Zahnriemen gibt es in Industriemaschinen wohl mehr als 50 Jahre. Eine Faustregel zur Riemenvorspannung sagt dort: so hoch, dass bei voller Kraftübertragung der Leertrum gerade nicht entspannt wird. Vor allem bei den vorherrschenden Schnellläufern. Beim Fahrrad-Gates kann diese Regel eigentlich nicht gelten. Es gibt zwar nur wenig echte Zahlen (wieder im Gegensatz zu den voll dokumentierten Industriezahnriemen), aber eine Riemenspannung von 200N ("20kg") im Trum könnte so ein Wert sein. Ketten- und Riemenzug beim Treten geht aber weit darüber hinaus und entspannt das Leertrum komplett (das lässt sich sogar im Stand leicht sehen und fühlen). Da der Riemen langsam läuft und damit nicht schlackert/schwingt und auch große Zähne hat, springen trotzdem die Zähne nicht über. Da Rohloff für die Spezies "Reiseradler" mit Gürtel und Hosenträger arbeitet (gut so), schreiben sie trotzdem zur Sicherheit den Snubber vor, andere nicht. Die Speedhub fährt zwar sehr kleine Riemenscheiben (schlecht), aber bei der Nabenschaltung ist der Riemenzug am geringsten (gut). Die Pinion fährt größere Scheiben (gut), aber entwickelt einen brutalen Riemenzug (schlecht). Fazit: Mir sind die Berichte über die zerstörerische Wirkung der Vorspannkraft nicht klar, aber ich sehe neue Räder mit knallhart gespannten Riemen und wundere mich etwas darüber. So angeknallt habe ich mein System noch nie gefahren.