Das Entlüften braucht man eigentlich recht selten. Luft kann ja nur bei einem Defekt ins System rein kommen (Bremsleitung kürzen ist ja kein Defekt, da ist ein Entlüften anschließend ja auch sehr wahrscheinlich nötig). Wenn denn, schau erst mal, ob irgendwo am Bremssattel, oder am Griff etwas ganz minimal ölig ausschaut. Dann liegt eine Undichtigkeit vor, da kann man dann unterwegs normalerweise nicht mehr machen (Bremsgriff, oder Bremssattel habe auch ich nicht unterwegs dabei

). Anfang des Jahres hatte ich bei der vorderen MT4 das Problem, das kein richtiger Druckpunkt mehr da war, ein Entlüften war auch nicht erfolgreich. Habe dann festgestellt, nach Demontage des Bremsgriffs, das dieser hinter der Lenkerklemmung, ölig feucht war. Daher habe ich nun auch auf die MT5 gewechselt.
Wenn denn mal ein Entlüften nötig ist, den Untergrund wo das Rad steht, mit was saugfähigen auslegen, bzw. das Ganze draußen machen. Auch genügend Tücher bereit legen, die Scheibe u. den Bremsgriff am besten damit "abdecken". Wenn nix daneben geht, ist alles gut, aber wenn doch...
Die Schraube oben am Ausgleichbehälter (EBT-Entlüftungschraube) sollte man direkt griffbereit haben, sowie wirklich nur ganz leicht anziehen (0,5NM!). Eine abgenudelte Schraube wieder raus zu bekommen, ist eine echte Quälerei...

Idealerweise hat man auch eine als Ersatz parat liegen...
Was hin wieder mal vorkommen kann, ist, das der Bremssattel neu ausgerichtet werden muss. Zumindest war dies bei mir schon mal hin und wieder der Fall.
Das neu ausrichten sollte man nur mit neuen Bremsbelägen machen (!!!), da die alten evtl. minimal schief abgenutzt sein können bzw. sind. Die alten Beläge kann man nach dem Ausrichten wieder einsetzen (linken u. rechten Belag merken!), evtl. schleift es die ersten Kilometer ein bisschen.
Zum Ausrichten (vorher prüfen, ob das Laufrad wirklich richtig gerade in den Ausfallenden sitzt und die Scheibe keinen Schlag hat), die beiden Befestigungsschrauben vom Bremssattel (nicht die beiden Schrauben, mit denen der Adapter am Rahmen bzw. den verschiebbaren Ausfallenden befestigt ist!) soweit lösen, das der Bremssattel sich leicht hin und her bewegen lässt. Dann den Bremsgriff mehrfach betätigen (Pumpen) und mit z.B. einem Spanngurt (o. Pedalriemen) fest fixieren. Dann, ohne den Bremssattel zu bewegen, die Schrauben zuerst leicht handfest wieder anziehen, dann mittels Drehmomentschlüssel auf 6Nm anziehen. Dann den Bremsgriff entspannen, sowie die Bremse überprüfen, ob die Scheibe ohne Schleifgeräusche läuft.
Für die Tages-/WE-Touren habe ich nur meine
Werkzeugtasche dabei (das Multitool ist nicht mehr dabei, genauso wie der Bremszug), speziell für die Bremsen sind da nur die beiden gelben Transportsicherungen (bei der MT5 sind je Bremse 2 Stück erforderlich) und 2 Paar Bremsbeläge dabei (sind immer in der Werkzeugtasche drin).
Für die größeren Touren (bei mir 3-4 Wochen max.) im Sommer kommt noch zusätzlich ein kleines Fläschchen Magura Öl (100ml), eine kleine Spritze und einen kurzen (10cm) Schlauch mit. Habe ich aber seit 2004 nicht mehr benötigt, daher wird das Ölfläschchen jetzt auch mal ausgetauscht (war auch leider leicht undicht). Ein T25-Bit (+ Mini-Ratsche) ist sowieso dabei, da ich einige Schrauben gegen welche mit T25-Kopf ausgetauscht habe.
Die Werkzeugtasche wird vor einer größeren Tour und zu Anfang des Jahres mal überprüft und entsprechend ergänzt (Flickenlösung trocknet gerne mal ein...

).
An sich habe ich aber unterwegs eher weniger Probleme mit den Scheibenbremsen, als früher noch (bis 2002) mit den diversen Felgenbremsen (V-Brake). Wenn denn kam ich damit immer wieder ohne große Probleme nach Hause und konnte mich dort darum kümmern. Nach 2-3 Jahren u. 10tkm wirst du über deine Fragen und Ängste hier sicherlich lachen können.
