Sehr schön, daß Du die Ausführungen "schweizer-fn" hier erwähnst. Das
Wesentlich daran ist z.B., daß eine zulässige Pressung (Pressungsverteilung "Streifenförmig, Cosinus-förmig, Gleichmäßig") in die Überlegungen eingeflossen ist. Selbst ein Laie würde, wenn er die Wahl hätte, die gleichmäßige Verteilung wählen. Für diesen Fall müßte der Teil der Klemmschelle (etwa Rechteck-Querschnitt), der mit der Spannschraube (dem Schnellspanner) zusammen gezogen wird, vor dem Spannen eine leichte Abweichung von der Kreis-Form haben, so daß nach dem Spannen die Sattelstütze Kreis-förmig umschlossen wird. Ein analoges Problem gibt es bei Kolbenringen, wo dessen theoretische Lösung mit gutem Erfolg Eingang in die Praxis gefunden hat.
Eine Abweichung von der Kreis-Form gibt es für die Herstellung der Spannschelle (Mit 1 Schraube oder 2 Schrauben, bei breiteren Klemmflächen 2 oder 4 parallele Schrauben) aus Kosten-Gründen nicht (Was durchaus sinnvoll sein kann, wenn die Kosten-Nutzen-Relation stimmt).
Ich (IMHO) vermute daher eine Cosinus-förmige Verteilung, die an den Rändern abgeschnitten ist ("Cosinus-förmige Streifen-Verteilung"). Mit den Mitteln moderner Meßtechnik kann die anzuwendende Verteilung ohne großartigen Aufwand bestimmt werden. Von den Herstellern der Fahrrad-Industrie ("Det hamm wa noch nie gemacht, waa !" und "Was bis gestern gut (?) war, kann heute nicht rückständig sein") erwarte ich keine Vorstöße in Richtung besserer Technik. Andererseits bin ich nicht auf der Seite von "Neue Technik auf Teufel komm raus", wobei der Preis manchmal völlig egal ist. Die Gruppe mit der Charakterisierung "Es war schon immer etwas Besonderes, einen teuren Geschmack zu haben" scheint sich in permanentem Wachstum zu befinden.
Bodenhaftung ist für mich angesagt. Wirkliche Fortschritte verschwinden häufig in der Schublade, weil den Designern mit ihren Flatulenzen (die erfinden gern auf spektakuläre Weise das Rad zum tausendsten Male erneut) die Optimierung vorhandener Technik nicht genügend Stoff bietet, um darauf aufmerksam zu machen. Den meisten Käufern(innen) ist die Technik eh Banane.
Die Zukunft des Fahrrads wird aber von den Pedelecs (Elektro-Mopeds) bestimmt. Da wird alles, was am Fahrrad eigentlich gut ist, in die Tonne gekloppt. Für mich ist es nur eine Frage der Zeit, wann z.B. das Speichenrad in dem augenblicklichen Zusammenbau (Nabe, Stahlspeichen, Felge) verschwindet. Mehrgewicht von Kunststoff-Rädern ? Das bügelt der Motor schon wechch....
Ich habe mich hier etwas ausführlicher geäußert, weil ja hin und wieder ein Gegensatz zwischen Theorie und Praxis konstruiert wird, den es einfach nicht gibt. Die Hauptursache für solche Thesen liegt in den mangelnden Kenntnissen, meistens aber in der geistigen Trägheit dieser Mythen-Schmiede. Deutschland ist besonders gefährdet, weil fast jeder (Das sind alle bis auf endlich Wenige !) mit diesem Besserwisser-Gen ausgestattet ist. Das Internet begünstigt solche Menschen: Denn je weniger Kenntnisse, desto heftiger und lautstärker (impertinenter) ist der Auftritt.
MfG EmilEmil