Dann gilt, Wer schön sein will, muss leiden – und darf hinterher nicht meckern.
Dieser Spruch kam mir auch in den Sinn. Trotzdem oder gerade deshalb:
Ein Fahrradklassiker ist ähnlich wie ein Oldtimer-Automobil. Er hat seinen größten Reiz im Originalzustand oder bei sehr dezenten Aufbesserungen. Dazu gehört beim hübschen alten Auto auch das Motorgeräusch, die Vibrationen und auch das entsprechende Fahrgefühl incl. aller Limitierungen.
Klar kann man modernisieren, aber die scheinbare Verbesserung bleibt doch oft nur eine Halbheit, weil - beim Fahrrad - alte Rohrquerschnitte nicht die Steifheit neuer Rahmen erreichen. Sehr schnell zerstört man die alte "Anmutung" ohne einen wirklichen Vorteil. Nicht Fisch und nicht Fleisch kommt dabei heraus.
Bei einem 0815-Serienrahmen aus Massenfertigung würde ich Dir dagegen zustimmen. Das ist ein Rahmen, den man rein funktional ansehen kann - und ihn entsprechend zurechtbiegt. Entweder er funktioniert dann passabel oder er kann weg.
So ein hübscher Klassiker dagegen lebt auch von seiner Optik und auch dem entsprechenden Fahrgefühl. Er sollte möglichst so belassen werden, wie er ist. Allein schon der Wechsel der Kurbel auf neumodsches Raumfahrtdesign kann alles kaputt machen. Von einer anderen fetten Gabel ganz zu schweigen.
Über Geschmack lässt sich nicht streiten!
Ich weiß auch gar nicht, ob man unbedingt neu lackieren muß. Oft hat es auch seinen Reiz, solche rostenden Stellen zu behandeln und entsprechend zu fixieren bzw. lackierend auszubessern. Man darf dem Rädchen sein Alter durchaus ansehen.