2mm Wandstärke sind aus eigener Erfahrung, unter anderem mit dem nun seit fünf Jahren nicht geschonten Alltagsrad, für diese Lasten geeignet. Sagt auch Giant, die mein Seek 2 für 160kg freigeben.
Der gesunde Menschenverstand, zumindest in Mitteleuropa, würde mich zwar vermuten lassen, das sich der Konstrukteur des Rahmens bei den Abmessungen etwas gedacht hat. Tatsächlich ist aber dieses "Cargo Bike Monkeys Radlader" in Griechenland entwickelt worden ist und auch ganz bewusst aus am Markt verfügbaren Rohren für industrielle Zwecke, nicht speziell für Fahrräder gedachtes Material.
Und daher sehe ich das griechische Ding eben nun auch aus der deutschen Perspektive. Statt es sich einfach zu machen und 29 auf 27,2 zu adaptieren, will ich es auf 30,9 reiben und es ist genug Material über.
Der ganze Akt mit der Sattelstütze ist übrigens auch teuer.
Zwei Reibahlen, um von 29 auf 30,9mm zu gelangen, kosten 60 Euro. Ein großes Windeisen 20 Euro. Die neue Sattelstütze (Thomson Elite 30,9 mit Setback) etwas unter 80 Euro. Bei Wahl einer preiswerteren Stütze sind immer noch 30 Euro zu rechnen, macht also 110-160 Euro zuzüglich Arbeitsaufwand.
Zusammengefasst ist an dem Rad manches falsch, vieles richtig (denn geil isses trotzdem) und die Mühe es herzurichten gleicht einer Selbstkasteiung. Das lasse ich mir dann eben auch etwas mehr kosten. Unterm Strich bleibt es im Plus, denn ich bekam den Schrotthaufen für kleinstes Geld.
Hallo cterres!
Ich verstehe. Bei dem Radl waren die Griechen entweder vorsichtiger, als nötig, oder sie hatten gerade keine anderen günstigen Rohre bei der Hand. Da die Legierung radtauglich und nicht irgendeine Billiglegierung ist, gehe ich davon aus, dass das Rohr auch mit Aufreiben und 2mm Wandstärke halten wird. (Mit hochwertigst verarbeiteten Rahmen würde ich so einen Rahmen nicht vergleichen, da bei diesen nach dem Schweißen der Rahmen noch einmal auf eine genau definierte Temperatur angewärmt wird, um Spannung zu verringern. Das bringt ein kleiner Hersteller wohl nicht zusammen. Mit etwas dickerem Material lässt sich das aber gut ausgleichen.)
Zur Tiefe, bis zu der du aufreibst: Ideal wäre es, wenn du die Sattelstütze bis, sagen wir, 5cm unter die Schweißnaht des mittleren Rohres am Sattelrohr einschieben könntest. 7-10cm wären natürlich besser. Dann trägt die Sattelstütze mit, wenn nötig. (Mit dem mittleren Rohr meine ich das vordere Oberrohr, das nach hinten hin schräg abfällt.) Von der Statik her ungünstig würde ich es einschätzen, wenn du mit dem Aufreiben genau im Bereich dieser Rohrverbindung aufhören würdest. Dann schwächst du das Rohr exakt an dem Punkt, wo Biegekräfte eingeleitet werden (auch wenn sie durch das Design begrenzt werden, sie sind da), und das Rohr durch die Schweißnaht geschwächt worden ist. Da würde ich mir genau überlegen, in welcher Tiefe ich mit dem Aufreiben aufhören will. Die Sattelstütze lässt sich, wenn sinnvoll, ja auch leicht abschneiden.
Kannst du keine Reibahle ausborgen? Wenn nicht beim Radhändler (die haben meistens nur wenige gängige Maße, kaum verstellbare), dann doch bei metallverarbeitenden Betrieben. (Wenn eine Firma keine passende verstellbare Reibahle hat, kannst du fragen, ob sie wissen, welche andere eine hat. Sie wissen meistens, wer was macht.)
Als ich nach dem Schweißen des Tandemrahmens beim Schweißspezialisten in Graz das Sitzrohr aufreiben musste, hat mich das nicht einmal extra Geld gekostet. Aber der Chef dort ist auch besonders nett und hilfsbereit.
lg!
georg