Tag 15

Am Abend erfuhren wir zufällig, daß heute die Classica delle Langhe stattfindet, eine Art Jedermann-Radrundfahrt. Somit kreuzen wir den einen oder anderen Weg von Rennradfahrern, zum Teil in Eroica-Outfits auf alten Rädern. Das ist historische Rennradbekleidung.


Nach und nach klappern wir in dieser wunderschönen Weinbauregion bedeutende Orte ab,

darunter La Morra mit seiner netten kleinen Altstadt,


Die nahe gelegenen großen Libanonzeder, ist ein beliebtes Fotomotiv der Region.


In Barolo probieren wir den berühmten Wein und in Monforte d`Alba


essen wir zu Mittag.


Durch Fehlnavigation, lernen wir die Weinberge hautnah kennen.


In Serralunga d`Alba halten wir direkt neben der mächtigen Burg für einen Espresso in einer kleinen Bar.

Neben den unzählig vielen Weinfeldern gibt es aber auch eine Menge Haselnusssträucher, die ihren Duft versprühen. Nutella benötigt viele Haselnusskerne, allerdings kommen die dafür aus der Türkei.
Unsere Erkundungstour durch die Langhe führt über 62 km mit ca. 1100 Hm. Da es quasi keine flachen Abschnitte gibt, ist die Tour entsprechend kraftraubend.
Zurück in Alba verbringen wir unseren Abend in der einen oder anderen Bar und essen Kleinigkeiten zum Wein.


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Tag 16

Wir verlassen heute Alba, fahren aber doch noch einmal nach Süden in die Weinberge der Langhe, dieses Mal auf der Rückseite von Serralunga vorbei nach Sinio und dann wieder nordwärts.

Immer wieder gibt es Hinweise auf frühere Etappen des Giro d´ Italia

Wir besuchen Barbaresco, nach Barolo dem zweiten bedeutenden Weinort der Langhe.

In einer kleinen Kapelle ist eine Weinprobierstube untergebracht und somit verbringen wir hier ein wenig Zeit.


Barbaresco finden wir angenehmer als Barolo, da weniger exquisiter Weintourismus und auch nicht so schickimicki.

Die Weiterfahrt führt uns teilweise über die Bergkette nach Asti, da im Tal viel Verkehr herrscht.

Wir erreichen Asti, besuchen die Altstadt und verbringen die Nacht auf dem Camping nördlich von Asti.

Diese bedeutende Stadt empfinden wir eher enttäuschend, das Stadtbild ist bis auf wenige Ausnahmen nicht besonders schön. Die Einfahrt in die Stadt mit dem Fahrrad ist katastrophal.



Dieser kleine Kumpel steht stellvertretend für alle und stetig kläffenden Hunde überall auf unserer Tour in Italien.
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Tag 17
Der Camping war wirklich gut.

Wir fahren ins Monferrato, besuchen Cocconato, ein nettes kleines Städtchen in den Weinhügeln.

In der Ferne erkennen wir bereits die Basilica di Superga, dahinter im Tal liegt Turin.
So richtig fit sind wir heute nicht. Im untouristischen, aber netten Castelnuovo don Bosco machen wir nach 65 km einen Kaffeestop.

Nebenan lockt ein Albergo… Doppelzimmer mit Frühstück 65 Euro… das Zimmer ist schön…

die Veranda auch … und die Betten sind gut… Hier bleiben wir. Das folgende Gewitter ist lang, das Essen auf der Veranda ausgiebig und der Grappa an der Hotelbar exzellent. Das Ausspannen tat mal richtig gut !
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Tag 18
Das letzte Highlight der Reise steht auf dem Programm und ist schon sehr früh sichtbar.

Die Auffahrt zur Basilica di Superga ist nochmal richtig anstrengend und knackig. Die Superga ist eine bedeutende Wallfahrtskirche im Barockstil und wurde von 1716-1731 auf einer imposanten Stelle hoch über Turin erbaut.

Ihre 75 m hohe Kuppel ist unverkennbar.
Große Enttäuschung macht sich dann breit, da die Basilika wegen Bauarbeiten für drei Jahre leider geschlossen ist. Wir begnügen uns also mit dem Blick über Turin, bei gutem Wetter kann man die Alpen deutlich sehen, wieder einmal ist es sehr diesig und wir erkennen gerade mal den Corso Francia, der von der Turiner Innenstadt nach Rivoli führt.

Also verlassen wir die letzte Erhebung unserer Reise und überqueren bei Chivasso den Po.

Chivasso hat noch eine bedeutende Kirche, die wir besichtigen.

Anschließend radeln wir durch die langweilige Ebene nordöstlich von Turin zurück zum Lago di Viverone.

Da dazu müssen wir uns in Richtung Paris / Tokyo halten. In Alice Castello haben wir noch ein kleines Erlebnis. In einer Bar bestelle ich Espresso. Die Asiatin hinter dem Tresen versteht mich nicht und möchte Bier für mich zapfen. Das geht drei Mal hin und her, bis ich schließlich Coffee bestelle und nun hat sie mich verstanden. Die Gäste auf der Terrasse trinken am Nachmittag fast alle Bier….

Wir kommen zwei Tage früher als geplant zurück zum See. Daher verbringen wir eine Nacht nochmal im Zelt, auf einem Camping direkt am Ufer des Lago di Viverone.

Das Bad im warmen See ist richtig gut.

Der Campingplatz ist nur 5 km vom Auto und dem Agritourismo entfernt. Der Betreiber des Campings warnt uns, in dieser Nacht ist Feria und es wird sehr lange sehr laut am Seeufer.

Irgendwie genießen wir die ausgelassene, laute und lockere Stimmung zum Start in die Sommerferien.
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Tag 19

Der Campingplatz ist zwar noch nicht so richtig betriebsbereit, aber nett.

Trotz der ausgelassen Feier bleibt die Promenade scherbenfrei.

Wir machen nochmal einen Ausflug nach Ivrea, dieses Mal ohne die vollen Gassen der Giro-begeisterten Besucher. Wir besichtigen die Altstadt,

die Burg,

die Kathedrale

mit Ihrer imposanten Kirchendecke

und die Krypta.

Zum Abschluß müssen wir noch in diese Bäckerei. Der Besuch darf natürlich nicht fehlen.

Dann fahren über die Strada del Vino durch kleine Dörfer

und oberhalb des Sees nach Roppolo.
Wir erreichen nun nach 19 Tagen und 1590 km unseren Agriturismo.

Nach ein wenig Entspannung am Pool mit Blick auf die Berge, verbringen wir den letzten Abend bei einem tollen Abendessen und fühlen uns bei unserem Vermieter Paride und seiner Mama sehr wohl.
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Ursprünglich hatten wir in Erwägung gezogen noch zum Lago Maggiore zur radeln, sollten wir nach hinten heraus noch Zeit haben. Wir haben das nicht mehr gemacht, da uns die Reise doch sehr geschlaucht hat. Wir sind dann auf der Rückreise mit dem Auto dorthin gefahren und haben unseren Entschluss nicht bereut. Es war brutal viel Verkehr auf den Straßen und die Küstenstraße zwischen Luino und Vira hätte uns daher keine Freunde bereitet.
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