Hi,
wie Thomas schon schrub, kann es an einer nicht optimalen Montage liegen.
1. Die Grundmontage: Die Bremskolben so eng wie möglich zur Felge montieren, Beläge exakt paralell zur Felge ausrichten. Belagabstand bei vollständig zurückgedrehter Belagsnachstellung max. 1 mm zur Felge.
2. Korrekt entlüften / befüllen. Auch die werkseitig vorbefüllten Bremsen können hier oftmals noch optimiert werden. Auch hierbei die Belagnachstellung ganz zurückdrehen.
Ob Luft im System ist kannst Du relativ einfach feststellen: Bei vollständig zurückgedrehter Belagnachstellung muß bei der kleinsten Bewegung am Hebel eine Reaktion mindestens eines Bremskolbens sichtbar sein. Wenn nicht, ist das Teil nicht optimal befüllt/entlüftet.
(Der wandernde Drukpunkt ist eigentlich untypisch für die HS-Bremse, zumindest habe ich das bei meinen Bremsen noch nicht beobachten können. Gehst Du bergab auf Dauerbremse oder auf Intervall - rollen lassen , scharf anbremsen, rollen lassen, scharf anbremsen, usw.? Bei Dauerbremsen kocht, je nach Länge der Abfahrt, jede hydraulische Bremse früher oder später über - egal ob Fahrrad, Motorrad oder PKW.)
3.
Brake-Booster montieren. Diese Bügel verhindern das Aufweiten des Hinterbaus / der Gabel bei kräftigem Zug an der Bremse. Gerade bei Stahlrahmen kann der Druckpunkt sich relativ weich anfühlen, wenn die Sitzstreben des Rahmens bei kräftigem Zug am Hebel bis zu 1 cm nachgeben bzw. die Streben durch den Druck verdreht werden.
4. Die Reibpartner Felge / Beläge harmonieren nicht optimal. Ggf. mal die Beläge gegen solche anderer Hersteller (BBB, Kool-Stop) tauschen oder andere Magura-Farben probieren.
Zu Nr. 1 bis 3 gibt es
hier das Workshop-Handbuch mit den Beschreibungen. Das gewissenhafte Lesen des Handbuchs sei hier ausdrücklich empfohlen, um sich mit der Technik vertraut zu machen.
Alle vier Maßnahmen ggf. gewissenhaft durchgeführt, dann sollte die Bremse eigentlich "Ankerqualität" haben *).
*)
Ja, ich weiß - das sollte bei einem Rad dieser Preisklasse und Qualitätsanspruch eigentlich selbstverständlich sein. Aber die Montagebetriebe für solche Räder werden nach Stückzahl bezahlt, und nicht nach Stundenlohn. Da spart man sich eben solche "Fummelei".
Da die Bremse nun mal (über-)lebenswichtig fürs sicher Radeln ist, würde ich mich hier auch nur ungern auf einen lustlosen oder unter Zeitdruck stehenden Monteur verlassen wollen.
Die HS 11 am vormontierten Intec meiner Freundin musste ich auch erstmal nach den vorgenannten Punkte nachoptimieren.
Matthias