Reiserad mit kleinem Motor

Posted by: Strahlhorn

Reiserad mit kleinem Motor - 07/06/25 08:22 AM

Hallo liebes Forum,
ich mache seit Jahren Radreisen (2-3 Wochen Schweiz, Slowenien, Norwegen in hügeligen, bergigen Gelände) mit einem MTB mit Vivax Assist Motor. Der Vorteil ist einfach, wenn der Akku leer ist, fahre ich ohne weiter, da das Rad dann einfach ein normales MTB ist und mit seinen ca. 15kg auch nicht schwer. Da die Unterstützung (15kN) auch nicht so hoch ist, geht das von der Puste auch. Ich komme mit dem Akku mit Gepäck so ca.1000 hm weit (ich schalte ihn nur bei Steigungen ein). Also für mich wirklich perfekt um mit meinem fitten Mann mitzuhalten. Leider häufen sich inzwischen die Reparaturen und ich muss damit immer 250km nach Offenburg fahren, da es nur dort repariert werden kann, wenn der Motor etwas hat. Das ist so nervig. Darum überlege ich, ob es nicht etwas vergleichbares gibt inzwischen, wobei ich noch nicht wirklich fündig geworden bin.
Das ist das was ich suche:
Ein Rad mit leichter Motorunterstützung
MTB Übersetzung da wir auch im Urlaub im Hochgebirge steilere Anstiege machen und da eine Gravelbikeübersetzung nicht reicht
Leicht und ohne Motor fahrbar wenn der Akku leer ist
Es muss nicht unbedingt ein MTB sein, aber technisch leichte MTB Touren sollte ich damit schon machen können.
Ich weiß das ist eierlegende Wollmilchsau, aber vielleicht hat ja doch jemand einen Tipp für mich, den ich noch nicht im Internet gefunden habe
Viele Dank
Beate
Posted by: trike-biker

Re: Reiserad mit kleinem Motor - 07/07/25 10:11 AM

moin Beate,

durchsuch mal mit deiner Frage das

Pedelecforum.de

da findest bestimmt genug für die Suche, so habe ich damals auch mein Trike umgerüstet.


klaus
Posted by: Rennrädle

Re: Reiserad mit kleinem Motor - 07/07/25 10:12 AM

Möchtest Du Dein bisheriges ARD vielleicht behalten?

Dann gibt es auch die Nachrüstmöglichkeit.

Viele grüße Rennrädle
Posted by: eRDe

Re: Reiserad mit kleinem Motor - 07/07/25 10:19 AM

Hallo Beata,

vielleicht wäre das Nachrüstanbauset von Velogical interessant?

https://www.velogical-engineering.com/

Gruß, Reinhard
Posted by: oly

Re: Reiserad mit kleinem Motor - 07/07/25 12:33 PM

oder Vielleicht auch Add-e nachrüsten?
Add-E

Ist auf einer Platte montiert und leicht abnehmbar.
Wiegt nicht viel.

Gruß
Oly
Posted by: Rennrädle

Re: Reiserad mit kleinem Motor - 07/07/25 03:10 PM

Und Electric Bike Solution in Heidelberg hat interessante Versionen zb für Vorderrad, Hinterradeinbau.

Würde ich auf jeden Fall der Antriebsrolle am Hinterrad vorziehen

Rennrädle
Posted by: ro-77654

Re: Reiserad mit kleinem Motor - 07/08/25 09:31 AM

In Antwort auf: oly
oder Vielleicht auch Add-e nachrüsten?
Add-E

Ist auf einer Platte montiert und leicht abnehmbar.
Wiegt nicht viel.

Gruß
Oly

Bei disem Wunsch:
aber technisch leichte MTB Touren sollte ich damit schon machen können.
ist der Add E nicht gut. Braucht einen Reifen mit glattem Profil in der Mtte ud Schlamm/Dreck mag er gar nicht.
Posted by: JDV

Re: Reiserad mit kleinem Motor - 07/08/25 09:50 AM

In Antwort auf: ro-77654
In Antwort auf: oly
oder Vielleicht auch Add-e nachrüsten?
Add-E

Ist auf einer Platte montiert und leicht abnehmbar.
Wiegt nicht viel.

Gruß
Oly

Bei disem Wunsch:
aber technisch leichte MTB Touren sollte ich damit schon machen können.
ist der Add E nicht gut. Braucht einen Reifen mit glattem Profil in der Mtte ud Schlamm/Dreck mag er gar nicht.

Als add-e-Besitzer kann ich bei diesem Einsatzzweck (alpin) auch nur abraten. Für lange,steile Strecken bietet sich sowieso nur ein Mittelmotor an. Wenn es etwas leichter sein soll: Fazua, TQ oder Bosch SX.
Posted by: Rennrädle

Re: Reiserad mit kleinem Motor - 07/08/25 06:00 PM

In Antwort auf: JDV
… Für lange,steile Strecken bietet sich sowieso nur ein Mittelmotor an…

Warum keine Nabenmotoren - vorne oder hinten-?

Rein interessehalber…

Viele Grüße Rennrädle
Posted by: JDV

Re: Reiserad mit kleinem Motor - 07/08/25 06:28 PM

Getriebelose Nabenmotoren und Reibrollenantriebe sind Direktantriebe, d.h. Ihre Drehzahl ist direkt abhängig von der Fahrgeschwindigkeit. Da sie ihre optimale Leistung aber bei höheren Drehzahlen erreichen, passt das nicht zu langsamen Bergauffahrten, wo viel Leistung gebraucht wird. Die zugeführte Energie wird zu einem ungesunden Anteil in Wärme umgewandelt, der Controller reduziert die Stromzufuhr, damit es nicht zu Überhitzungen kommt. Selbst der riesige Neodrives-Motor hat bei langen Steigungen und viel Gepäck seine Mühe, da gab es schon große Enttäuschungen.

Ein Mittelmotor wirkt auf die Kurbelwelle, nutzt also die höheren Kurbelumdrehungen, die man ja mit der Gangschaltung beeinflussen kann. Dadurch lässt er sich in geeigneteren Drehzahlen bewegen. Die Leistungscharakteristika bei Mittelmotoren können recht unterschiedlich sein. Ein Bosch CX erreicht sein Leistungsmaximum bei mittleren Kurbelumdrehungszahlen, der SX erst bei höheren.
Posted by: HeinzH.

Re: Reiserad mit kleinem Motor - 07/09/25 08:04 PM

Moin moin!

In Antwort auf: Rennrädle
In Antwort auf: JDV
… Für lange,steile Strecken bietet sich sowieso nur ein Mittelmotor an…

Warum keine Nabenmotoren - vorne oder hinten-? Rein interessehalber…
Das verstehe ich auch nicht! Beate schrieb im Startbeitrag:
In Antwort auf: Strahlhorn
(....)Das ist das was ich suche:
Ein Rad mit leichter Motorunterstützung
MTB Übersetzung da wir auch im Urlaub im Hochgebirge steilere Anstiege machen und da eine Gravelbikeübersetzung nicht reicht
Leicht und ohne Motor fahrbar wenn der Akku leer ist
Es muss nicht unbedingt ein MTB sein, aber technisch leichte MTB Touren sollte ich damit schon machen können.
Ich weiß das ist eierlegende Wollmilchsau, aber vielleicht hat ja doch jemand einen Tipp für mich, den ich noch nicht im Internet gefunden habe.
Vielleicht irre ich mich ja, aber ich habe Beate so verstanden, daß sie keinen rollenden Treppenlift sucht. Sie will offenbar durchaus Eigenleistung einbringen, der leichte eAntrieb soll sie am Berg unterstützen, nicht aber hochkatapultieren.
@Beate: Hab ich Dich so richtig verstanden?
Mein eigenes Fahrrad habe ich vor mehr als zwanzig Jahren mit einem nur 2.1 kg wiegenden Getriebenabenmotor (er entspricht dem AKM-G von e-Bike Solution) und einer 3x10-Kettenschaltung ausgerüstet. Bis heute, toi toi toi, funktioniert der Antrieb störungsfrei.- Meine Frau nutzt ihre beiden Fahrräder auch für den täglichen Weg zur Arbeit und sie wollte etwas mehr Power um bei Schweinewetter nicht beidseitig nass zu werden. Das leichtere ihrer Räder pedelectrisierte ich mit dem Climber (+3x10 Kettenschaltung), er wiegt 3,2 kg. In ihr FatTrike baute ich einen EBS Puma, 4,2 kg ein. Mit diesem kraxelt sie in Verbindung mit Eigenleistung Weinberge hoch... Alle drei eNabenantriebe verhalten sich ausgeschaltet wie normale Hinterradnaben.

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Im Januar 2004 pedelectrisierte ich mein Trike...

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Climber Einbausatz.

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Vor ungefähr sechs Jahren baute ich den oben erwähnten "Climber" in das HP-V Scorpion meiner Frau ein.

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Rechts das ICE FullFat meiner Frau, welches ich mit dem "Kraxel"-Puma ausrüstete
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Hier ihr Monster aus der Nähe grins

Wer nicht mit handwerklich-technischen Gaben gesegnet ist: Man kann EBS mit dem Einbau von eAntrieben beauftragen.-
Im Übrigen gibt in Deutschland weitere Firmen, welche eKitsätze verkaufen und in Kundenfahrräder einbauen. Meinen ganz oben erwähnten 2,1 kg-Motor kaufte ich bei einer östereichischen Firma...
Gruß aus Münster,
HeinzH.
Posted by: faltblitz

Re: Reiserad mit kleinem Motor - 07/11/25 02:14 AM

Wenn du in den Bergen steile Anstiege damit fahren willst, also mit geringer Geschwindigkeit da hoch kurbelst, kommst du kaum um einen Motor heraum, der (wie dein bisheriger) am Tretlager bzw. an der Kette antreibt, um die Motordrehzahl über die Gangschaltung regulieren und im günstigen Bereich halten zu können.

Bewährt haben sich da besonders Bafang- oder Tongsheng Mittelmotoren: https://www.pedelecforum.de/forum/index.php?threads/mittelmotor-tongsheng-oder-bafang.107872/

Ich habe einer Freundin einen (bei einem chinesischen Händler erworbenen) Bafang BBS01-Umbausatz ans Rad gebaut. Ohne Vorerfahren, nur mit Hilfe der im Netz frei verfügbaren Einbauanleitungen und Tipps im Pedelecforum. Wer an seinem Rad schrauben kann, sollte auch das problemlos hinkriegen. Das Schöne beim BBS01: Man benötigt keine Spezialwerkstatt (mehr) und kann alles selbst machen. Das war für uns ein wichtiges Kriterium.
https://www.heise.de/bestenlisten/t...ttelmotor-bafang-bbs-01b-im-test/2xl7pyx

Nur besonders leicht ist der Motor nicht. Man kann das Rad auch ohne Motorunterstützuung fahren, dreht dabei aber den Motor immer mit und hat also geringfügige Verluste.
Posted by: Strahlhorn

Re: Reiserad mit kleinem Motor - 07/13/25 05:25 PM

Schon mal vielen Dank für eure Tipps. Von diesen Motoren hab ich noch gar nichts gehört. Ich bin auch nicht so der Schrauber, aber ich hätte einen Mechaniker der so etwas sicher einbauen könnte. Da werde ich mich mal schlau machen. Mein jetziger Motor ist natürlich schon die untere Grenze an Leistung. Wenn er etwas mehr hat wäre das auch gut. Ich fahre schon oft im kleinsten Gang den Berg hoch und das schon mal 20-30 km. Ich will halt nur kein Rad das ich ohne Motor kaum mehr fahren kann wenn der Akku leer ist.
Posted by: HeinzH.

Re: Reiserad mit kleinem Motor - 07/14/25 10:10 AM

Moin Christoph!
In Antwort auf: faltblitz
(....) Man kann das Rad auch ohne Motorunterstützung fahren, dreht dabei aber den Motor immer mit und hat also geringfügige Verluste.
Jeder Mensch hat eine andere Wahrnehmung. Um mit einem leer gefahrenen Akku eine Reststrecke zum Etappenziel zu gelangen ist die Fähigkeit das Rad auch mal ohne Motorassistenz bewegen zu können unverzichtbar. Ich selbst kann mir aber nicht vorstellen eine ganze oder auch nur halbe Tagesetappe in der Ebene oder in leicht welliger Topographie gewollt mit dem geringfügige-Verluste-Handicap zu fahren. Etlichen hier in unserem Forum ist bereits der wirklich geringfügige Widerstand eines Nabendynamos auf Strecke zu hoch.-
Ein Fahrrad mit Getriebenabenmotor fährt sich bei ausgeschaltetem eMotor aufgrund des echten* Freilaufs genauso leicht wie ein "normales" Fahrrad. Letzlich muß man/frau wissen, wie das eigene Anforderungsprofil ist:
Soll einem der eAntrieb am Berg assistieren oder will man dem eAntrieb mit der eigenen Muskelkraft assistieren.
Gruß aus Münster,
HeinzH.

*Laut Pedelec-Forum gibt es Controller, mit denen man den Antrieb so einstellen kann, das der Motor nicht ganz ausgeschaltet wird sondern gerade soviel Spannung erhält, das der s.g. Schleppmoment ausgeglichen wird.
Posted by: faltblitz

Re: Reiserad mit kleinem Motor - 07/14/25 12:36 PM

Hi Heinz,

klar gibt es kleine, leichte Nabenmotoren mit Freilauf. Aber je kleiner, um so eher laufen sie bei Bergauffahrten heiß - das generelle Problem von Nabenmotoren. Ich weiß, es gibt auch da Motoren mit Temperaturfühlern als Schutzschaltung, die die Motorleistung reduzieren bzw. den Motor abschalten, wenn er eine kritische Temperatur erreicht. Und so die Selbstzerstörung verhindern.
Ein 2-Gang-Nabenmotor (mit Freilauf!) ist etwas bergtauglicher: https://windmeile.com/shop/e-bike-t...6v-250w-heckmotor-hinterrad-motor-hinten

In Antwort auf: HeinzH.
*Laut Pedelec-Forum gibt es Controller, mit denen man den Antrieb so einstellen kann, das der Motor nicht ganz ausgeschaltet wird sondern gerade soviel Spannung erhält, das der s.g. Schleppmoment ausgeglichen wird.

Danke für den Tipp - das wusste ich noch nicht. Beim Bafang BBS01 ist der Controller bereits im Motor integriert. Wäre ja interessant, ob sich dieser so programmieren lässt. Muss ich mal wieder im Pedelcforum stöbern... Leider hilft dieser Modus nicht bei Defekten am Motor oder System.

Im Prinzip macht dieser Modus vor allem dann Sinn, wenn der Akku nur noch so wenig Ladung hat, das man mit geringstem Verbrauch noch bis zum Ziel kommt. Beim BBS01 kann man aber in weiter Abstufung einige unterschiedliche Unterstützungsstufen wählen, so dass man mit der geringsten Unterstützungsstufe und einem ausreichend großem Akku plus ggf. Reserveakku eine so große Reichweite hat, dass man eigentlich ausschließen kann, dass der Akku vor dem Ziel leer ist.

Ans Alltags-Faltrad kommt ein add-e NEXT (liegt schon da), da gibt es auch keinen Schleppmoment.

VG Christoph
Posted by: cephalotus

Re: Reiserad mit kleinem Motor - 07/14/25 09:16 PM

In Antwort auf: JDV
Getriebelose Nabenmotoren und Reibrollenantriebe sind Direktantriebe, d.h. Ihre Drehzahl ist direkt abhängig von der Fahrgeschwindigkeit. Da sie ihre optimale Leistung aber bei höheren Drehzahlen erreichen, passt das nicht zu langsamen Bergauffahrten, wo viel Leistung gebraucht wird. Die zugeführte Energie wird zu einem ungesunden Anteil in Wärme umgewandelt, der Controller reduziert die Stromzufuhr, damit es nicht zu Überhitzungen kommt. Selbst der riesige Neodrives-Motor hat bei langen Steigungen und viel Gepäck seine Mühe, da gab es schon große Enttäuschungen...

Das ist prinzipiell schon richtig, aber gard bei Nabenmotoren hängt es EXTREM von den Rahmenbedingungen ab.
Reden wir von 10% oder 15% Steigung? Von 80kg Gesamtgewicht oder von 120kg Gesamtgewicht? Soll der Motor den Berg hoch ziehen oder einfach nur 100W Leistung dazu geben.

Was in einem Fall garnicht geht, geht im anderen Fall super easy.

---

Für neue Fahrräder könnte der TQ40 spannend sein.

Normaler q-Faktor, extrem leise, mit 1,2kg sehr leicht, kompatibel auch mit hohen Kadenzen. Aber man muss halt das ganze Rad drum rum kaufen und ich weiß nicht, ob es die Akkus abnehmbar gibt. Bei einem Reiserad u.U. ein Muss.
Wird aber vermutlich eher in Renn- und Gravelbikes verbaut.
Posted by: cephalotus

Re: Reiserad mit kleinem Motor - 07/18/25 08:40 AM

In Antwort auf: faltblitz
Hi Heinz,

klar gibt es kleine, leichte Nabenmotoren mit Freilauf. Aber je kleiner, um so eher laufen sie bei Bergauffahrten heiß - das generelle Problem von Nabenmotoren.

Die "Lösung" ist eben mit ausreichend kleiner Leistung hoch zu fahren. Das geht völlig problemlos, wenn man ein entsprechend günstiges Verhältnis aus Eigenleistung und Systemgewicht hat und wenn man weiß, was man tut.

Es ist halt nur nicht das, was sich die meisten Leute erwarten, die wollen am möglichst steilen Stück die möglichst größte Leistung vom Motor. Das geht halt nicht.


Zitat
Im Prinzip macht dieser Modus vor allem dann Sinn, wenn der Akku nur noch so wenig Ladung hat, das man mit geringstem Verbrauch noch bis zum Ziel kommt.

Sehe ich nicht so. Den Akku teilt man sich schon weit vorher ein, der sollte einem eigentlich nicht "plötzlich" leer werden. Wofür dieser Modus primär gedacht ist, ist den eigenen Schleppwiderstand zwischen drehendem Stator und Rotor jenseits der rechtlich erlaubten Maximalunterstützungsgeschwindigkeit zu kompensieren. Das merkt man vor allem bei großen Direktläufern.
Nabenmotoren mit Freilauf brauchen das nicht.

Wie das rechtlich zu bewerten ist weiß vermutlich keiner. Wenn ich mich recht entsinne, muss die "Unterstützung" jenseits der 25km/h enden. Aber ist es eine Unterstützung, nur den eigenen Widerstand gegenüber einer motorlosen Standardnabe zu kompensieren?
Wir reden hier idR über Leistungen um die 10 Watt herum (@30km/h)
Posted by: faltblitz

Re: Reiserad mit kleinem Motor - 07/22/25 05:07 AM

In Antwort auf: cephalotus
Die "Lösung" ist eben mit ausreichend kleiner Leistung hoch zu fahren. Das geht völlig problemlos, wenn man ein entsprechend günstiges Verhältnis aus Eigenleistung und Systemgewicht hat und wenn man weiß, was man tut.

Es ist halt nur nicht das, was sich die meisten Leute erwarten, die wollen am möglichst steilen Stück die möglichst größte Leistung vom Motor. Das geht halt nicht.

Wie du schon schreibst, wollen die meisten Leute die meiste Motorunterstützung, wenn man sich am meisten quält. zwinker Ich übrigens auch. Bergab brauche ich keine Motorunterstützung. zwinker

Um zu wissen, was man tut, muss man aber erst mal Erfahrung sammeln, wie heiß der Motor bei welchen Belastungen wird. Und bei Bergauffahrten ggf. regelmäßig anhalten, um per "Fühlen" mit der Hand zu testen, wie heiß der Motor schon ist. Dieses Fühlen am Gehäuse ist aber sehr unzuverlässig und ggf. können die Wicklungen des Rotors heißer sein und schon wegrauchen, wenn man sich am Motorengehäuse noch nicht verbrennt.

Bei einem Nabenmotor, insbesondere bei einem kleineren, den ich berauf nicht nur mit Minimalleistung betreiben will, würde ich zu einem mit Temperaturfühler tendieren, der durch automatische Leistungsreduzierung oder Abschaltung bei bestimmten Maximaltemperaturen die Selbstzerstörung verhindert...

...oder halt akzeptieren, dass ein (kleiner) Nabenmotor für Unterstützung an Steigungen der falsche Motor ist.
Posted by: Cruising

Re: Reiserad mit kleinem Motor - 07/28/25 07:51 PM

Hi Beate,

bin grad nicht so oft im Forum unterwegs und habe diesen interessanten Faden deshalb eben erst gefunden schmunzel Also, wir hatten ganz ähnliche Intentionen wie du – nach gut 400.000 km Bio-Radeln vorwiegend in bergigem Gelände ging bei uns (mittlerweile um die 70 und nicht so ganz gesund) in den Alpen fast gar nix mehr. Letztes Jahr langte es gerade mit Ach und Krach noch für die Scharflinger Höhe zwischen Wolfgangs- und Mondsee und für den Gaichtpass im Tannheimer Tal. Das finde ich etwas unbefriedigend, wenn man noch vor wenigen Jahren San Bernardino, Gotthard oder gar das Stilfser Joch geradelt ist listig Und selbst die Anstiege auf die nahe Schwäbische Alb musste ich teilweise schieben.

Wir standen also vor der Wahl, unsere Radtouren ins Flachland zu verlagern (geht zumindest bei mir gar nicht) oder nach einer „Aufstiegshilfe“ zu suchen. Und da wir unsere langjährigen treuen Reiseräder gerne weiter genutzt hätten kamen wir (wie du) zunächst auch mal auf Vivax – das mittlerweile aber leider nicht mehr hergestellt wird. Dann haben wir uns mit den weiter oben schon genannten Hinterradmotoren von E-Bike Solutions und auch mit dem Mahle-Motor befasst – da kommen halt für Motörchen und Akku auch noch mindestens 4 kg dazu. Unsere Reisepanzer wiegen mit Vollausstattung schon 18,5 kg und haben V-Brakes, wobei sich dann hinten noch eine leere Bremsscheiben-Aufnahme mitdreht, was sich mit meinem ästhetischen Empfinden nicht verträgt (jetzt werden einige wieder aufstöhnen grins )

Letztendlich sind wir also bei zwei KTM Macina Sport SX Elite gelandet (aus einem anderen Radladen, aber diesen Link habe ich grad auf die Schnelle gefunden).

Ein paar Kompromisse musste ich allerdings eingehen: Diese Räder sind seit Dekaden die einzigen Nicht-559er in unserem Fuhrpark (sic! weinend ) und die ersten und einzigen aus Carbon, was wir eigentlich auch nie wollten. Aber das geringe Gesamtgewicht von 18,6 kg hat letztlich den Ausschlag gegeben, denn wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus, haben keine Garage und müssen unsere Böcke die Kellertreppe hinauftragen können.

Die Bosch-SX-Motoren unserer neuen Räder laufen unter „low assist“, d.h. wir müssen schon ordentlich mittreten, wenn die Steigungen größer werden. Elektro-Mopeds sind das definitiv keine, aber das wollten wir auch so. Wenngleich, mehr als ~4% sollte eine Steigung nicht haben, wenn man ohne E-Hilfe hinaufkommen will. Aber diese Räder ermöglichen uns jetzt, mit sinnvoller Zuschaltung der E-Stufen wieder einigermaßen locker zu pedalieren anstatt mit stampfendem Tritt und größter Mühe eine Steigung hochzustemmen. Die erste 9-tägige Radtour mit Gepäck und etlichen ordentlichen Alb-Aufstiegen verlief jedenfalls schon mal ganz vielversprechend, und wir kamen sogar trotz ausgeprägtem Hang zum guten Essen wieder in der gleichen Gewichtsklasse heim wein

Jetzt sind wir recht zuversichtlich, bei unserem diesjährigen Alpen-Urlaub mal wieder die geliebte Silvretta-Hochalpenstraße zu packen lach Und unsere Alpen-Radler-Karriere noch um ein paar Jährchen verlängern zu können…

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de