...und gestern spät Abends sind wir wohlbehalten wieder zu Haus angekommen.
Hatten eine wunderschöne Woche auf dem Rad, unser einziger Fehler: wir hätten keine Wettervorhersagen hören sollen, die standen nämlich in deutlichem Gegensatz zum Wetter.
Die ersten beiden Tage (Vorhersage: nachsommerliches Schönwetter) führen wir ins Defereggental, die Wolken hingen bis tief ins Tal, von Bergen nichts zu sehen, am Sonntag über den Staller Sattel wars etwas besser, die Wolken zogen sich bis knapp unter die Berggipfel zurück. Leider hatten auch die Motorradfahrer den (Schön-)Wetterbericht gehört und fuhren zahlreich über den Pass. War trotzdem eine herrliche Fahrt, v.a. die Abfahrt hinunter ins Pustertal, war die schnellste die wir je fuhren, ca. 5 Minuten lang über 60 Km/h und das mit teils angezogenen Bremsen!
Die weitere Wettervorhersage lautete: Regen für die nächsten 4 Tage, v.a. vom Südwesten wegen eines Mittelmeertiefs. Obwohl es dann am Montag Vormittag gar nicht so schlecht aussah, wagten wir uns doch nicht wie geplant ins südliche Friaul, sondern fuhren weiter Richtung Sillian in den Osttiroler Teil des Pustertales auf die gleichnamige Höhenstraße. Ab Mittag hatten wir strahlend blauen Himmel und - auf einer der schönsten Alpenstraßen, die wir bis jetzt gefahren sind - atemberaubende Blicke auf die Lienzer Dolomiten. Atemberaubend sind allerdings auch die Steigungen auf der Pustertaler Höhenstraße (bis zu 20% und das z.T. über einen Km). Der Verkehr war am Montag gleich Null, wir passierten verschlafene, kleine Bergbauerndörfer in denen die Zeit fast stillzustehen schien, wunderschöne alte Höfe, Kapellen und Kirchen usw..
Über kleine Straßen fuhren wir schließlich über Weißensee, Ossiachersee, Gurktaler Alpen Richtung Obersteiermark bei durchwegs schönem Wetter.
Gestern sollte dann laut Wetterbericht eine stabile Schönwetterlage einsetzen, dort wo wir fuhren verdichteten sich jedoch die Wolken zunehmend und am späten Nachmittag versperrte uns ein heftiges Gewitter in den Bergen die Weiterfahrt, sodass wir schließlich beschlossen, den letzten Halbtag unserer Reise zu stornieren und in einen Schnellzug nach Wien zu steigen.
Fazit: es hat sich wieder einmal bestätigt: Radreisen ist für uns die schönste Art des Reisens

Wettervorhersagen sind nicht immer hilfreich, wir hätten wahrscheinlich problemlos über die Pässe Friauls fahren können

und
einziger Nachteil: die Zeit auf einer Radreise vergeht fürchterlich schnell
Nachsatz: der nächste einwöchige Radurlaub wird wenn möglich in Friaul nachgeholt.
Erholte Grüße, Gerhard