Danke euch allen für die Infos und Anregungungen.
Nächstes Mal sollte ich mit der Planung und dem Posten wohl wieder etwas früher beginnen, ein Teil der Infos hat mich leider nicht mehr erreicht.
Dafür hat meine Tour eine gewisse spontane Note bekommen. Anders als auf meinen bisherigen Reisen hatte ich keinen genauen Plan, was aber durchaus reizvoll sein kann.
Mehr dazu ev. bei Gelegenheit in einem kurzem Bildbericht.
An dieser Stelle noch ein paar Tipps zu
Montenegro aus meiner Sicht.
Durmitor-Gebirge, Tara-Schlucht, Shkoder-See muß man glaub ich nicht mehr näher ausführen. Auch die Bucht von Kotor mit dem Lovcen (Jezerski Vrh, 1657m) dürfte kein Geheimtipp mehr sein, nichts desto trotz hat mich die Landschaft sehr beeindruckt.
Ein absolutes Highlight war für mich der
Nationalpark Biogradska Gora und die Überquerung des Berges „Zekova glava“ (2117m). Am See (Biogradsko jezero, 1099m) darf man für ein kleines Entgelt sein Zelt aufstellen.
In meiner 1:150.000 Freytag&Berndt Karte ist hier ein Weg nach Berane eingezeichnet, Detailinfos hab ich mir vor Ort geholt. Ein Nationalpark-Mitarbeiter (selbst Mountainbiker) hat mir Tipps gegeben und man kann dort eine Wanderkarte (1:60.000 mit Höhenschichtlinien) für 3 Euro erstehen. Auf einer Jeep-Piste (Touristentouren) geht’s durch schöne Wälder, über herrliche Almböden und entlang von Bergrücken bis auf den Gipfel. Der höchste Punkt selbst ist leider durch eine überdimensionale Sendeanlage verunstaltet, aber der Weg entschädigt. Runter geht’s auf der anderen Seite, z.T. eine etwas steinige Angelegenheit. Insgesamt war die Strecke für mich ganz gut fahrbar, und ich bin an sich nicht der große Off-Roader mit Gepäck, auch nicht allzu gut dafür ausgerüstet. Ganz anspruchslos ist die Gschicht aber natürlich nicht. Nicht vom ersten Abschnitt (beim See) abschrecken lassen, es wird – zumindest großteils – besser.
Die „alte Strasse“ von Podgorica über Lijeva Rijeka nach Andrijevica.
Sie führt über den Vjelernik- (1260m) und den Tresnjevik-Pass (1723m), speziell südlich von ersterem fand ich sie sehr attraktiv weil mediteran geprägt. Nahezu kein Verkehr.
Thema
Wildzelten:
Viele schöne Plätze, es wird toleriert. Wenn man die übliche Umsicht walten lässt – nicht in Sichtweite von Häusern, Zelt nicht schon am frühen Nachmittag aufstellen – mit Sicherheit kein Problem. Ich fragte sogar einmal bei der Feurwehr nach, welche gerade das halbe Tal gezielt niederbrannte, ob ich auf der anderen Talseite mein Zelt aufstellen könne. „No problem, my friend“.
In meinem (Know-How) Reiseführer (2007) steht noch es sei verboten, Mitarbeiter von NP und Tourismus meinten so ein Gesetz existiere nicht. Generell gibt’s in Montenegro noch mehr Freiheiten, man muß sich nicht die Frage stellen, ob es verboten sein könnte, einen Waldweg oder eine Forststraße mit dem Rad zu befahren.
An manchen Touristen-Infos erhält man auch eine Karte: „Wilderness Biking Montenegro – 3000km Biketrails“. Wirkt recht brauchbar (Kurzbeschreibungen und Höhenprofil), schöne Anregungen, für Detailplanung braucht man allerdings besseres Kartenmaterial.
Campingplätze die ev. noch nicht bekannt sind:
In der
Tara-Schlucht bei Gornija Dobrilovina (vom Ort etwas flussaufwärts)
Am
Tresnjevik-Pass (1723m, Matesevo – Andrijevica), direkt auf der Passhöhe
Plav:
www.lakeviews.me Kann ich sehr empfehlen. Jochen, ein Belgier und Weltbürger hat am Plavsko jezero seit heuer einen Campingplatz errichtet. Ein sehr interessanter Typ, er spricht mehrere Sprachen - auch Deutsch - fließend, ist sportlich und was Outdooraktivitäten angeht sehr aktiv und kann viele gute Infos und Tipps geben. Die Gegend (v.a. um Gusinje) wird auch für Sportkletterer zunehmend attraktiver, hier hat u.a. eine deutsche Gruppe in den letzten Jahren ein paar Gebiete erschlossen und Routen eingerichtet. Der „hinterste Winkel“ (im 3- Länder-Eck mit Kosovo und Albanien) ist in Aufbruchstimmung, in Plav gibt es auch bereits ein Internet-Cafe.
Ich hoffe ein paar nützliche Infos mitgebracht zu haben, und daß sie dich, Tobi, noch rechtzeitig erreichen.
Grüsse,
Bernhard