fahre ich aber auf der straße, werde eng überholt, kurz vor einer kreuzung geschnippelt usw. da würde ich dem jeweiligen fahrer schon gerne zu verstehen geben, daß ich mit seinem verhalten mir gegenüber nicht einverstanden bin.
Ein gut konstruierter Tomatwerfer würde bei diesen Kolegen sicherlich nachhaltigeren Eindruck hinterlassen, als ein "tröt".
Aber mal im Ernst, wenn mich AutofahrerInnen durch StVO-widriges Verhalten nerfen, verkünde ich lieber lautstark meine Meinung, anstatt mich auf deren nonverbales Kommunikationsniveau herabzulassen.
Feldforschungen haben übrigens ergeben, das Hupen eine primitive Form der Kommunikation bei AutofahrerInneN ist, welche sich immer mehr durchzusetzen scheint. Aufgrund der psychisch enorm belastende Isolation von der Umwelt durch die Fahrgastzelle steigt das Kommunikationsbedürfnis der Autofahrerinnen immer stärker an. Der daraus resultierende Kommunikationszwang sucht sich ein Ventil und findet dieses in der Hupe. Ob der geringen Modulationsmöglichkeiten der Stimmorgan ersetzenden Hupe scheinen dabei jedoch ausschließlich Monologe zu entstehen, zumal sich bisher noch kein allgemein verständlicher "Dialekt" herauszubilden gescheint hat. Bei fortgeschrittener degeneration der Kommunikationsfähigkeiten könnte es für Aussenstehende (wie Radfahrer und Fußgänger) allerdings sinnvoll sein, für erste Kontaktaufnahmen selbst so einen primitiven Stimmorgansimulator (Hupe) zu nutzen, um den Patienten nicht durch direkte verbale Ansprache in einen Schockzustand zu versetzen. Durch den vertrauten klang der Hupe könnte Mensch sich somit erst einmal den Eindruck erschleichen, zum Rudel zu gehören und somit eine gewisse Vertrauensbasis aufbauen. Der Klang einer helltönenden Glocke hingegen wird als Fremdsprache emfunden und bleibt oft ohne Reaktion. Aber vorsicht, beim Hupen sind Mißverständnisse quasi vorprogrammiert und agressive Reaktionen, speziell von Alpha-Autlerinnen, sind keinesfalls ausgeschlossen!
Um den Bogen zurück zum Thema zu spannen:
Wir Radler sollten doch froh sein, daß unser Kommunikationsvermögen durch nichts eingeschränkt ist, und davon (wie hier schon oft vorgeschlagen) regen Gebrauch machen.
Grüße,
André