Hallo Zusammen,
Also ich bin da auch hin- und hergerissen. Ich denke für 08/15 Sachen wie Husten, Schnupfen Zahnweh, Durchfall aber auch Malaria braucht man keine KV. Wahrscheinlich hat ne Reise KV unterm Strich einfach nur beruhigende Wirkung. Ob Sie im Ernstfall was bringt/anwendbar ist, ist die Frage.
1. Muss man wie gesagt die Kohlen vorschießen und sie sich dann daheim zurückholen (lassen).
2. In einem Malariagebiet wissen die Leute meistens am Besten was zu tun ist / was man tun kann. Dass man nen Mittel für den Ernstfall dabei hat sollte klar sein wenn man sich in solche Gebiete begibt.
3. Wenn man an etwas wirklich krassem erkrankt, wie z.B. Krebs, dann hat man ein ganz anderes Problem und auch eine ganz andere Ausereinandersetzung. Ob ein Heimflug mit Versorgung daheim alles wieder heile macht ist die Frage. Abgesehen davon kriegt man Krebs bestimmt nicht auf ner Radweltreise sondern eher in dem man den ganzen Tag im Büro vorm Bildschirm hockt.
4. Da bei einer Weltreise mit grosser Wahrscheinlichkeit die eine oder andere, sagen wir mal, instabile Region dabei ist, wird's dann schon wieder haarig: Mir ist keine Versicherung bekannt die Schäden jeglicher Art Aufgrund von Kriegsereignissen oder politischen Unruhen reguliert.
5. Grundsätzlich ist die Frage, wenn jetzt wirklich hohe Kosten entstehen, zahlt die Versicherung dann überhaupt (unbürokratisch), oder muss man dann noch sein Recht daheim einklagen? Ich denke Versicherungen sind da u.U. sehr einfallsreich, wenn es drum geht nicht zahlen zu müssen. (Was, Unfall? Helm getragen, oder etwa nicht? 40Kg Gepäck - ist das Rad dafür nachweislich ausgelegt? etc. pp.)
Unterm Strich halte ich persönlich eine AK-Versicherung faktisch nur für sinnvoll für den Fall eines Unfalls mit Knochenbrüchen und / oder inneren Verletzungen. Das ist ne sehr realistische Gefahr (ist mir leider dieses Jahr widerfahren) und da ich schon in Deutschland vielen sog. Fachärzten ihr Fachkompetenz nicht ganz zutraue, bin ich da bei nem Bushdoctor auch nicht zuversichtlicher (wohlgemerkt es geht um Knochenbrüche und innere Verletzungen). Obwohl die vielleicht noch relativ pragmatisch wären und nicht nur ans geldscheffeln denken wie ihre deutschen Kollegen. Trotzdem will man aber vielleicht im Falle eines schweren Unfalls vielleicht doch heim wo die Ärzte mit Gerätschaften besser ausgestattet sind, und sei es vielleicht nur der Illusion der besseren Versorgung wegen. Schliesslich hängt man ja doch ziemlich an seinem kleinen beschissenen Leben

(was sich spätestens rausstellt wenn es denn mal richtig gefährdet ist).
Auf der anderen Seite, muss man aber auch ein bischen auf die Hilfsbereitschaft der Mitmenschen vertrauen, sonst muss man glaube ich für sich so eine Reise in Frage stellen.
Jedenfalls was ich mir so vorstelle, wäre quasi so eine Art Versicherung für den Ernstfall.
Noch was zum Thema Versicherungsbetrug: Versicherungen betrügen wollen wir ja nicht. Aber wie sehen so die Details von der rechtlichen Seite aus?
1. Angenommen ich habe eine Reise KV für 1 Jahr abgeschlossen, komme nach 1 Jahr wieder heim, bin ne Woche daheim entschliesse mich wieder fortzugehen und beantrage eine neue RKV (gleiche oder andere Versicherungs gesellschaft) Gibt es eine Klausel nach der eine Wartefrist o. ä. besteht?
2. Thema Versicherung beantragen über Internet - international möglich. Muß ich mich phsikailisch in D aufhalten, um eine ReiseKV zu beantragen? Wenn ich gemeldet bin kann ich den Schriftverkehr deligieren. Wer will das prüfen?
Hals & Beinbruch,
Andreas