In den USA (wo ich momentan noch bin und heute auf einem Campingplaz mit WiFi) und in Kanada bekommst Du einen Platz zugewiesen, wo teilweise auch 10 Zelte drauf aufgestellt werden können. Sind alle Plätze vergeben, dann ist der Campground "Full" und es kann Dir passieren das du abgewiesen wirst, egal ob Du mit dem Fahrrad, mit dem Motorrad oder mit dem Auto unterwegs bist. Dann hängt es vom Campground Host (Platzwart) ab, ob er Dich auf den Campground drauflässt damit Du andere Zelter fragen kannst, ob Sie mit Dir einen Platz teilen wollen. In der Regel sind die Campground Host alle sehr freundlich und helfen gerade Reiseradler. Sie fahren dann den Campground ab und fragen diejenigen und die auch nur ein Zelt auf den riesigen Plätzen stehen haben und ob diese bereit sind mit mir einen Platz zu teilen. Das ist dann zu 99% der Fall. In den knapp 4 Wochen, seitdem ich unterwegs bin, ist es mir einmal passiert, dass mich ein Campgrund Host weggeschickt hat und zwar im Capitol Reef Nationapark. Er begründete das damit, dass er nun einmal seine Regeln und Vorschriften hat und wenn Campground "Full", dann ist er nun einmal "Full". Mit "Full" meint er, wie oben schon beschrieben, alle Plätze vergeben. Ich bin also an einem Campground Host geraten mit Sinn für deutsche Bürokratie

Dafür war der Campground 10km weiter für mich für diese Nacht umsonst

Gruss Thomas (nun wieder in Nevada und zwar im schrecklichen und nur so vor Casinos wimmelten Mesquite)

Die meisten reinen Wohnmobilstandplätze haben keine sanitären Anlagen. Da sind dann Zelte nicht erlaubt. Kann ich irgendwie verstehen.

Aber wenn sich kein Platz findet (selbst bei Reservierung kommt es mal vor, dass man wegen einer Panne umdisponieren muss), zelten wir schon auch auf Wohnmobilstandplätzen. Zumeist liebevoll betreut von den umstehenden Wohnmobil-Besatzungen. Da wird Kaffee serviert, zum Frühstück gebeten und das Aufladen von Handy und Netbook angeboten.

Auf Dauercampingplätzen sind wir schon öfter untergekommen. Irgendein Stückchen Wiese findet sich meist.

Einmal landete ich auf einem Dauercampingplatz, der zur Ferienhaussiedlung mutiert war. Alles machbar.

Das habe ich an der Ostsee im Juli sogar recht häufig erlebt... Glücklicherweise hatten die Besitzer immer Mitleid mit uns armen Radfahrern (meinten aber auch, dass sie uns mit motorisiertem Gefährt weiter geschickt hätten).

Gruß
Thoralf

Das ist quasi ein Teil des 'Ehrenkodex' der Platzwarte: "Wanderer + Radler weist man nicht ab." Das hat mir mal ein netter Platzwart erzählt. Und meiner Erfahrung nach halten sich fast alle dran...

Wir haben vor Jahren in Canada einen Campingplatz erlebt, der auf den ersten Blick nicht parzelliert war und auf uns auch nicht besonders gut gefüllt wirkte. Trotzdem meinte die Betreiberin, sie sei leider voll besetzt. Nachfragen ergab, dass sich die Zahl der verfügbaren Stellplätze aus der Zahl der vorhandenen Picknicktischgarnituren ergab, da zu jedem Stellplatz eine eigene Picknicktischgarnitur gehört. Erst als wir ihr mehrfach glaubhaft versicherten, dass wir auch eine Nacht ohne eigenen Picknicktisch auskommen bzw. zur Not den zusätzlich noch vorhandenen 'allgemeinen' benutzen können durften wir bleiben. War auch gut so, es war nämlich Feiertag und viele Plätze waren auch nach unserem Verständnis voll bis überfüllt.

Martina

Ich meinte, dass ich ihnen bisher nur in Neuseeland begegnet bin. Ansonsten gabs bei meinen Übernachtungen immer eine Zeltwiese. In Neuseeland gab es entweder einen festen Preis pro Person oder pro Parzelle, wobei das nicht immer erkennbar ist, weil Preislisten gibts kaum. Ganz ehrlich ist es mir auch egal, was der Wohnmobilist bezahlt. Der Preis muss für mich ok sein, nicht um X günstiger als für andere.

@Falk: Ja, solche Infos kannst du in OSM erfassen, wenn du möchtest.

So einen Parzellen-Campingplatz hatten wir in Masuren auch schon. Soweit ich mich erinne, richteten sich die Kosten aber glücklicher Weise nach Unterkunft (Zelt, Caravan, etc) & Personenzahl und nicht pro Zelle.

Amerikanische Stateparks haben meist Parzellen. Mit eigenem Picknicktisch, Feuerstelle, Grill und Holzstapel. Für äußerst kleines Geld. Uns wurde erklärt, dass die Parzellen so groß sein müssten, dass man seine Nachbarn nicht sieht. Das ist schön. Bedingt allerdings auch, dass man zur Toilette fahren muss.

Dieser Art Plätze hatten allerdings "Overflow-Areas". Da wurde man nur weggeschickt, wenn man um die Ecke wohnte.

Das erste und letzte mal daß ich trotz Bitten und fortgeschrittener Stunde keinen Platz gekriegt habe war auf dem ersten Camplingplatz hinter Bastia (Richtung Cap Corse).

Manchmal kann es so eng oder noch enger werden (Livorno)


Zur Not geht es so (Italien neben einer Brücke)


oder so Kirchhof / Friedhof (Ortale / Korsika)


oder so (hinter'm Busch bei Tollare / Korsika)


Von Reservierung halte ich nicht viel - warum unter Druck setzen?

Ja, sowas kenne ich aus Canada auch. Aber das war ein für canadische recht untypischer Platz: privat, relativ klein, unparzellierte hügelige Wiese, alte Bäume und ein Pool. Mich erinnerte das Ganze an ein altmodisches familiäres Freibad. Da es auch Er lag auch recht versteckt im Hinterland und nicht an einem der im Osten ja zahlreichen Seen. Deshalb sind wir auch nicht auf die Idee gekommen, die Zahl der Stellplätze könnte so genau festgelegt sein.

Martina

In Finnland gibt es auch Parzellenplätze. Die von mir erlebten Preise lagen aber eher bei 15 - 18 Euro. Was ich für eine Person mit Zelt immer noch unverschämt teuer finde.

Im Prinzip bedeutet ein solches System weiterfahren bzw. Einzelreisende mit Zelt sind nicht erwünscht. Manch einer lässt aber sogar mit sich reden. In Frankreich hatte ich das einmal hab aber zu spät nach dem Preis gefragt (Zelt stand schon). Da haben sie mir die 15,- Euro Preisklasse offenbart. Ich hab deutlich gemacht, dass ich bei solchen Preisen normalerweise weiter fahre. Später kamen sie zu mir und haben den Preis auf 10,- reduziert.

Bei 30,- Euro würde ich wohl eher die Nacht durchfahren. Sonst würde ich mich grün, blau und schwarz ärgern.

In Holland übrigens (wo ich vor kurzem für ein paar Tage unterwegs war) hatte ich eigentlich immer vernünftige Einzelreisendenpreise von 7,50 oder so ähnlich. (Mini-Camping)

Gruß
Jörg

In Finnland ist es einfach, da fahre ich bei zu stolzen Preisen einfach an den nächsten See mit Badestelle. In Schweden habe ich schon mehrfach Sonderpreise für Wanderer und Radfahrer erlebt, die nicht immer dranstanden. Man sollte beim Anmelden vorsichtshalber immer »kein Auto und kein Wohnwagen« sagen.

@Friedrich, der Platz am Stadtrand von Bastia? Über den gibt es immermal Klagen. San Damiano am Etang de Biguglia war, sooft ich da war, besser. Nur im August sollte man sich auch den verkneifen.

Genau den meine ich (Stadtrand).
Im San Damiano war ich ein paar Tage; es war recht viel los (Juli) was mich aber nicht sonderlich gestört hat weil ich immer sehr früh weggefahren und recht spät zurückgekommen bin.