Unter z.B. :
https://www.anzugsmoment.de/anzugsmoment/finden sich die Andrehmomente für Regelgewinde aus Stahl mit Hinweisen für die Festigkeitsklassen. Wenn alternative Werkstoffe verwendet werden, gibt es auch Aussagen, welche Festigkeitsklasse diesem Werkstoff entspricht. Z.B. soll man für Aluminium-Schrauben die Werte für die Festigkeitsklasse 5.6 verwenden u.a. Außerdem gibt es eine Tabelle über die Vorspannkräfte der Schraubverbindung, wenn das angeführte Andrehmoment anliegt.
Ob dann die Verbindung bei einer Reibziffer (Größe = 0.2 ?) fest genug ist (Axialkraft Fa = Reibziffer x Klemmkraft = Vorspannkraft), kann ich nicht aus dem Ärmel schütteln. Da müßte man sich mal detaillierter mit beschäftigen.
Für das Andrehmoment kann man ganz gut eine Abschätzung machen:
Moment = Handkraft x Hebelarm
Die Handkraft ist ca. 100 bis 200 [N] (Ein kleinerer Koffer 10 [kg] bis zu einem großen Koffer 20 [kg]).
Der Hebelarm kann an einem Inbus-Schlüssel mit einem Maßstab bestimmt werden (z.B. mein 4 [mm] Inbus hat 5 [cm] = 0.05 [m] wirksamen Hebel; das ergibt für jemand wie mich, der einen großen Koffer heben kann, also
200 [N] x 0.05 [m] = 10 [Nm] Andrehmoment). In der obigen Quelle angegeben ist ein Andrehmoment 6.03 [Nm] für eine Schraube M5 der Güte 8.8 . Dafür muß ich mich beim Andrehen schon etwas zurückhalten.
Die Vorspannkraft wäre dann 6387 [N], mit dem Reibwert 0.2 gibt das 1277.4 [N] für die Axialkraft. Mit einem Reibwert von 0.15 sind es 956.05 [N]. Eine 100 [kg] Fahrerin bräuchte eine Axialkraft von ca. 1000 [N] und würde damit schon durchrutschen. Die von @Sickgirl erwähnte Carbon-Montagepaste könnte das evtl. gerade noch heilen. Aber, wie angedeutet, der Reibwert ist hier noch eine "offene" Baustelle. Denn der muß auch evtl. Abminderungen durch eine schlecht konstruierte Klemmung verarbeiten können.
Meine Überlegungen sind sicher nicht endgültig, aber vielleicht Anlaß, daß man sich um die meist vernachlässigten theoretischen Grundlagen kümmert.
MfG EmilEmil