Hallo Thomas,

es freut mich, dass Du uns die Ergebnisse zur Verfügung stellst! Interessant finde ich die Umfrage allemal.

Als Sozialwissenschaftler kann ich mir ein wenig "Klugscheißerei" natürlich nicht verkneifen: An Deiner Stelle wäre ich vorsichtig mit der Behauptung, es seien "repräsentative Ergebnisse". Ich weiß, dass der Begriff der Repräsentativität nicht glasklar definiert ist, es gibt dazu unterschiedliche Ansätze in der empirischen Wissenschaft und der Markt-/Meinungsforschung. Als konsensfähig gilt aber, dass eine Befragung immer dann als repräsentativ gilt, wenn sie eine halbwegs zuverlässige Aussage über die sogenannte Grundgesamtheit ermöglicht.

Nehmen wir an, die Grundgesamtheit wäre "alle erwachsenen Einwohner Deutschlands": Dann müßtest Du z.B. sicherstellen, daß Deine Stichprobe von der Zusammensetzung her (Geschlecht, Alter, Einkommen, Wohnort usw.) möglichst genau der Zusammensetzung der Grundgesamtheit entspricht. Diese Daten sind zum Glück relativ gut zugänglich und verfügbar, z.B. beim Statistischen Bundesamt. Die Herausforderung besteht also vor allem darin, bei der Auswahl der befragten Personen die Zusammensetzung der Grundgesamtheit möglichst genau zu "treffen". Außerdem geht es z.B. darum, mit einer ausreichend hohen Zahl der Befragten und einer Zufallsauswahl für die entsprechende Güte und Aussagekraft der Stichprobe zu sorgen.

Nehmen wir nun an, die Grundgesamtheit wäre "alle registrierten Nutzer/innen des Radreise-Forums". Hier besteht die Herausforderung schon darin, überhaupt die Zusammensetzung der Grundgesamtheit zu ermitteln. Solange Du die nicht kennst, liefert jede Befragung der Forumsmitglieder stets nur Zufallstreffer, Anhaltspunkte und Tendenzaussagen. Aber eben keine repräsentativen Ergebnisse...

Grüße, Bernd