Moin,
also ich musste mal ne zeit lang pendeln, so 60km pro Tag. Da hatte ich ein ähnliches Rad in ähnlichem Zustand. Daran hab ich das Fahrradschrauben gelernt. Am Schluss waren nur nuch der Rahmen, die Kurbel und das Schaltwerk original, alles andere peu a peu getauscht incl. Selbst gespeichter Räder (ist nicht schwer). Wenn mir was zu schwierig erschien, bin ich in die hiesige Selbsthilfewerkstatt gegangen, aber zu 95% habe ich die Infos hier aus dem Forum geholt.
Wirtschaftlich wars im Rückblick ein Desaster, weil ich ein neues Hobby gefunden habe. Und das Rad, das ich anfangs gehasst habe, ist mit der Zeit ein Teil von mir geworden.
Fang einfach an. Am besten mal alles durchputzen mit der Zahnbürste und neu ölen. Dabei wirst du noch paar Baustellen finden.
Arbeite Dich von den Verschleißteile aus vorwärts. Schaltung schön sauber gemacht, neue Röllchen rein und eingestellt macht stolz und ein tolles Fahrgefühl. Antrieb neu macht wahrscheinlich spürbar schneller.
Die Räder in meiner Familie sind alle neunfach geschaltet, weil da das meiste untereinander Tauschbar ist.
Viel Spaß und Erfolg,
Christian
Diesen Zugang kann ich nur unterstützen.
Wir haben in unserem reichhaltigen Fuhrpark fast nur alte Räder. Deines wäre unter den jüngeren. Die bekommen, was sie brauchen, aber nur wenig prophylaktisch. Wozu auch? Eine gewisse Ausnahme ist dabei natürlich eine geplante längere Radtour, am besten durch abgelegene Gegenden. Aber auch da werfe ich nichts unnötig weg. Ich habe z.B. mein (wohlabgehangenes) Liegeradl für die Radltour in Frankreich, nur ca. 1000km, aber oft durch einsame Gegenden geplant, durch geschaut. Ich dachte, nach 13000km werden Kette und Kassette hinüber sein. Die Schaltung hat auch schon gesponnen. Etwas Sprühöl und Feinöl in die Schaltgriffe und ein paar Kleinigkeiten, und das Radl läuft wieder wie neu. Kette und Kassette bleiben also.
In deinem Fall würde ich, weil wohl abgerockt, Kette und Kassette tauschen, wenn es an der Zeit ist (dazu kann es lange brauchen), die Bowdenzüge und die Seile. Bremsklötzchen, ja, klar, wenn sie abgenützt sind. Der Rest ergibt sich. Ein Tretlager, aus dem eine braune Suppe tröpfelt, würde ich auf Tour auch lieber getauscht haben, auch wenn niemand sagen kann, wann es wirklich den Löffel abgibt.
Also mein Rat: Take it easy!
lg!
georg