Für die eigene Erinnerung sind Fotos nicht nötig. ... Und andere will ich nicht nötigen, technisch schlechte Fotos zu betrachten.
Nun, ich bin sichrlich auch keine Fan das Handyfotografierens - um nicht zu sagen, dass ich ich gar nicht weiß, was ein Handy ist.

Aber es ist natürlich auch eine neue Generation - das hat viel mit have just fun, ex und hopp zu tun - die i-Generation, die für ein Gerät von einem Marketing-Guru sich zur Technisierung des Alltags hat überwältigen lassen. Technikschickeria vs. Sinnstiftung. Ein rausgestreckte Zunge ist schnell fotografiert, sorgt für ein paar Tage für Spaß und mag sogar Jahre später noch den Betroffenen eine Erinnerung wert sein.
Das Nötigen zum Anschauen von schlechten Fotos geschieht weniger über ein Gerät, sondern über das Verbreiten schlechter Fotos. Der Müll, der da im Internet schon steht, ist sicherlich nur zum kleinen Teil von Handykameras. Den Unterschied zwischen Knipsen und Fotografieren gab es schon immer. Meine analogen Kompakten haben sicherlich schlechtere Bilder als eine heutige Handykamera gemacht. Es ist auch ein bisschen wie das Hören von Musik. Zwischen einer CD kaufen und mit einem geeigneten Gerät das abhören besteht auch ein Unterschied zu der Downloadkultur und das Verstöpseln von Ohren in allen Lebenslagen. Das mag ich auch nicht, ändern kann ich das aber nicht.
Die Handykamera hat aber durchaus auch einen sinnvollen, praktischen Nutzen: Früher hat man gerne ein kleine Kompakte im Handschuhfach des Autos gehabt, um bei einem Unfall schnell Beweisaufnahmen zu machen. Auch hat jüngst die Tochter meiner Chefin Bilder von einem Wasserschaden im Büro gemacht - die waren auch nicht nicht viel schlechter als meine Fotos - zwar alles schief, aber zur Dokumentation völlig ausreichend. Wenn mann ohnehin ein Mobiltelefon dabei hat, warum, dann nicht eine solche Notkamera in einem Gerät mit dabei?