Re: Gabelschaft zu kurz, Vorbau passt nicht mehr

Posted by: iassu

Re: Gabelschaft zu kurz, Vorbau passt nicht mehr - 12/08/07 09:07 PM

In Antwort auf: Flo

Ich persönlich würde solch lebensgefährliche Vorschläge wie einer hier gerade gemacht wurde, mich nie trauen zu machen. Ich will nicht im Knast landen und möchte auch mit der Verantwortung nicht leben müssen. So einfach ist das.

Hallo Florian,
ich zitiere mal nochmal deinen früheren Beitrag. ich gebe dir in einem recht: in Bezug auf Schäden, die entstehen, weil jemand etwas tut, wozu er durch zweifelhafte Vorschläge animiert wurde, möchte ich auch keine Verantwortung tragen und bedarf es ganz normaler menschlicher Vorsicht.
Reduziert man den Vorgang aufs rein rechtliche, so sind deine Bedenken nur teilweise nachvollziehbar.
1. Es gab keinen Vorschlag, es gab einen Erfahrungsbericht. Mit keiner Silbe stand dort etwas von vorschlagen oder Aufruf zur Nachahmung.
2. Es mag moralisch von Bedeutung sein, ob der Berichtende als technisch versiert gilt - rechtlich kommt es darauf nicht an, sondern ob er in einer Position stand/steht, die seine Aussage zu einer nach außen hin verbindlichen machen. Wenn in einer Händler/Herstellerhotline oder von einem Amt oder ähnlichem eine Aussage gemacht wird, wäre das der Fall. Bei der Aussage einer Privatperson, die keinerlei rechtliche Beziehung zu dem Produkt hat außer Eigentum, ist das nicht der Fall. Wenn, um bei deinem Beispiel zu bleiben, du als Konstrukteur einem Kunden eine Auskunft gibst, so ist diese natürlich verbindlich, soweit sie offiziell war. erhält der Kunde diese Auskunft von dir aber abends in der Kneipe, wird es schon schwieriger, erhält er sie vom Pförtner, wird er kaum sich darauf rechtlich stützen können, erhält er sie von Person XYZ, so überhaupt nicht.
Natürlich kannst du einem Kunstradfahrer zuhören, wie er berichtet, auf dem Seil den Rhein überquert zu haben, fällst du bei der Nachahmung ins Nass, so wirst du ihn niemals zur Verantwortung ziehen können, mit unserem Rechtssystem und dem ihm zugrunde liegenden Verständnis von Selbstverantwortung jedenfalls nicht. Moralisch-ethisch wie gesagt, mag das ganz anders aussehen.
insofern gebe ich dir recht, daß man seine Aussagen hier zu verantworten hat, aber eben nur in einem ganz normalen zwischenmenschlichen Rahmen.
Andreas