Hi Johannes,
ich bin quer durch Australien mit 'nem Lieger. Nach meiner persönlichen Erfahrung kann eine so abrupte Umstellung in die Hose gehen. Ich war vorher auch nur mit einem 'herkömmlichen' Rad unterwegs.
Grund: die benötigte Muskulatur ist eine andere. Bei mir äußerte sich das in nicht zu vernachlässigenden Knieschmerzen. Das kann, muss aber bei dir nicht passieren. Nur Fakt ist, dass selbst wenn man schon x-tausend Kilometer auf der Uhr hat, sagt das über die Fitness auf 'nem Lieger leider noch gar nichts aus.
Solltest du dich dennoch dafür entscheiden, beachte noch folgende vier Punkte:
1) Um die oben genannten Probleme zu vermeiden, fahr' tunlichst hochtourig (zumindest die ersten paar Tage).
2) Ein Lieger erweckt Aufsehen. Während dieses in Australien die ersten 2 bis 3 Wochen noch 'toll' war, war es hinterher ganz schön nervig. Ständig die gleichen Fragen beantworten zu müssen, macht 'müde'. Je nachdem wie du so etwas ab kannst, kann dies in diversen Ländern eventuell noch extremer werden. Da habe ich aber keine Ahnung, weil ich Mittel- und Südamerika und die Leute nicht kenne.
3) In Australien habe ich mich getraut auch mal auf Schotter zu fahren. Mit dem beladenen Kurzlieger konnteste das echt vergessen. Ich weiß nicht, wie das mit 'nem klassischen Langlieger ist. Aber ich kann mir vorstellen, dass die Straßen in Südamerika nicht immer asphaltiert wie ein Baby-Popo sind. Einfach im Hinterkopf behalten...
4) Bergetappen sind eigentlich kein Problem. Ich hab' im Laufe der Zeit sogar eine Art 'Wiegetritt' entwickelt. Braucht etwas Übung, hilft aber auch nicht wirklich viel. Hier gilt vor allen Dingen das von oben: hochtourig und dafür langsamer fahren.
Hast du dich erst mal an den Lieger gewöhnt bzw. deine Muskulatur umgestellt, sollte das Weiterfahren kein Problem sein.
Gruß Pflücker