Hallo Reisefreunde
Bereits 4 Wochen radeln wir nun durch das Land von Ho Chi Minh. Nun wird es mal Zeit einen kleinen Lagebericht aus Vietnam abzugeben.
Vietnam hat zahlreiche super Highlights, wie Ha Long Bucht, Ha Noi, Mai Chau, Sa Pa, oder Hue. Vor allem die Ha Long Bucht und auch Hue, wo wir uns gerade befinden, haben es uns schwer angetan.
Leider ist Vietnam jedoch kein einfaches Reiseland fuer Individual Touristen, welche sich fernab der grossen Touristenorte bewegen wollen. Seid dem ersten Tag heisst es fuer uns genau nachfragen, wenn es um Hotelpreise, Essen oder den normalen Einkauf geht.
Zwischen Vinh und Hue gab es einige Hotels, welche zwei unterschiedliche Preisklassen bereit hielten. Die eine fuer Vietnamesen die andere fuer den weissen Mann. Da kann es dann schon mal vorkommen, das der weisse Mann fuer ein und den selben Raum gut das doppelte, ja sogar manchmal das dreifache zahlen soll. Wobei die Raeume nicht im Ansatz den Preisvorstellungen der Besitzer gerecht wurden. Verhandeln war hier besonders schwer.
Ein weiteres ist das feilschen um Essenspreise. Geht man in ein Restaurante und fragt vorher nicht nach dem Preis, so kann es auch hier schon mal vorkommen, das eine Nudelsuppe, welche so im Schnitt 15.000 V-Dong kostet, mit 50.000 v-Dong in Rechnung gestellt wird. Das auch bei Menschen, welche doch so freundlich am Anfang waren und ganz unschuldig aussahen. Auch beim Einkauf von Lebensmitteln, werden gerne dem Auslaender erhoehte Preise genannt. Wasser kostet im Schnitt um die 7000 v-Dong. Dies wurde uns dann schon fuer gut 20.000 V-Dong verkauft. Am besten ist in solchen Faellen immer, einfach auf den viel zuhohen Preis zu verweisen und zu gehen. Dann brutzelt der Preis meist von alleine. Nicht immer, aber meisten.
Ein anderes grosses Aergernis ist Ihre "Mentalitaet" bzw Distanzlosigkeit. Ich bin mit einem Liegerad unterwegs. Wenn ich von diesem absteige, dann kann es schon vorkommen, das von der anderen Seite ein Vietnamese aufs Rad aufsteigt. Bereit zum losfahren. Ganz selbstverstaendlich. Eines Abends stand ich mal auf dem Balkon und erfreut mich ueber der Vietnamesen, welcher dort mit dem Liegerad unterwegs war. Endlich ein Gleichgesinnter dachte ich noch. Doch die Freude waehrte nur kurz, denn es war mein Liegerad. Dieses hatte ich bei sehr netten Besitzern in der Hotelhalle abgestellt. Waehrend diese seelenruhig vorm Fernseher sassen, machte ein anderer Gast eine Testfahrt mit meinem Fahrrad.
Wir muessen leider feststellen, das dieses Verhalten nicht regional bedingt ist, sondern sich immer wieder ereignet.
Auch der Verkehr in Vietnam ist brutal Kompromisslos. Hier achtet keiner auf den anderen. Da wird aus Seitenstrassen eingebogen, Vorfahrten genommen und bei Gruen fuer Fussganger muss der halt sehen wie er ueber die Strasse kommt. Rot ist hier auch mehr eine Empfehlung als ein muss. Und er Fussgaenger ist der letzte in der Rangliste.
Auch wurden wir schon vier mal, darunter einmal aus einer Beerdigung heraus, mit Steinen beworfen. Zwei mal erwischten wir die Werfer, welche dann ganz Kleinlaut wurden.
All diese Vorkommnisse sind nicht die Regel. Jedoch vernichten sie ein angenehmes Reisen und entspannen. Es heisst sich jeden Tag auf neue Dinge einstellen zu muessen. Wer also nicht Ha Long , Hue, Hoi An oder das Mekong Delta sehen will, der radle am besten ueber Laos und Kambodscha. Oder er nehme ein Bus fuers Reisen. Wie gesagt in den Touriorten ist alles schick und schoen. Fernab davon ist es schon mal spannend bis aetzend.
Der gesamte Text spiegelt nur unsere Meinung und unser Erlebtes wieder. Was habt Ihr in vietnam erlebt?