchmal schwieriger zu bewaeltigen als ein Berg.
In diesem Sinne, viel Erfolg beim naechsten Mal.
Gruss
Peter