2. Gibt es zusätzlich zu den Tips im Radreise-Wiki und diesem Forumsbeitrag "Insider-Infos" zu Sehenswürdigkeiten an oder etwas fernab der Radstrecke, die man gesehen oder erlebt haben muss oder die entgegen den allgemeinen Infos nicht lohnen?
Ich weiß jetzt nicht alles, was wo geschrieben steht. Den Radweg als solchen kenne ich auch nicht (oder in Teilen nur), kann nur über den Abschnitt Arcachon bis Donostia und etwas Hinterland berichten. Im Bassin d'Arcachon kann man Austernparks besuchen, das ist aber Gezeiten-abhängig. Näheres regelt man vor Ort bei Austernzüchtern oder lokalen Tourismusbüros. In Gujan-Mestras gibt es ein Haus der Auster (Museum). Im August gibt es auch den Austernmarkt. Am 14./15. August gibt es das Fest des Meeres - im gesamten Bassin d'Arcachon drumrum - natürlich besonders in Arcachon selbst.
Ebenfalls in G-M gibt es ein Aqualand, typisch frz. großes Spielvergnügen im Wasser für Kinder, deren Eltern Lautstärke ertragen können. Ebenso gibt es einen Freizeittierpark mit Spielmöglichkeiten für Kinder sowie einen Kid parc (Abenteuerinsel). Eine Besonderheit hatte ich in G-M erhalten: Schokolade und Bonbons auf Salzbasis. Muss man mal schauen, ob es die Confiserie noch gibt.
Unweit von G-M im Osten gibt es das Naturschutzgebiet Le Teich im Eyre-Mündungsdelta. Dort kann man Vögel beobachten in einem Ornithologiepark (Haus der Natur ist Eingang). Die haben auch schöne Spielsachen rund um die Natur in der Boutique. Das Flussdelta ist berühmt für Kanu-Touren. Nur so kann man das Biotop kennen lernen - mit Rad sieht man fast nichts. Noch mehr Vogelwelten gibt es auf der Île aux Oisseaux zu bewundern.
In Arès gibt es den OVNI-Port - das ist der einzige "offizielle" Landeplatz für "fliegende Untertassen" der Welt. Benachbart in Andernos gibt es einen Kletterpark. Noch etwas Exotisches: In Arcachon gibt "Dingo Velos" auszuleihen - diverse lustige Spezialräder, weiß aber nicht, ob es das noch gibt.
Südlicher kommt man natürlich an der berühmten Wanderdüne von Pilat vorbei. Da sollte man dann auch etwas mehr Zeit einplanen, sofern nicht ohnehin dort einen Tag verweilt. Viel weiter südlich gibt es bei Léon einen kleinen See mit einem Naturschutzgebiet, das man ggf. verpasst.
Biarritz ist Edelseebad aus vergangenen Zeiten, Bayonne hingegen ohne Meer uriger und echt baskisch pittoresk. Schinken und ein Besuch einer Chocolaterie sind Pflicht. Außer in Bayonne kann man auch in St-Jean-de-Luz Fachwerkhäuser bewundern.
3. Wir haben Bekannte in San Sebastian/Donostia/Spanien, die wir gerne per Rad besuchen würden: Tom72 beschrieb dankenswerterweise eine Route ganz in Küstennähe. Hat jemand Erfahrung mit einer Pyrenäen-Überquerung, die von z.B. Bayonne/Biarritz abzweigt und in ca. 50 km Distanz vom Atlantik entfernt die Pyrenäen durchquert, so dass auf der Urlaubsreise auch 'mal "Berg-Pass-Feeling" aufkäme? Voraussetzung wäre allerdings zur Sicherheit der Familie und dem einfacheren Schieben des Kleinen auf Steigungsstrecken, dass es sich praktisch durchweg um v e r k e h r s a r m e Straßen handelt. O.k. wäre unter obigen Bedingungen evtl. überhaupt auch eine "kleine Rundtour" Pyrenäen...

Erfahrung habe ich nur teilweise, aber manches ist in pendenter Planung: Ab St-Jean-de-Luz kann man ins Binnenland eine kaum beachtete Route fahren - auch als Rundkurs über Ascain, Sare, Bera de Bidosa. Es gibt auch eine Pilgergrotte bei Sare, dazu muss man aber eine gesonderte Stichstraße fahren. Zuvor gibt es am Col de St-Ignace (169 m) eine touristische Panorambahn (fast) zum Gipfel La Rhune (901 m). Von Bera dann entweder zurück zur Küste oder über die mir bekannte Binnenroute: über Lesaka, einem baskischen Vorzeigedorf (auch Trachten), über den Puerto de Aritxulegi (450 m) nach Errenteria. Sehr schöne, einsame Strecke, typisches West-Pyrenäen-Feeling, aber schon etwas anstrengend (es wohl zwei Hochpunkte). Man sollte versuchen, vor Errenteria bei Elizalde über die GI 3671 abzuzweigen, um dann nach Donostia einzufahren - durch Errenteria durch und weiter ist eine ziemliche Verkehrs- und Hafenindustriehölle.
5. Wir werden voraussichtlich eine Woche noch stationär in der Region Donostia/San Sebastian verbringen; dort würde uns auch ein Auto zur Verfügung stehen. Hat jemand Ausflugs-/Wander-/Fahrradtouren-Tips für diese Region?
Das Hinterland von Donostia mit Auto zu bereisen bedeutet ja eigentlich eine riesiges Gebiet. Eher was für naturverbundende Radel-Tour: Das ursprüngliche Urumea-Tal befahren, über den Usateguieta-Pass kann man einen Rundkurs über Tolosa machen, kommt dann aber in verkehrsreiche Gegenden. Es gibt natürlich noch viel mehr Möglichkeiten, aber es wird dann auch schnell zu schwierig mit Radfamilie. Eine absolut entlegene Gegend - dann mit Auto zu erreichen - ist die Sierra de Urbasa mit Urwäldern. In Etxarri-Aranatz gibt es einen recht guten Camping an der Basis zur Urbasa-Region. Dort kann man auch Kanu- und Rafting-Touren organisieren. Viel wilde Küste gibt es westlich von Donostia. Auch der Rio Oria lohnt im unteren Bereich einen Besuch.
Es gibt im Baskenland zwar sehr einsame Straßen, die besser befahrenen Straßen sind aber extrem mit Autos befahren, nicht zueltzt weil die Basken neben den Katalanen die reichsten "Spanier" sind. Gleichzeitig sieht man aber auch mehr Rennradler als irgendwo sonst in Spanien.