Hallo Martina,
ich fuhr meinen ersten Radmarathon ohne zu wissen, was das sein könnte. War ja auch keiner, sondern ich gondelte alleine durch die Lande. Ich hatte mich mit Freunden in der Fränkischen Schweiz so 250km von meinem Heimartort entfernt verabredet und kam - warum auch immer - auf die Idee da mit dem Rad hinzufahren. Natürlich an einem Tag. Also wackelte ich zu Horten und erstand dort ein Rad für 298DM. Passend zu meinem damaligen Tagesablauf radelte ich eines morgens gleich nach dem Frühstück - wird so 3 Uhr nachmittags gewesen sein - los. Das erste nahezu unüberwindliche Hinderniss war das Frankfurter Kreuz. Was ich da wollte weiss ich nicht mehr, weiss nur noch, wie ich in einer hand die packtaschen und in der anderen das rad über diverse fahrbahnen um mein leben rannte. Trotz des frühen Aufbruchs wurde es bald dunkel und mit der fahrradbeleuchtung war es auch nicht weit her. Kurz - der Hinweg war nicht von Erfolg gekrönt. Aber auf dem Rückweg startete ich dann tatsächlich kurz vor dem schlafengehen (also um 4 uhr morgens) und kam auch bis auf so 50km meinem damaligen zu Hause nahe - bis dann das Fahrrad seinen geist aufgab. Mit einem gebrochenen Gepäckträger konnte ich noch weiter fahren, auch dass ich nicht mehr schalten konnte war nicht so schlimm, genauso wie ich mich an das periodische Schubsen des verbogenen Hinterrades gewöhnt hatte. Aber als das fahrrad dann noch eine tretkurbel verlor stieg ich auf öffentliche verkehrsmittel um.
Irgendwie stachelte mich dieses nicht ganz genial ausgeführte Unternehmen an.
Ein Jahr später zur gleichen tour hatte ich dann ein Markenfahrrad, startete, früh morgens, nannte eine ADFC Radkarte mein eigen und tatsächlich es klappte mit der Strecke. Als mich am Zielort das Hotel abwies - wegen einer Übernachtung beziehen die das Bett nicht neu - durfte ich noch ein paar km extra radeln und kam auf meinen persönlichen bis heute ungebrochenen Rekord von ca. 300km am Tag.
Gruss
Thomas