Einem Reiseradler zu raten, er brauche kein Schloss, finde ich sehr gewagt, und auch in Skandinavien (insbes. Oslo) sollte man nicht mehr an jeder Stelle sein Reiserad unangeschlossen stehen lassen. Ich habe immer ein Schloss dabei und benutze dieses auch, auch in Skandinavien.
Ich persönlich finde die Rahmenschlösser als Wegschiebesperre interessant, hab aber immer noch keines.

Zuhause habe ich beim Bäcker dieses Jahr eine andere Form der Wegfahrsperre für Kurzhalt gefunden: Je einen Handschuh in die Speichen des Vorderrads gefädelt, einen in das Hinterrad. Handschuhe waren verstaut, das Rad ließ sich nicht mal eben wegschieben und ich hab nirgendwo meine Handschuhe liegenlassen.

Sollte ich irgendwo das Gefühl haben, hier kann ich das Gepäck nicht draußen lassen, wird entweder dort nicht eingekauft oder ich nehme das Rad mit rein und frage an der Kasse/Info, ob ich mein beladenes Reiserad (ich benutze genau die Formulierung!) irgendwo sicher abstellen kann. Meist darf ich dann das komplett beladene Rad/die Räder im Kassenbereich stehen lassen, zuletzt letzten Sommer in einem großen Tesco in Inverness, als wir die Verpflegung für den Nachtzug nach London kauften. In Museen etc. sowieso, die haben meist einen separaten Bereich für Kinderwagen etc, und selten ein Problem, auch zwei Räder dort zu beherbergen. Man sieht den Rädern ja an, dass man "auf Reise" ist, und dass das Gepäck (zumindest unseres, mind. 9 Taschen + 2 Lenkertaschen, manchmal noch mehr) nicht mal eben in die Schließfächer einzuschließen ist. Ich bin allerdings, was das Gepäck am Rad zu lassen angeht, auf sehr viel Gelassenheit hin sozialisiert worden, denn meine ersten Radreisen machte ich alleine mit Kleinkind, da fragt man sich gar nicht erst, ob man das Gepäck mit in den Supermarkt nehmen sollte, denn der Einkaufswagen wäre ja schon mit all dem Gepäck überladen. Und das Kind zum Aufpassen am Rad zu lassen, das ging ja auch nicht.
Ich klicke aber die Taschen auf Reise eigentlich immer am Gepäckträger fest, dazu kommt beim hinteren Gepäckträger oft noch ein oder zwei Packgurte, um den Zeltsack o.ä. zu stabilisieren. "Mal eben" abzunehmen ist bei mir eigentlich nichts.
Auf Campingplätzen schließen wir die Räder über Nacht/bei Anwesenheit immer aneinander, bin ich alleine unterwegs, suche ich mir in der Regel den Stellplatz danach aus, dass irgendwo eine Anschlussmöglichkeit fürs Rad in der Nähe ist. Ansonsten findest Du hier im Forum eine Menge Tipps, wie man mit einem Kabel das Rad auch am Zelt sichern kann.
Also, Kurzfassung: Schloss: Ja, und ich schließe auch bei Abwesenheit oder Entfernung aus dem Blickbereich auch in Skandinavien immer ab. Gepäck: Bleibt bis auf Wertsachen immer am Rad, egal ob Museum oder Supermarkt oder Cafe. Wenn ich glaube, die Situation ist schwierig, dann sicheren Abstellort suchen oder weiterfahren.
Beim beladenen Rad würde ich mir dann aber auch keine Gedanken mehr machen, ob jemand versuchen könnte, mir bei einer Pause irgendwo vorm Supermarkt ein Laufrad auszubauen.

Diese sind bei mir aber tatsächlich auch gesondert gesichert.
Grüße,
Tine