Na, es liegt doch auf der Hand, daß nur Bauteile durch eine Kraft belastet werden, die dieser Kraft auch ausgesetzt sind.

Beispiel radiale Einspeichung: Kann man nur bei Vorderrädern mit Felgenbremsen machen, weil nur dort eben kein Drehmoment von der Nabe über die Speichen zur Felge übertragen werden muß. Beim Bremsen fühlt sich's jedoch genau so an wie ein dreifach Gekreuztes. Das Drehmoment/Bremsmoment, das am Reifenaufstandspunkt wirkt, ist also in beiden Fällen gleich.

Rahmentorsion findet zwischen dem vorderen und hinteren Ende des Rahmens statt, also zwischen Lenkkopf und Ausfallenden, und wird normalerweise (Wiegetritt) in der Mitte des Rahmens, am Tretlager eingeleitet. Wenn du das Fahrrad im Stand schräg hältst und mit dem Fuß gegen das Tretlager drückst, biegt sich das seitwärts aus. Vorder- und Hinterbau werden dabei gegenläufig tordiert. Würdest du stattdessen den Lenkkopf irgendwo fest einspannen und am Hinterbau das gleiche Drehmoment aufbringen, würde der Rahmen über seine gesamte Länge in einer Richtung tordiert und wäre damit viel weicher, würde sich viel weiter verformen.
Genau das gleiche gilt auch für den Einradanhänger. An den Ausfallenden angekuppelt tordiert er den Rahmen auf ganzer Länge bis vorne zum Lenkkopf, wo du über die Lenkstange und Gabel das Gegenmoment einbringst. Wäre er stattdessen mittig am Lenkkopf angekuppelt (was aus nachvollziehbaren Gründen nicht möglich ist), wäre die Rahmentorsion Null.