Moin,
ich war etwas über 17.000 km in Afrika mit dem Rad unterwegs und dazu etwa 4.500 km per Anhalter. Ich finde Afrika eignet sich gut zum Reisen mit dem Rad, aber ein paar Dinge muss man beachten.
Wenn Du schon mit dem Rad Richtung Cairo fährst, wirst Du Dich langsam dem Chaos nähern. Fliegst Du dorthin, wirst Du vom Verkehr schockiert sein. Man fährt hier nicht nach Regeln, sondern pragmatisch. Wenn man z.B. hierzulande in einen Kreisverkehr fährt und "links abbiegen" müsste, fährt man halt den Kreisel drei Viertel gegen den Uhrzeigersinn. In Ägypten fährt man durchaus auch mal ein Viertel im Uhrzeigersinn gegen alle anderen Autos.
Schau auch mal, wie lange Du in einer deutschen Großstadt mit dem Auto fahren kannst ohne anzuhalten. Ich bin mal eine Stunde mit dem Taxi durch Cairo gefahren und der Fahrer hat nie gehalten. Der ist nie schnell gefahren (max. 40 km/h), aber er hat nicht ein einziges Mal bis zum Stillstand abbremsen müssen. Ich dachte anfangs, ich könne hier keinen Kilometer mit dem Auto ohne Unfall fahren. Hier fährt einfach alles kreuz und quer und verständigt sich durch Hupen. Was das Hupen aber jeweils bedeutet, versteht man nicht so schnell.
Autofahrer in Afrika sind nicht unbedingt an Radfahrer gewöhnt bzw. rechnen oft damit, dass diese bei Begegnungen die Straße verlassen. Wenn es hinter einem hupt, kann das zum Gruß sein. Es kann aber auch sein, dass ein LKW von hinten kommt, der gerade selbst überholt wird und weder ausweichen noch rechtzeitig bremsen kann. Ohne Rückspiegel wäre ich vermutlich schon tot.
Was die erwähnte Wüste angeht, unterschätze den Wasserverbrauch bei hohen Temperaturen und niedriger Luftfeuchtigkeit nicht. Ich habe in solchen Regionen etwa 13 Liter täglich im Schnitt getrunken, ohne tagsüber noch Urin zu produzieren.
Gruß
Wolfgang