Wenn das Fahrrad dauerhaft bei Wind und Regen zu jeder Jahreszeit im Freien steht, mag vielleicht eine Versiegelung hilfreich sein, da sich dann evtl. mehr Feuchtigkeit ins Rahmeninnere verirren kann. Mir ist bislang keiner der in der Familie vorhandenen Stahlrahmen an Korrosion von der Innenseite zugrunde gegangen (Lebensdauer durchaus mehr als 20 Jahre).
Bei normalen "Baustahl-Rahmen (CroMo mit Wandstärken 0,8 - 1,2 mm) ist das richtig.
Echte Schätzchen aus dünnwandigem Geröhr (0,45 - 0,6 mm) haben da schon weniger Fleisch zum zusetzen.
Und mal ganz nebenbei: Einen nackten Rahmen eben mal mit tauglichem Mittel durchzusprühen (alles ölig-haftende ist da tauglich), dauert ca. 15 min, also ein absolut überschaubarer Aufwand. Die Gewichtszunahme des Rahmens dürfte dann bei ca. 50 - 80 Gramm liegen - holt man mit Alu-Schräubchen locker wieder raus.
So'n Rahmeninneres unterliegt keinerlei direkten Umwelteinflüssen oder mechanischen Belastungen (Kratzer, Scheuerstellen, Schellen, etc.), so dass einmaliges Fluten genügt. Da muss nichts jährlich oder sonst "regelmäßig" nachgearbeitet werden. Wichtig ist lediglich, ein proffessionelles Mittel zu nehmen - Korrosionsschutz-Depot wurde als Bezugsquelle ja schon genannt.
Die Gründe gegen eine solche Behandlung sind alle "richtig". Wenn es den Besitzer des Rahmens aber beruhigt, dann soll er es machen. Letztlich nützt es mehr als es schadet - auch ein Rostsuppe-versifftes Innenlager sieht beim Ausbau nicht schön aus.
Rostschutzbehandlung in Stahlrahmen hat in etwa denselben Esotherik-Faktor wie Felgenmaulweite und Reifenflankenbrüche - es trifft einige wenige und die machen dann "Panik".....
P.S.: Meine Stahlrahmen sind alle innerlich Rostschutz-behandelt
