Hm, ich weiß nicht, da steht ja eigentlich alles drin und dennoch wird es verherrlicht. Oder gerade deswegen, wegen der Vermarktung als vermeintlich härtestes Rennen der Erde.
Da war vor wenigen Monaten ein Artikel dazu, ich meine es war auf dem Online-Amgebot der Süddeutschen. Bin jetzt zu faul nach dem Link zu suchen, den ich mir dann vermutlich abgelegt habe. Vielleicht war es auch in einer gedruckten Zeitung.
Da wurde jedenfalls von einem Deutschen Teilnehmer, Arzt?, berichtet, der einfach nur einmal dort mitfahren wollte und auf eine Weise an die Sache heranging, die ich mal als logisch, naheliegend und sinnvoll bezeichnen möchte. Er fuhr nicht stumpf drauflos und immer möglichst dicht am Limit, was ja bei so ziemlich allen Teilnehmern dazu führt, dass sie, je näher sie dem Ziel kommen, umso "toter" unterwegs sind, aufgrund des fortgesetzten Schlafentzugs und der zunehmenden Erschöpfung und was das Rennen für die Medien ja soooo interessant macht, wegen der ganzen "Tragödien" und und ...
Nein, er machte einfach die Rechnung auf, wieviel er jeden Tag fahren muss, durchschnittlich, um im Zeitlimit zu bleiben. Damit kannte er dann einen für ihn erträglichen Schnitt von 30 km/h fahren, was in etwa 13h auf dem Rad bedeutet, also irgendwie um die 400km pro Tag. Damit blieb genug Zeit, um sich jeden Tag die nötige Entspannung zu leisten und noch gut 8h zu schlafen.
Er wurde, außer beim Start, von niemandem überholt. Aber er überholte jeden Tag, locker und jeweils in etwa frisch, so ziemlich die meisten anderen Teilnehmer. Was weder die Rennleitung, noch die Medien erfreute, denn er brach damit mit dieser Legende das man beim RAAM einfach total an seine Grenzen gehen müsste. Und man dachte er würde betrügen. Tat er aber nicht. Er ist nur mit Hirn an die Sache herangegangen. Und ganz ehrlich, ich verstehe nicht ansatzweise, wieso das niemand vor ihm so getan hat. Ich hätte es genauso getan. Ich meine es liegt auf der Hand, dass man sich so etwas richtig einteilen muss und nicht einfach mit drauflos angehen kann, denn dafür ist die Strecke einfach zu lang und vielschichtig.
Er kam nicht nur im Zeitlimit an, sondern auch noch als Achter ins Ziel. Und wurde nicht bejubelt, denn er fiel nicht nahezu vom Rad, er hatte die Fahrt und die Ausblicke unterwegs genossen und schreibt nun das unvermeidliche Buch und überlegt das RAAM nochmal zu fahren, dann mit mehr Ambitionen.
Aber wenn das Schule macht, solch ein Rennen in Zukunft mit sinnvollerer Planung zu fahren, wird es sich vermutlich verändern und schneller werden. Könnte ich mir vorstellen.
PS: Oder hab ich da von dem in dem Artikel erwähnten Michael Nehls gesprochen? Kann gut sein, d.h. jaaa.... ich meine das könnte der Name sein. Kommt ja auch hin.