Tour de Ruhr Tag 1, Teil 2, 18.04.2011
So radeln wir locker talabwärts, plötzlich, Michael kann es gar nicht glauben, taucht vor uns ein Schneefeld auf. Es sind die festgefahrenen Überreste an der Talstation eines Skiliftes.
Weiter geht´s durch eine wie es scheint, fast unberührte, wunderschöne Naturlandschaft. Aber der Tourismus hat hier auch für Abwechslung gesorgt, mit MIG Düsenjägern, Kart Bahn, wo ein schöner alter Porsche Carrera stand und einem Abenteuerspielplatz.
Wir durchfahren schöne kleine Ortschaften wie z.B. Assinghausen, mit schön anzusehenden Fachwerkhäusern, und diese Natur, ich kann es immer wieder nur betonen, das Hochsauerland hier entlang des Rothaargebirges hat unglaubliche Reize, was natürlich auch immer wieder bedeutet, von mir „Flachlandtiroler“ der eher ebene Flusswege mag ungeliebte Anstiege zu nehmen.
Vorbei an einem kleinen See bei der Ortschaft Bigge (es handelt sich jedoch nicht um den Biggesee, der liegt bei Olpe), über Olsberg, Bestwig und Meschede, wo der Sportboot-Hersteller Dehler seine Werft hat, was ziemlich eindeutig dokumentiert wird. (ich denke das ist von einer Werft in der Nähe von Cannes an der Côte d’Azur abgekupfert, wo ich das schon in den 70ern sah.) Hier ist auch der wunderbare Hennesee.
In Oeventrop passieren wir einen Segelflugplatz mit eindrucksvollem „Tower“, gleich nebenan grasen hier eher seltene Bisons und erreichen Arnsberg. Hier decken wir uns, es ist spät geworden, bei einem Discounter mit den nötigen Sachen ein, die man für einen lauschigen Grillabend benötigt.
Grill? Fragt sich jetzt der Ein-oder Andere, ja, ich Schelm hatte in der Bucht einen Faltgrill für 4,99 € erstanden, der in einer Versandtasche geliefert, schon bei meinem Anblick vor Ehrfurcht fast zusammenbrach, sah seiner Bewährungsprobe entgegen.
Da hier weit und breit kein CP ist, musste wild gezeltet werden, dies geschah bei Niedereimer abseits des Radweges. Michael, dem Vorzeigemigranten (von ihm könnten sich viele sogar Nichtmigranten eine Scheibe abschneiden) war nicht wohl dabei, er hatte gelesen, dass das nicht statthaft ist und sah auch schon die Polizei anrücken, aber keine Sorge, sie kam nicht.
Als erstes wurde nun der Grill zusammengesteckt und mit Holzkohle in Gang gesetzt, dann die Zelte aufgebaut, und ich muss gestehen, ich staunte nicht schlecht über das Kinderzelt von Wladimir, aber was soll´s.
Michael ließ den Grillmeister raushängen und sorgte für gutes Essen, es fehlte nur ´ne schöne Flasche Rotwein.
Fazit der Grill hat nicht nur gehalten, sondern auch seinen Zweck erfüllt.
So verkrochen wir uns nach einem schönen, erlebnisreichen Tag in unsere Zelte.
82,45 km