Moin Moin,

mit der buckeligen Verwandschaft sind wir ab Pfingsten 14 Tage wandern in den spanischen Pyrenäen, Standquartier ist Ainsa, ca. 50 km nordöstlich von Huesca. Nach den Wanderungen habe ich soweit abgespeckt, daß ich mir die Tour nach Hause mit dem Fahrrad zutraue und auch gönnen werde.

Das Problem ist die Streckenfindung. Ich will jetzt auch nicht alles genau vorplanen und einen Track für's GPS daraus machen, aber so eine grobe Vorstellung von der Route kann doch sicher nicht schaden. Die Pobleme fangen aber auch schon direkt am Start an. Wie komme ich über die Pyrenäen? Da gibt es ja kaum radtaugliche (mit Gebäck und Zelt etc.) Übergänge.

Direkt nördlich von Ainsa ist der nächste Übergang (Valle de Bielsa), in Spanien die A138 in Frankreich D173/D929 (welche Nummer auch immer die richtige ist). Das geht aber durch einen Tunnel und sieht schon auf der Karte reichlich befahren aus. Die Strecke würde ich erstmal ausschließen.

Ich könnte von Ainsa aber auch die N260 bis nach el Pont de Suert fahren und von da die N230 über Vielha, die N125 nach Montrejeau/St. Gaudens fahren. Da gibt es 2 Tunnel und sieht aber auch stark befahren aus. Umfahren könnte man die Tunnel indem ich von el Pont de Suert die N260 weiter fahre bis la Pobla de Segur, dann die C13 nach Norden und die C28 nach Vielha. Die Prt de la Bonaigua ließe sich durch das Vall del Noguera (C13) umfahren.

Eine weitere Möglichkeit wäre von der C13 in Llavorsi Richtung Tor abzuzweigen und nach Andorra zu fahren. Von Andorra nach Ax-les-Thermes sieht aber auch sehr verkehrsreich aus. Außerdem sind da auch noch 1 Paß zu überwinden, wenn ich die Karte richtig interpretiere.

Wenn ich soweit Richtung Osten erst die Pyrenäen überquere stellt sich die Frage, ob es nicht einfacher (weniger Höhenmeter) ist, von Ainsa die N138 Richtung Süden und dann die A133, A140, C26 nach Balaguer zu fahren und von dort aus die C13 hoch?

Naja, soweit, soschlecht die Pyrenäenüberquerung. Bin ich erstmal drüber, geht es Richtung Albi, entweder über Toulouse (kenn ich gut, schöne Stadt) oder, wenn ich weiter östlich rauskomme, über Castelnaudary, Castres nach Albi (teilweise Bahntrassenweg). Ab Albi habe ich vor am Tarn entlang zu fahren mehr oder weniger bis zur Quelle. Evtl. soll es da einen Abstecher auf die Causse Mejean geben.

Von Florac aus fahre ich die D998 Richtung Osten, dann entweder über den Col de Finiels nach Le Bleymard und die D901 nach Villefort, oder vom Col de Finiels direkt über Pisten nach Villefort - die kann man bei Google Maps sehen, ich weiß aber nicht, wie befahrbar die fürs Rad sind. Die andere Variante wäre hier, die D998 weiter über den Col de la Croix Berthel zu fahren, dann die D906 nach Norden zum Collet de Villefort, von dort die D901, D252, D111, D579 nach Saint Germain, von da aus - ich weiß noch nicht wie - nach Valence, evtl. etwas südlich davon.

Jetzt wird es weiter diffus: Von Valence aus Richtung Grenoble, Chambery an den Genfer See und dann die schweizer Jura-Route. Ich stelle mir vor, daß ich von Chambery am Westufer des Lac du Bourget entlangfahre, über Culoz nach Artemare, über le Petit de Abergement (D31), Le Poizat nach St Germain de Joux. Von dort Richtung Le Rousses, entweder die D991 oder parallel verlaufende kleine Sträßchen. Dann bin ich auf der Jura-Route. Habe ich die geschafft, bin ich auch fast zu hause.

Ich bin nicht unbedingt die Bergziege - vor allem nicht mit Gepäck. Stetige Steigungen dürfen aber schon noch sein, ich würde mich auch nicht scheuen, ein paar Kilometer das Rad zu schieben. 2-2,5 Wochen habe ich Zeit für die Rückfahrt, ich muß auch nicht ganz bis Heilbronn kommen, da ich auch in Schaffhausen eine Anlaufstelle habe, falls die Zeit knapp wird.

Kann mir jemand was zur Pyrenäenüberquerung sagen?
Ich könnte mich auch mit dem Auto am ersten Tag ein Stück bringen lassen - natürlich auch bis an die Nordseite der Pyrenäen. Aber selbst da mal drüber gefahren zu sein, wäre mir schon eine gewisse Plackerei wert. Auch würde ich gerne die Landschaft dort geniessen - wie natürlich überall auf der Tour.

Hat jemand eine landschaftliche schöne und verkehrsarme Route von Florac nach Valence auf lager? Vielleicht auch durch's Vercors nach Grenoble/Chambery?

Kann man die beiden Städte evtl. gut umfahren? Ich denke Grenoble ist nicht so prickelnd. Ich habe da so eine blasse Erinnerung aus den frühen 80ern.

Hat jemand Tipps bezüglich spezielle landschaftlicher Highlights?
Ich habe es gerne etwas unbewohnt und karg darf es auch sein. Grünen Mischwald und Äcker finde ich auch im Hohenloher Land, da brauche ich nicht für nach Südfrankreich zu fahren.

Bezüglich Unterkünfte bin ich eigentlich völlig frei. Das kann mal ein Zimmer irgendwo sein, wo es schön ist oder in Strömen regnet. Ich habe aber auch Zelt und Sack mit, dann kann ich da übernachten, wo ich Abends gerade bin.
Tipps für Übernachtungshighlights werden natürlich auch gerne entgegengenommen!

Ich habe hier im Forum versucht, alle Beiträge über Pyrenäenfahrten, Südfrankreich usw. zu lesen. Vor allem die von Matthias (Veloträumer) waren hilfreich.

Danke schonmal im Voraus
Grüße, Ludger