Das ist schlimm, und es nervt. Auch wenn Du gerade emotional noch sehr in der Geschichte drinsteckst (schließlich bist Du noch in der Gegend), solltest Du hier nicht zu stark verallgemeinern.
Die Türkei ist nicht einfach "die Türkei". Dazu ist das Land viel zu groß und die Gesellschaft zu gespalten: in einen modernen Teil, der sich hauptsächlich in den westlichen Ballungsräumen wiederfindet, und einen traditionell-religiös geprägten konservativen Teil, der den Osten (dort auch die Städte) dominiert.

Du hast das Land durchquert, und wenn Du zurückdenkst an die westlichen Landesteile, werden Dir rückblickend viele Unterschiede zum "wilden" und armen Ostanatolien auffallen.
Man kann m.E. schon relativ allgemein sagen: je weiter nach Osten Du in Anatolien kommst, desto konservativer und tendenziell frauenfeindlicher wird die Gesellschaft. Die Rolle der Frau wird dort deutlich anders gesehen als bei modernen aufgeklärten Türken aus den westlichen Landesteilen. Wenn man mit mehreren unterwegs ist, kriegen die Frauen der Gruppe auch immer die meisten Steinwürfe ab, ansonsten der der hinten fährt. Eine wichtige Maßnahme wäre, dass Du nicht hinten, sondern direkt vor Deinem Reisepartner fahren solltest, so dass er Dir "Rückendeckung" geben kann. Die feigen Jungs werfen ja immer von hinten und haben mehr schiss vor Männern.
Wir sind damals weiter nach Syrien, und das Problem hatte sich nach der Grenze schlagartig erledigt. Ich wünsche Euch, das das im Iran genau so ist (die Erfahrungsberichte hier im Forum deuten ja darauf hin) und Ihr die unangenehmen Erlebnisse bis dahin einigermaßen verarbeiten konntet. Sonst bräuchtet ihr wirklich eine Auszeit, bevor ihr Euch wieder richtig auf was Neues einlassen könntet. Für den Fall würde ich noch Georgien in Erinnerung rufen. Das ist nicht weit weg, nicht muslimisch, und am Schwarzen Meer sind die Temperaturen auch noch ganz angenehm.

Viel Glück

zaher