Posted by: Freundlich
Re: Federgabel - Ballast oder Gewinn - 04/20/12 06:45 AM
In Antwort auf: estate
In Antwort auf: falk
Das Gerede über die schlechte Abstimmbarkeit von Schraubenfedern ist Gerede und soll vor allem den Verkauf von teueren Luftfedern ankurblen.
Ganz meine Meinung, hab Gabel selbst mit der zu weichen Standardfeder nie zum durchschlagen gebracht. Das Argument, wegen dem Tragen macht viel Sinn, es wird recht viele Trage und Schiebeetappen geben. Allerdings hatte ich schon letztes Jahr kaum so viel Gepäck für 4 Taschen. Ich glaube ich probiere es doch einfach mal aus.
1. Negativfederweg (ohne Gepäck) bestimmen. Sollte ca. 15-25 % des Gesamtfederweges betragen, für Touren lieber 25% . Justieren lässt sich das bei einer Stahlfedergabel nur über einen Tausch der Federn. Ist der gemessene Negativfederweg zu gering, gibt es mehrere Ursachen: Feder zu hart. Gabel verklemmt und defekt. Gabel minderwertig. Ist der Negativfederweg zu hoch, bleibt wenig Federweg übrig und die Gabel neigt zum Durchschlagen.
2. Negativfederweg mit Gepäck messen. Wird die Gepäcklast gefedert ergibt sich zwangsläufig ein anderer Negativfederweg. Je nach Lastverteilung und Glück kann er noch im Sollbereich liegen. Oder - bei viel Last auf dem Hinterrad - viel zu gering werden. Oder - bei viel gefederter Last vorn - viel zu groß werden.
Welche Werte ergibt Deine Federgabel mit Deiner Belastung?
Außerdem:
3. Dämpfung prüfen und nach Möglichkeit justieren.
4. Lagerspiel prüfen
Kann keine Änderung am Negativfederweg gemessen werden oder ist der Negativfederweg sehr klein (unter 15 %), dann arbeitet die Federgabel auch nur ungenügend und eventuell nur bei groben Schlägen. Ob dieser Komfortgewinn individuell als nützlich und ausreichend betrachtet wird, ist dann eine rein persönliche Entscheidung.
Anleitungen zum Einstellen und Prüfen von Federgabeln (Federgabel-Setup) gibt es reichlich im Netz. Wobei sich die meisten Hinweise auf Luftfedergabeln beziehen, weil bei Stahlfedergabeln nur wenig oder aufwendig justiert werden kann.