Re: S: Datenblatt Kurbel: shimano SLX M661

Posted by: elflobert

Re: S: Datenblatt Kurbel: shimano SLX M661 - 09/04/24 08:52 AM

Kurbellängen werden oft diskutiert. Generell gilt die Empfehlung, dass kleinere Menschen kürzere Kurbeln fahren sollten. Das wird von den meisten Fahrradherstellern auch ab Werk so praktiziert. Z.B. mit 170er Kurbeln bei M und kleiner, 175ern ab L...

Aktuell gibt es den Trend hin zu kürzeren Kurbeln. Damit ist es leichter höhere Kadenzen zu treten und das Knie muss im oberen Totpunkt weniger gebeugt werden. Viele finden das angenehmer und ergonomischer.
Dafür hat man mit längeren Kurbeln mehr Hebel und kann mehr Drehmoment übertragen. Manche behaupten große Fahrer können nur mit entsprechend längeren Kurbeln ihre volle Leistung entfalten.

Aus meiner Sicht ist es eine Geschmackssache. Ich bin mal eine 180er Kurbel gefahren und fand das nicht so angenehm. Sonst fahre ich 172,5 bis 175 und komme gut damit zurecht. Ich habe aber auch eine Schrittlänge von 90 cm. Meiner Frau mit Schrittlänge 84 cm würde ich keine 175er Kurbel ans Rad bauen.


Zum Thema Kurbeltausch:
der Unterschied vom 48er zum 50er ist nicht wirklich groß. Der vom 26er zum 30er als Kleinstes hingegen schon. Das sollte bedacht werden. Wenn du allerdings steile Berge und Beladung ausschließen kannst, könnte die 3-fach-Rennradkurbel durchaus Sinn machen.

Hier gilt es nur ein paar Dinge zu beachten:
1) Bei den 3-fach-RR-Kurbeln ist die Kette etwa 5 mm weiter innen. D.h. der Umwerfer muss entsprechend weiter nach innen zu verstellen sein und die Kettenblätter brauchen ausreichend Platz zu den Kettenstreben.
2) lässt sich der Umwerfer nicht weit genug nach innen verstellen, muss ein Rennrad-Umwerfer her. Diese haben aber (glaube ich) auch bei 9-fach eine andere Übersetzung als Trekking-/MTB-Werfer. Demnach bräuchtest du dann auch noch einen passenden Schalthebel
3) Der Umwerfer muss bei 2 Zähnen am größten KB mehr etwa 4 mm höher eingestellt werden
4) Bei Hollowtech 2 muss ein RR-Kurbel-Lager eingebaut werden. Diese sind schmaler und verzichten auf die Kunststoffringe bei einem BSA68-Tretlagergehäuse.
5) Der Q-Faktor ist geringer, d.h. die Pedale rücken auch etwa jeweils 10 mm weiter nach innen. Es muss genug Platz zu den Kettenstreben sein und evtl. könnten die Fersen gegen den Hinterbauständer stoßen
6) Die Kette muss u.U. 2 Glieder länger sein

Sollte einer der Punkte ein Problem darstellen und du aber trotzdem schwerere Gänge haben möchtest, macht vielleicht eine 9-fach 11-28 Kassette mehr Sinn? Die hat schön feine Gangsprünge, ist leicht und sehr günstig.