Die Gewindelänge an Speichen ist ca. 10 [mm], genau: 10.0 +- 0.5. Damit ergeben sich bei einer Steigung von 0.45 (gilt für für 1.8, 2.0, 2.3, 2.6 dicke Speichen) ==> ca. 22 Gewindegänge. Nun ist die Speiche im Prinzip eine Dehnschraube mit großer Schlankheit. Bei einer Standardschraube benötigt man 5 1/2 Gewindegänge für die Festigkeit (Minimum bei Flachmuttern sogar nur 3 1/2 Gewindegänge). Rechnet man das gleiche Maß (5 1/2) nochmal dazu für etwaige Toleranzen und zum Einstellen der Speichenspannkraft, dann verbleiben immer noch ca. 11 Gewindegänge (knapp 5 [mm], die man verwenden kann, um zu kurze Speichenlängen durch Ungenauigkeiten (wie falsch angegebene, falsch gemessene, oder geringfügig andere Naben-Lochkreise bei Nabentausch) aus zu gleichen. Die Gewindelängen im Nippel können wohl verschieden sein, so daß man generell nicht davon ausgehen kann, daß längere (12, 14, 16...) Nippel auch längere Gewinde haben. Sie können länger sein, müssen es aber nicht. Darauf haben die vohergehenden Beiträge schon hingewiesen.
Natürlich muß man sich das im Einzelfall sorgfältig überlegen, denn die Gewindelänge im Nippel muß auch mitspielen. Das gilt auch für den Fall, daß man Speichenlängen mit geringem Unterschied re /li hat. Bei Differenz 2.0 kann man z.B. auch nur die kürzere Länge für alle Speichen wählen. Das ist aber nur eine Anregung, was jemand dann für sich entscheidet, geht auf seine eigene Kappe. Die häufig angegebene Formel für die Speichenlänge beruht auf einfacher analytischer Geometrie (Die Wurzel aus dem räumlichen Pythagoras reduziert das 3D-Problem auf ein 2D-Problem und dann hat man nur noch eine Dreiecksseite mit dem Cosinus-Satz zu berechnen, das geht alles sehr gut mit einem Taschenrechner). Klingt einfach, aber wer schon lange keine Berechnungen gemacht hat, kann schon mal ins Schwitzen kommen. Pisa läßt grüßen.
Es sei noch darauf hin gewiesen, daß die Speichenlänge bei einer abgewinkelten Speiche bis zum Ende des Radius (z.B.Radius 2.0 [mm] bei einer 2.0 [mm] dicken Speiche) am Speichenbogen gemessen wird. In manchen Speichenlängen-Formeln findet sich zur berücksichtigung der Speichendicke noch ein "+ 1.0" zusätzlich außerhalb der Wurzel. Das habe ich bisher noch nie so benutzt. Meine nach der Formel (s.o.) gerechneten Speichen waren bisher passend und die gebauten Laufräder haben problemlos gehalten (abgesehen von denen, die ohne Spannkraftmesser gebaut worden waren; solche Laufräder gibt es aber nicht mehr).
MfG EmilEmil