Hallo miteinander,
wir sind wieder da von Hierro. Ist eine interessante Insel, aber als Radel-Paradies kann man sie wohl kaum bezeichnen. Ein steiler Vulkanfelsen im Atlantik halt… Radler mit Gepäck haben wir nicht einen einzigen getroffen. Und wir haben (außer Kinderrädern und ein paar Uralt-MTBs bei den ärmeren der Insulaner) nur ganz wenige Räder dort gesehen, die keinen E-Antrieb hatten – die rühmliche Ausnahme waren ein paar Rennradfahrer, die dort in Frontera ihre abendliche Runde drehten. Und es gab verschiedentlich Downhiller, die sich von Veranstaltern mit Kleinbussen nach oben shutteln ließen. Hier nun ein paar Eindrücke und Infos:
Armas hatte leider keinen der schönen alten Dampfer mehr auf der Linie im Einsatz, sondern ähnlich wie Olsen jetzt ein blödes Schnellboot. Auf Deck konnte man nicht, nur hinten auf einen schmalen Balkon, auf dem die Qualmer in Dreierreihen standen. Man hatte also die Auswahl zwischen einer schweren Rauchvergiftung und dem fast luftdichten Innenraum, wo eine fürchterliche Air Condition für gefühlt arktische Temperaturen sorgte.
Die erste Nacht verbrachten wir gleich an der Südküste
Parador. Ein fast orkanartiger Wind blies uns in Rekordzeit dorthin. Zwei kleinere und unproblematische Tunnel waren zu durchqueren, von denen einer eine Ampelregelung hatte. Schöne Straße, spektakuläre Küste! Und der Parador auf Hierro stand seinen Brüdern auf dem Festland und auf den restlichen Inseln nicht nach. Wir verbrachten dort einen schönen Abend bei gutem Essen und eine angenehme Nacht – einfach großartig, diese altehrwürdigen Häuser
Doch die ganze Nacht orgelte der Sturm. Am nächsten Morgen immer noch, und wir konnten uns kaum in der Senkrechten halten – war irgendwie zu erwarten in einem Land, wo die Bäume vorwiegend so aussehen:
Und da bei Gegensturm die 600 Hm bis hoch nach Valverde… Wir mussten ja auch noch quasi über die ganze Insel, denn der Tunnel hinab ins Golftal ist für Fahrräder definitiv gesperrt. Im Parador fragten sie deshalb bei
Transhierro an, ob der Linienbus auch Räder mitnehme – sei kein Problem. Und so gelangten wir recht kommod hinauf in die Hauptstadt, zum sagenhaften Fahrpreis von 1,16 € p/pax. Die netten kleinen Linienbusse haben hinten eine eigentlich für Rollstuhlfahrer gedachte Fläche, auf die so ca. vier Räder passen dürften.
Sehr guter Service! Doch ich hing da hinten wie Spiderman und hatte alle Hände (und Füße) voll zu tun

Ob Radtransport auf allen Linien geht wissen wir leider nicht (Parador – Hafen – Valverde ist Linie 7).
Bis hier zunächst mal - weiß nicht, ob ich sonst wegen Zeitüberschreitung rausfliege. Nächste Tranche kommt gleich

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de