Moin, "reviloilover",
habe gerade eine 4-Tages-Tour in den Harz unternommen und wieder mal zu viel Trödel dabei gehabt - Rad plus Gebäck waren glatte 50kg. Das Rad selbst wiegt 18kg.
Auf den Steigungsstrecken wurde es dann recht heftig.
Entscheidend war: zuviel Fresserei und Gesöff an Bord - Standardfehler #1. Beobachte unterwegs Deine Vorräte und halte Dich beim Einkauf zurück - mir gelingt das leider des öfteren nicht. Die Vorräte restlos aufbrauchen ist auch nicht besonders weise: letztes Jahr in Norwegen wäre ich beinahe ohne Kraftstoff liegengeblieben

- alles verputzt, Kohldampf *) geschoben, und denn kein Laden weit und breit. Zum Glück hatte da noch eine Tanke offen - so
toier kauf ich wohl nie wieder ein!
Zu Deinem Gepäck: das Zelt ist denn doch recht schwer. Mein Vaude Hogan wiegt 2,9kg, dazu kommt eine leichte Plastikplane als Unterlage. Allerdings ist meine Penntüte recht schwer (2,5kg).
Wenn das Fahrradschloss ein solides Bügelschloss ist, könnte 1kg noch überschritten werden. Ein ordentliches Panzerkabelschloss wiegt die Hälfte und sollte für Reisen ausreichen.
Deinen Technikkrams hast Du mit 2kg veranschlagt: der sollte eigentlich leichter sein. Bei mir sind das: Handy (<100g), Digimentholkamera (gut 100g), Akkus (300g), Stativ (immerhin 600g), sogar ein Weltempfänger (knapp 200g) und ein Adapter/Ladegerät (gute 100g). Beim Werkzeug solltest Du mit wenigem auskommen können, besonders, wenn das Rad primär Inbusschrauben hat.
Aber generell fällt es auch mir schwer, das Gewicht auch nur auf 20kg zu drücken. In der Ebene und bei leichten Steigungen ist das nicht weiter schlimm, aber sobald es bergig wird, wirds schwer! Dabei kommt auch die Übersetzung der Schaltung ins Spiel: zur Zeit fahre ich im kleinsten Gang vorn mit einem 22er Kettenblatt, achtern mit einem 30er. Dazu kommen 28er Räder - macht eine Entfaltung von 1,76m pro Kurbelumdrehung. MTBs haben manchmal nur 1,20m: kleinere Räder (26er) und teils noch kürzere Übersetzungen.
Der Kraftaufwand steigt mit der Entfaltung ... ich will deswegen umrüsten auf kürzere Übersetzung. Dadurch komme ich nicht schneller bergauf, denn die Steig
leistung in Kraft X Höhenmeter pro Stunde bleibt gleich, aber der Kraftaufwand wird geringer, und ich kann gleichmäßiger treten - das schont die Gelenke und strengt weniger an.
Ich selber wiege auch über 90kg und sollte doch leichter sein... auf Radreisen geht mein Gewicht aber deutlich zurück. Würde mich wundern, wenn's bei Dir anders wäre.
Der Rahmen ist mit 125kg angegeben? Der sollte halten - das maximale Gesamtgewicht hat aber auch mit Rädern und Bremsen zu tun. Ich habe einen mit 130kg angegebenen Rahmen auf meiner ersten Fernreise mit 160kg überfrachtet -
viel zu viel Trödel -, und er hat durchgehalten. Ein Patentrezept ist das aber nicht gerade

Mach Dir trotzdem nicht zuviel Sorgen drum.
Tip: fahr erst einmal los und denke nach einigen Tagen Fahrt über Dein Gepäck nach: brauche ich dies und jenes? Schick Überflüssiges mit der Post nach Hause (oder besser zu Freunden, damit das Paket zustellbar ist

) - letztes Mal wurde ich so gleich 5kg los.
God tur!
elwood
* Kohldampf:
"Kohl erzeugt Blähungen und treibt schwarze Dämpfe ins Gehirn."--- Zitat aus dem deutschen Bundestag