Und es handelt sich um ein Lastenrad. Da kommen ganz andere Kräfte zusammen als bei einem einfachen Rad.

Allgemein kann, denke ich, jeder Hersteller nur schätzen, was halten wird und was nicht. Die bestimmungsgemäßen Belastungen lassen sich mit ihren Auswirkungen berechnen, das Schlagloch, durch das damit gefahren wird, nicht. Dazu kommt, dass "unkaputtbar" eine Illusion ist. Auch "stabil" ist kein absoluter Begriff.

Das Tandem, auf dem meine behinderte Tochter und ich gestern von einem Autofahrer umgefahren wurden, zeigt das gut: In 17 Jahren haben wir 2 Rahmen verbraucht. Den ersten habe ich nach dem zweiten Riss aus getauscht, den zweiten musste ich letztes Jahr schweißen lassen. (Dass jetzt der zweite Rahmen endgültig gestorben ist, hat nichts mit der Rahmenqualität zu tun.) Diese Haltbarkeit ist für ein Tandem mit relativ niedrigem Durchstieg bei unserer relativ hohen Beanspruchung nicht schlecht, auch wenn sie natürlich steigerbar wäre.
Bei einem Paar, das nur im Sommerhalbjahr ab und zu mit dem Tandem ein paar ebene Kilometer zum nächsten Cafe rollt, wäre wahrscheinlich gar kein Schaden auf getreten.

Auf das Lastenrad übertragen würde ich sagen, dass man durchaus das Sattelrohr aufreiben kann, dieses aber dadurch sicher, wie vor mir geschrieben, etwas geschwächt wird. Wenn wenig, schonend und nur wenig beladen damit gefahren wird, wird es lange brauchen, bis das Rad den Löffel abgibt. Wenn ich das Lastenrad aber lange fahren oder wirklich belasten will, würde ich allenfalls so viel ausreiben, dass ich gerade die nächstgrößere Stütze hinein bringe, mehr auf keinen Fall. Ein Sattelrohr mit zu geringer Wandstärke lässt sich nicht einfach wieder schweißen.

lg!
georg